Der deutliche Rückgang der Zahl der Verkehrstoten in Deutschland setzt nach Ansicht des Verbands der TÜV (VdTÜV) eine positive Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Im ersten Halbjahr 2010 kamen in Deutschland 1.675 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Im selben Zeitraum sank auch die Zahl der Verletzten auf 168.100. Damit sank die Zahl der Verkehrstoten um 15 Prozent, die Zahl der Verletzten nahm um 9,1 Prozent ab.
"Natürlich ist das eine positive Entwicklung", kommentierte Dr. Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV, die heute veröffentlichte Bilanz. "Dennoch sollten wir uns darüber klar sein, dass noch immer viel zu viele Menschen sterben und verletzt werden. Wir dürfen in unseren Anstrengungen, den Straßenverkehr noch sicherer zu machen, nicht nachlassen." Zur Senkung der Verkehrstotenzahlen tragen aus Sicht des VdTÜV ganz unterschiedliche Maßnahmen bei.
Von besonderer Bedeutung für die Verkehrssicherheit sei auch die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer für die Gefahren. In diesem Bereich engagiere sich der VdTÜV seit Jahren, schließlich spiele der Faktor Mensch eine wichtige Rolle in der Verkehrssicherheit. Der Verband organisiert unter anderem seit 2006 die Kongressreihe "Fit to Drive". Sie dient Experten aus der ganzen Welt als Plattform, wissenschaftliche Diskussionen über die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen insbesondere aus den Bereichen Verkehrspsychologie und Verkehrsmedizin zu führen.
Weitere Fortschritte bei der Reduzierung der Zahl der Verkehrstoten erhofft sich der VdTÜV von der bundesweiten Einführung des Führerscheins mit 17. "Die Unfallzahlen bei den begleiteten Fahranfängern liegen bis zu 30 Prozent unter denen bei herkömmlich ausgebildeten 18-Jährigen", sagte Brüggemann. 2007 hatte der VdTÜV unter anderem einen internationalen Workshop zum begleiteten Fahren organisiert, an dem über 100 Experten aus ganz Europa teilnahmen. Der Verband hatte sich seit Jahren für das Konzept des begleiteten Fahrens eingesetzt. (asp)