Obwohl Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Volvo noch in diesem Sommer Euro IV-bedingt keine Freigaben mehr für Biodiesel bei aktuellen Modellen erteilten (vgl. ASP 8/04, S. 19), erwartet der Verband der deutschen Biodieselhersteller (VDB) im Vergleich zum Vorjahr einen Absatzanstieg um ca. 25 Prozent auf 1,2 Mio. Tonnen des Öko-Kraftstoffs in 2004. Dies gab der VDB am Dienstag auf dem Fachkongress "Kraftstoffe der Zukunft" in Berlin bekannt. Zum Jahresende werde Biodiesel einen Anteil am Gesamtdieselmarkt von vier Prozent haben, hieß es weiter. "Wichtiger Absatzmarkt bleiben auch in diesem Jahr die Speditionen und Fuhrparkbetreiber, die den alternativen Kraftstoff als hundertprozentige Reinform anwenden", erläuterte Petra Sprick, Geschäftsführerin des VDB. Durch die seit Anfang des Jahres mögliche fünfprozentige Beimischung von Biodiesel zum fossilen Dieselkraftstoff würden die Mineralölunternehmen ein zunehmend beudeutender Abnehmer. Für 2005 erwartet der Verband, dass sich der Absatz in diesem Segment verdoppelt. Die Hersteller würden deshalb ihre Produktionskapazitäten ausbauen, um ab 2006 jährlich zwei Mio. Tonnen Biodiesel in Deutschland produzieren zu können. Neben dem Rapsöl müssten dafür andere Energieträger genutzt werden. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) verbindet in diesem Zusammenhang große Hoffnungen mit synthetischen Biokraftstoffen (BTL), die das größte Mengenpotenzial böten. Wie der Projektträger des Bundesverbraucherministeriums mitteilte, könnte bis 2020 ein Viertel des Gesamtverbrauchs durch Biokraftstoffe gedeckt werden. Grund seien zum einen die wachsende Anbaufläche für Energiepflanzen, zum anderen der sinkende Kraftstoff-Gesamtverbrauch. Die Abnahme wird allerdings optimistischer eingeschätzt als bei einer Shell-Studie aus diesem Jahr, die beim Pkw-Verkehr von einem Rückgang von heute 32,8 Mio. Tonnen auf 30,5 Mio. Tonnen in 2020 ausgeht. (ng)
Absatz von Biodiesel steigt um 25 Prozent
Verband: Öko-Treibstoff hat einen Anteil von vier Prozent am Gesamtdieselmarkt