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ASA-Pressegespräch: Endlich wieder am Endrohr messen

17.11.2017 11:00 Uhr
ASA-Pressegespräch: Endlich wieder am Endrohr messen

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Die Erwartungen, die wir 2016 hatten, haben sich 2017 weitgehend erfüllt", sagte ASA-Präsident Frank Beaujean auf dem diesjährigen ASA-Pressegespräch in Frankfurt. Die vorgestellte ASA-Statistik zeigte die Absatzzahlen ausgewählter Produktbereiche. So legten etwa Scheinwerfereinstellgeräte und Bremsprüfstände ein Rekordjahr hin. Bei den Bremsprüfständen "werden wir dieses Jahr die 4.000 Prüfstände überschreiten", so Beaujean. Dabei sieht er für nächstes Jahr eine mögliche weitere Steigerung auf 5.000 bis 6.000 Installationen. Das sei aber die Kapazitätsgrenze der Hersteller, eine darüberhinausgehende Nachfrage werde zu längeren Lieferzeiten führen. Schon 2017 waren die Liefer- und vor allem Installationszeiten leicht gestiegen, je nach Hersteller um ein bis zu mehr als vier Wochen. Der Grund für die steigende Nachfrage ist die Bremsprüfstands-Richtlinie von 2011, deren Bestandschutzfrist 2020 ausläuft.

Die Absatzzahlen der Scheinwerfereinstellgeräte sind nicht ganz so stark gestiegen. "Das hängt damit zusammen, dass die Produktionskapazitäten schlichtweg nicht vorhanden sind", so Frank Beaujean. Lange Lieferzeiten seien derzeit nicht ungewöhnlich. In diesem Zusammenhang betonte der ASA-Präsident, dass für die Hauptuntersuchung kein digitales Gerät zwingend ist. Ein analoges Scheinwerfereinstellgerät sei für den Prüfingenieur vollkommen hinreichend. Eine Herausforderung sieht er weiter im Thema DAkkS-akkreditierte Kalibrierung der Prüfgeräte.

Stabiles Austauschgeschäft

Im Bereich Diagnosegeräte verzeichneten die ASA-Mitglieder einen stabilen Absatz auf hohem Niveau, wohingegen der Bereich Achsvermessung tendenziell stagniert. Die zunehmende Verbreitung von Fahrerassistenzsystemen könnte aber für einen steigenden Bedarf sorgen.

Erstaunlich stark ist die Nachfrage nach Zwei-Säulen-Hebebühnen gestiegen. "Da haben wir fast die 15.000 Hebebühnen dieses Jahr erreicht", so Beaujean. Als mögliche Ursache nannte er die wirtschafliche Großwetterlage in Deutschland und die Investitionsbereitschaft. Highlight im Bereich Hebetechnik ist auch die 5,5 Tonnen Hubklasse. Neue Transporter wie der VW Crafter hatten zu einer speziellen Nachfrage geführt, die sich 2018 voraussichtlich nicht wiederholen lässt. Ein gutes Jahr gab es auch für Klimaservicegeräte, gerade für das Kältemittel R1234yf. Potenzial sieht Frank Beaujean in Zukunft für CO2-Geräte. Denn bei Elektrofahrzeugen gewinnt das Batterie-Management an Bedeutung. "Die Batterie muss auf optimaler Betriebstemperatur betrieben werden. Hier wird es einen ganz konkreten Gerätebedarf geben, der von den Mitgliedern des ASA-Verbands gedeckt werden kann."

Diese mehrheitlich positiven Absatzzahlen stimmen den Präsidenten optimistisch für die Zukunft: "Grundsätzlich sehen wir den nächsten zwei Jahren positiv entgegen, national als auch international", erklärte er. Problematisch sieht Frank Beaujean jedoch die Margen im Werkstattausrüstungsbereich, die verglichen mit anderen Maschinenbausparten niedrig seien. Die Konsolidierungen im Teilehandel werden diesen Effekt weiter verstärken, ist er überzeugt. Potenziale erhofft sich der Verband weiter von den Bereichen Bremsprüfstände und Scheinwerfereinstellgeräte, getrieben durch die gesetzlichen Vorschriften sowie auch von der Einführung der Partikelmessung im Rahmen der AU.

Harald Hahn, Vize-Präsident und Fachbereichsleiter Diagnose und Abgas, ging in diesem Zusammenhang auf die neue AU-Gesetzgebung ein, die schrittweise 2018, 2019 und 2021 umgesetzt wird. "Ab 1.1.2018 wird wieder das gemessen und bewertet, was auch wirklich aus dem Auspuff rauskommt", freut sich Harald Hahn über die Wiedereinführung der generellen Endrohrmessung. Schließlich habe der ASA-Verband schon lange die Wiedereinführung der Endrohrprüfung gefordert. Der VW-Skandal habe an der Stelle etwas nachgeholfen und dem Thema einen höheren Stellenwert gegeben. Die Änderungen werden dabei in drei Stufen umgesetzt ( siehe Kasten).

Keine neuen AU-Geräte

Zunächst wird ab 1.1.2018 die Endrohrprüfung eingeführt, "mit den gleichen Grenzwerten, die bei der AU verwendet werden wie heute auch", so Harald Hahn. Ab 1.1.2019 werden die Grenzwerte für Euro-6/VI-Fahrzeuge dann gesenkt, was neue Genauigkeitsklassen der Geräte notwendig macht ( siehe auch ASA-News auf Seite 37). Auf die Frage, ob Werkstätten neue Geräte vorhalten müssten, antwortete Harald Hahn: "In der Regel nein, weil nach unserer Grobschätzung 70 bis 80 Prozent der Geräte, die heute im Markt verwendet werden, diese Genauigkeitsklasse 0 bereits erfüllen." Für die verbindlich beschlossene Einführung einer Prüfprozedur zur Überprüfung der Partikelanzahl ab 2021 hingegen seien Rahmenbedingungen wie Grenzwerte, Geräte, Messmethode sowie die Frage ab welchen Fahrzeugen noch nicht definiert.

Die Wiedereinführung der generellen Endrohrmessung ab 2018 spielt auch für den ASA-Fachbereich Abgasabsauganlagen eine Rolle. "Derjenige, der prüft, sollte die Abgase nicht direkt einatmen, das wird ein ganz großes Thema für uns werden in den nächsten Wochen und Monaten", erklärte Andreas Weber, Leiter Fachbereich Abgasabsaugung. So müssen fahrzeugtypübergreifende, einfach anwendbare Absauglösungen für die Werkstatt entwickelt werden. Moderne Designs der Abgasendrohre wie Blind-Auspuffblenden erschweren diese Aufgabe teilweise.

Kurzfassung

Der ASA-Verband blickt optimistisch ins nächste Jahr dank der mehrheitlich positiven Absatzzahlen der Mitgliedsunternehmen 2017. Der Bereich Bremsprüfstande könnte 2018 sogar die Rekordmarke von 5.000 verkauften Geräten knacken.

Das ändert sich bei der Abgasuntersuchung

1.1.2018- Generelle Endrohrmessung der Abgase bei allen AU-pflichtigen Kraftfahrzeugen- Festlegung der Abregeldrehzahl auf >/= 90 % der Nenndrehzahl aus dem Fahrzeugschein1.1.2019Senkung der Grenzwerte für alle Euro-6/VI-Fahrzeuge:- auf 0,1 % vol. CO im hohen Leerlauf bei Benzinfahrzeugen auf- 0,25 m-1 bei Dieselfahrzeugen1.1.2021Einführung eines Verfahrens zur Überprüfung der Partikelanzahl bei der periodischen Abgasuntersuchung im Endrohr

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