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130 Jahre Bosch: Eine Erfolgsgeschichte

21.11.2016 11:35 Uhr
130 Jahre Bosch: Eine Erfolgsgeschichte
Bosch Magneto Company New York, USA, 1906.
© Foto: Bosch

Als Bosch im November 1886 mit gerad einmal zwei Mitarbeitern einen holprigen Start hinlegte, konnte niemand voraussehen, dass daraus eines der zehn größten Unternehmen Deutschlands wird.

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Im November 1886 starteten zwei Mitarbeiter in einer einstigen Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik. 1891 waren es dann 15 Mitarbeiter, aber im selben Jahr war das Startkapital nahezu aufgebraucht, es gab Bürgschaften von der Mutter, zusätzliche Bankkredite und 1892 stand die Firma kurz vor der Insolvenz.

Mittlerweile ist daraus eines der zehn größten Unternehmen Deutschlands geworden, das in mehr als 150 Ländern tätig ist. Heute beschäftigt Bosch rund 375 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz in Höhe von 70,6 Milliarden Euro.

Offen sein für Neues, neue Märkte erschließen – das war Robert Bosch schon in jungen Jahren als Unternehmer wichtig. Im Alter von nur 23 Jahren wagte er den Sprung über den großen Teich. Er reiste in die USA, um bei Edison zu arbeiten und Einblicke in die Elektrotechnik zu erhalten, die damals in den USA weiter fortgeschritten war als in Europa. Bosch erhoffte sich, zurück in Deutschland mit den neuen Impulsen ein zukunftsträchtiges Geschäft aufbauen zu können.

Aus Euphorie wurde Ernüchterung

Voller Tatendrang kam der junge Bosch 1886 zurück in seine Heimat und gründete am 15.11.1886 die Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik in Stuttgart. Auf die erste Euphorie folgte jedoch Ernüchterung. Da sich der Aufbau der Stromversorgung in Stuttgart hinzog, kam das Geschäft mit der Elektrotechnik nicht ins Rollen. Bosch stand am Rande der Insolvenz. Mit viel Einsatz konnte er sein Unternehmen mit kleineren Kundenaufträgen am Leben halten. Als die öffentliche Stromversorgung stand, stellte sich der erhoffte Erfolg jedoch nicht ein. Die Kunden waren weniger offen für elektrotechnische Neuerungen als der junge Bosch sich erhofft hatte.

Doch Robert Bosch verlor nicht den Mut. Überzeugt von seinem Optimismus, seinem Tatendrang, und dem festen Glauben an sich und seine Mitarbeiter hielt er nach neuen Geschäftsmöglichkeiten Ausschau.

Das Jahr 1897 war das vielleicht wichtigste Jahr in der Firmengeschichte. Dieses Jahr markierte den Beginn des Aufstiegs von Bosch zum Weltkonzern.

Durchbruch war Zündung

Bereits seit 1887 fertigte das Unternehmen Zündanlagen für Standmotoren, die in Gebäuden Strom erzeugten. Bis 1896 waren es insgesamt rund 1.000 Stück. Das Geschäft dümpelte vor sich hin. Doch ein Jahr später sollte sich das ändern. Ein Kunde wünschte sich eine Zündung, die in einem Benzinmotor eingesetzt werden kann. Eine Zündung, die es bis dahin nicht gab. Unmöglich? Bosch beauftragte seinen Werkmeister Arnold Zähringer, die bisherigen Zündanlagen weiterzuentwickeln. Ein großes Wagnis. Für Bosch jedoch bedeutete es den entscheidenden Durchbruch, der Robert Bosch in die Welt der Fabrikanten katapultierte. Denn die Magnetzündung erwies sich als einziges zuverlässiges System für das Auto. Mit der beispiellosen Erfolgsgeschichte des Automobils nach 1900 wurde auch Bosch zum Weltkonzern. In den ersten fünf Jahren verkaufte Bosch 50.000 Exemplare seines Zündsystems, bis 1912 waren es bereits eine Million Stück.

Den riesigen Erfolg der Magnetzündung hatte auch Robert Bosch nicht erwartet. Als er 1900 den Entschluss fasste, eine Fabrik zu errichten, plante er eine Größe für etwa 200 Mitarbeiter. Zu dieser Zeit umfasste seine Belegschaft 30 Arbeiter und er überlegte, einen Teil des neuen Gebäudes zu vermieten. Er ging davon aus, dass sein Unternehmen auf maximal 100 Mitarbeiter anwachsen wird. Ein Irrtum. Nur acht Jahre später beschäftigte Bosch mehr als 1.000 Mitarbeiter.

Die Fähigkeit zur Veränderung, das Überleben des Unternehmens durch den Einstieg in neue Sparten, aber auch den Ausstieg aus defizitärem Geschäft zu sichern, ist eines der Merkmale, das die Unternehmensgeschichte wie einen roten Faden durchzieht – bis heute. Ein wesentliches Motiv für Robert Bosch und seine Nachfolger ist dabei immer die Verantwortung für die Mitarbeiter, nicht die Profitabilität als Selbstzweck. Nur der Veränderungswille in den wechselnden wirtschaftlichen Bedingungen könne ein Unternehmen und seine Belegschaft in der Gesamtheit erhalten. Robert Bosch formuliert das so: "Wenn meine Magnetzündung eine Eintagsfliege ist, womit beschäftige ich meine Leute dann?" (asp)

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