Wer Taxi fährt, kennt das: Der Fahrpreis wird oft auf einer digitalen Anzeige direkt auf dem Innen-Rückspiegel eingeblendet. Meistens stammt dieser Spiegel vom amerikanischen Hersteller Gentex, der laut eigenen Angaben 90 Prozent Marktabdeckung bei abblendbaren Rückspiegeln hat.
Fahrer wird nicht abgelenkt
In Zeiten von Displays und 180-Grad-Kameras hat sich der Hersteller etwas Neues ausgedacht: Warum nicht das Bild der Rückfahrkamera direkt auf dem Innen-Rückspiegel einblenden? Die Idee des FDM-Display-Spiegels ("Full Display Mirror") war geboren. Eine Kamera im Heck überträgt das Geschehen hinter dem Auto nach vorne auf den Spiegel. Vorteil: Der Fahrer muss seinen Blick nicht vom Verkehrsgeschehen abwenden und sieht darüber hinaus einen größeren Bereich als mit einem Standard-Rückspiegel.
Der FDM-Display-Spiegel kann zudem deaktiviert werden und übernimmt die Funktion eines herkömmlichen Spiegels. Auch eine Abblendfunktion ist integriert. Möglich macht das ein spezielles LCD-Display, das hinter der Spiegelschicht verbaut ist. Der FDM-Spiegel wird bereits in einigen Cadillac-Modellen eingesetzt, soll aber laut Gentex auch den Weg in die Elektrofahrzeuge Chevrolet Bolt und Opel Ampera E finden. Das Unternehmen steht aber auch in Verhandlungen mit weiteren OEM aus Deutschland.
In einem Test mit einem modifizierten VW Passat konnten wir die Spiegel schon einmal testen. Die Rundumsicht nach hinten ist tatsächlich besser als mit einem herkömmlichen Rückspiegel. Fahrradfahrer, die sich im toten Winkel näherten, waren viel früher zu erkennen.
- Ausgabe 07/08/2016 Seite 38 (125.8 KB, PDF)