Natürlich sind auch Räderexperten wie die Alcar-Gruppe im Umfeld der Essen Motor Show von großem Interesse. Doch die Messe selbst ist vor allem für die B2B-Anbieter lange nicht mehr so attraktiv wie ehedem. "Die Essen Motor Show wird zunehmend von Privatleuten besucht", konstatiert Alcar-Kommunikator Hieronymus Tupay. Die Österreicher sind folgerichtig schon länger nicht mehr in den Essener Messehallen präsent. Trotzdem nutzte man das Tuner-Umfeld der Messe zur Vorstellung des aktuellen Produktportfolios. Inmitten des Industrieparks, im sogenannten "Rundeindicker", präsentiert das Unternehmen neben den neuesten Alu-Felgen ( siehe Infokasten) auch spannende Entwicklungen für den digitalen Einsatz.
Im August 2015 führte Alcar eine Online-Umfrage durch und fand unter gut 1.000 jungen Autofahrern heraus, dass für 54 Prozent die eigene Recherche im Internet der wichtigste Entscheidungsgrund für die Wahl von Leichtmetallrädern sei. Erst danach komme mit 45 Prozent die Beratung im Fachhandel. "Die Informationsbeschaffung im Internet wird immer wichtiger", schlussfolgert Alcar-Geschäftsführer Norbert Frohner. "Sowohl Autos als auch Aluminiumfelgen sind äußerst plastische Gebilde."
Räumliches Sehen
Da geht es um differenzierte Lichtkanten, unterschiedliche Blickwinkel, Hell-Dunkel-Kontraste, konkave Oberflächen und konvexe Speichen", erklärt Frohner. "Das menschliche Auge ist für das räumliche Sehen geradezu gemacht: Vollends realistisch ist eine Darstellung für uns deshalb erst dann, wenn sie der dritten Dimension ausreichend Raum gibt", so Frohner weiter.
So habe man den "3D-Felgenkonfigurator" entwickelt. Bei dessen Umsetzung man eben diesen Überlegungen Rechnung getragen habe, führt Technik-Spezialist Pierre Czompo aus. Dies sei der digitale Vorstoß in die dritte Dimension, schwärmt Czompo. Ein zweidimensionales Abbild eines dreidimensionalen Gegenstandes beraube der dargestellten Dinge ihrer Wirkung, man sei stolz, mit dem jetzt bereits für einige Designs online verfügbaren 3D-Konfigurator eine "neue, die dritte Dimension" der Darstellung erreicht zu haben.
Ob auf PC, Tablet oder Smartphone: Im 3D-Konfigurator können 300 Automodelle mit den Leichtmetallrädern von AEZ, Dotz, Dezent und Enzo bestückt werden, während man sich als User im 360-Grad-Winkel frei um das Auto bewegt. Noch in diesem Frühjahr sollen mehr als 600 Automodelle verfügbar sein. Das Beste daran: Alcar erlaubt die kostenlose Implementierung eines Links zum Konfigurator und gegen eine Gebühr sogar die Implementierung des Konfigurators selbst auf den Websites der Alcar-Kunden, auf Wunsch sogar im jeweiligen Firmen-Design.
Kfz-Betriebe im Visier
Neben dem klassischen Reifenhandel dürfte man bei Alcar dabei auch die zahlreichen Autohäuser im Visier haben, denn diese seien im Vertrieb deutlich stärker geworden, so Frohner. In der Version für den Handel habe man streng darauf geachtet, dass alle Tuning-Elemente zum jeweiligen Fahrzeug passen und entsprechend zugelassen sind. Eine weitere Konfigurator-Version auf der Alcar-Homepage, die dem Spieltrieb der Endkunden, respektive Anwender geschuldet ist, erlaubt auch "wilde" Kombinationen. Man habe zwar nicht das Rad, aber doch den Räderkonfigurator im Internet neu erfunden, heißt es dazu augenzwinkernd bei Alcar.
App als Infoportal
Doch man blickt noch weiter in die Zukunft: Eine neue Alcar-App soll es ermöglichen, mit der Tablet- oder Smartphone-Kamera Alcar-Produkte im eigenen Kundenmagazin auf dem Gerät dreidimensional und über Touchscreen bewegbar anzuzeigen. Ein eigens in die Seiten des Magazins integrierter Code macht dies möglich. Die Anwendung soll zukünftig über die bloße Anschauung hinausgehen: Wie ein Informationsportal versorgt die App den User mit Daten zum aufgerufenen Produkt und liefert weiterführende Links.
Kurzfassung
Alcar hat einen 3D-Felgenkonfigurator entwickelt, mit dem sich aktuell 300 Fahrzeugmodelle mit den Leichtmetallrädern von AEZ, Dotz, Dezent oder Enzo bestücken lassen. Laut den Österreichern ermöglicht das neue Tool den Vorstoß in die dritte Dimension.
Alu-Newcomer
"Farbe und Design sind die wichtigsten Faktoren unserer Felgen", resümiert Alcar-Geschäftsführer Norbert Frohner. Die habe man bei der aktuellen Kollektion ebenso berücksichtigt wie den Umstand, dass Leichtmetallfelgen längst nicht mehr der Frühlings- und Sommersaison vorbehalten seien. So ist die Felge AIZ Straight auch ausdrücklich in der aktuellen Winterkollektion in den Ausführungen "dark", "shine" und "graphite" verfügbar.Im kommenden Frühjahr sollen AEZ Raise (als "gunmetal" und als "hg") und AEZ Strike ("normal" und "graphite") die Kunden begeistern. Die AEZ Raise hat fünf originell gruppierte Speichenpaare, die aus je einer gemeinsamen Wurzel entspringen. Bei der AEZ Strike ziehen sich viele schmale Speichen bis ins Felgenhorn.Hinzu kommen Dotz Revvo und Dotz Revvo dark. Deren auffälligstes Merkmal ist die Hinterdrehung im Bereich der kontaktlos auslaufenden Oberkanten der Speichen. Das betont das konkav gestaltete Rad und wirkt sportlich-filigran. Dazu erfüllt dieser Designaspekt ein wichtiges Kriterium: Gewichtsersparnis.
- Ausgabe 01/2016 Seite 34 (234.1 KB, PDF)