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Biosprit-Land Brasilien: "E25" bis "E100" und keinen stört's

14.03.2011 12:09 Uhr
Biosprit-Land Brasilien: "E25" bis "E100" und keinen stört's
Der VW Gol, eine Mischung aus Polo und Golf und seit 2003 auf dem brasilianischen Markt, ware das erste Fahrzeug, dass Benzin und Ethanol tanken konnte.
© Foto: Volkswagen

In Brasilien würden die Autofahrer nur den Kopf schütteln, wenn sie von der hitzigen "E10"-Debatte in Deutschland wüssten. An jeder brasilianischen Tankstelle stehen Biosprit-Zapfsäulen. Ethanol ist gewollt - vom Verbraucher, der Industrie und der Politik.

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Über "E10" ist Brasilien längst hinaus. Seit Jahren schon ist "E25" gesetzlich vorgeschrieben, das heißt: Dem Benzin sind 25 Prozent Ethanol beigemischt. Das Riesen-Land in Südamerika forciert den Biosprit aus Zuckerrohr schon seit Anfang der 1970er Jahre. Damals befeuerte der Ölkrisen-Schock die Suche nach Alternativen. Dank des Klimas wächst in Brasilien alles schneller. Der Rohstoff ist vorhanden, doch waren es die Regierungen und die Autoindustrie - allen voran VW und Bosch - die in Brasilien den Takt vorgaben, damit Zuckerrohr nicht nur als Cachaça-Schnaps im Glas, sondern auch als Ethanol im Tank landet. Die Zahlen sind beeindruckend. Auf Brasiliens Straßen ist eine der weltgrößten Biosprit-Autoflotten unterwegs. 2010 waren 86,4 Prozent aller neu zugelassenen Pkw und Leichttransporter mit so genannten "Flex Fuel"-Motoren ausgestattet, die eine Betankung des Fahrzeuges mit Benzin und Ethanol in beliebiger Mischung erlauben. Vor einem Jahr, im März 2010, meldete der nationale Automobilherstellerverband Anfavea die Produktion des zehnmillionsten "Flex Fuel"-Autos seit Einführung der Technologie durch VW im Jahr 2003. "Im Februar 2011 waren es schon fast 13 Millionen und damit fast ein Drittel aller Pkw in Brasilien", sagt Anfavea-Sprecher Pablo Teruel. VW bot 2003 sein brasilianisches Bestseller-Modell "Gol" (Tor), einer Variante zwischen Polo und Golf, mit einem 1,6 Liter Motor als "Total Flex" an. Seitdem ging es rapide bergauf für die Biosprit-Verbrenner. Der Gol war das erste Auto, das dank der von Bosch entwickelten Sensorentechnologie, Benzin und Ethanol tanken konnte und zwar in einem Tank und unabhängig von der Mischung. Mittlerweile bieten rund ein Dutzend Hersteller in Brasilien "Fuel Flex"-Modelle in unterschiedlichster Motorisierung an. Erstes "Flex-Fuel"-Motorrad Bis vor kurzem mussten die Autos noch kleine 5-Liter-Zusatztanks für reines Benzin zum besseren Kaltstart haben, denn vor allem in Brasiliens Süden kann es morgens schon mal empfindlich kühl sein. Inzwischen ist die Technologie fortgeschritten, und die Tanks sind bei den neuen Modellen überflüssig. 2009 war Brasilien auch Schauplatz eine weiteren Premiere: Honda brachte das weltweit erste "Flex Fuel"-Motorrad auf den Markt und das Zweirad avancierte damals binnen weniger Monate zum Verkaufshit.

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KOMMENTARE


Christian Blas

14.03.2011 - 18:07 Uhr

Stellt sich die Frage: Warum sind diese Motoren nicht bei uns verfügbar? Wären sie verfügbar, hätte es nie eine Verweigerung gegeben.


Detlev Moehn

15.03.2011 - 18:10 Uhr

Dafür haben sie ja auch die Urwälder am Amazonas abgeholzt und unsere Regierungsvertreter wollen uns erzälen dass wir damit die Klimaerwärmung verringern.


Axel Gleichmann

08.04.2013 - 19:01 Uhr

Was in Ihrem Artikel nicht genannt ist,dass diese Motoren nicht mit den Motoren in Europa zu vergleichen sind. Es sind andere Zylinderköpfe mit anderen Ventilen,um die unterschiedlichen Verbrennungstemperaturen auszugleichen.Das E10 in Europa wird meistens aus Raps (usw.) hergestellt und der Wasseranteil im Biosprit ist sicherlich höher als beim Zuckerrohr.Wasser im Sprit ist der Knackpunkt bei der ganzen Diskusion.!!!!!Für Motoren sehr schädlich.


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