Hohe Benzinpreise machen das Autofahren teuer. Zusätzlich zahlen Autofahrer, die ein älteres Fahrzeug mit einem hohen Schadstoffausstoß besitzen, ab 2005 mehr Kraftfahrzeugsteuer. Betroffen sind alle Fahrzeuge der Euro 1-Norm und vergleichbaren Schadstoffnormen. Dennoch: Durch eine kraftstoffsparende Fahrweise kann jeder Autofahrer die Mehrausgaben wieder einsparen. Hermann Blick, Experte für Kraftfahrzeugverkehr der TÜV Rheinland Group hat zahlreiche Tipps zum Thema Spritsparen für Betriebe und deren Kunden zusammengestellt: - Kurzstrecken vermeiden: Erst ab einer Fahrstrecke von vier Kilometern hat der Motor die richtige Betriebstemperatur erreicht und verbrennt den Sprit optimal. - Regelmäßig Druck machen: "Bei einem Reifenluftdruck, der um 0,2 bar höher liegt als die Empfehlung des Autoherstellers, sinkt der Rollwiderstand und damit der Spritverbrauch um drei bis fünf Prozent. Gleichzeitig verkürzt das den Bremsweg und erhöht die Sicherheit", so Hermann Blick. Umgekehrt steigt der Verbrauch um rund fünf Prozent, wenn die Reifen 0,5 bar niedrigeren Luftdruck als empfohlen aufweisen. Übrigens verlängern Breitreifen den Bremsweg und erhöhen den Verbrauch. - Stromfresser ausschalten: Der TÜV-Experte empfiehlt, Klimaanlage, Standheizung und Heckscheibenheizung nur einzuschalten, wenn es auch wirklich erforderlich ist. Ihre ständige Benutzung führt zu deutlich erhöhtem Spritverbrauch. "Den Motor erst starten, wenn’s auch wirklich losgeht. Während der Fahrt wird der Wagen schneller warm als im Stand, wenn er keine Leistung bringt." Im Winter gilt: Lieber die Scheiben frei kratzen, als den Motor im Stand warm laufen lassen. - Kofferraum entrümpeln: Unnötigen Ballast wie Getränkekisten aus dem Auto entfernen und damit das Gewicht des Fahrzeugs reduzieren. Außerdem Fahrrad- und Dachgepäckträger nach dem Urlaub unbedingt abschrauben. - Mit niedriger Drehzahl fahren: Wer früh hoch schaltet, spart viel Sprit. Moderne Pkw fahren selbst im Stadtverkehr schon bei Tempo 50 bis 60 im fünften Gang. "Flott beschleunigen, möglichst rasch in den nächsten Gang schalten und mit niedrigen Drehzahlen die Geschwindigkeit beibehalten", rät Hermann Blick. "Moderne Motoren lassen sich schon bei 2000 Umdrehungen, andere bei 2500 Umdrehungen hochschalten." Bei älteren Fahrzeugen gilt: Solange der Wagen nicht ruckelt, muss der Fahrer nicht zurückschalten. - Schwung nutzen und vorausschauend fahren: Bei Stau oder Rotlicht Fuß vom Gas nehmen, auskuppeln und den Wagen rollen lassen. Wer mit ausreichend Sicherheitsabstand fährt, vermeidet unnötiges Abbremsen und Beschleunigen. - Auf der Autobahn ist "mitschwimmen" angesagt. Hektische Überholmanöver kosten Kraftstoff und Nerven. Besser ist es, sich dem allgemeinen Verkehrsfluss anzupassen und dabei den Sicherheitsabstand einzuhalten. "Bei Bergabfahrten das Auto im hohen Gang rollen lassen. Durch die Schubabschaltung moderner Maschinen wird dabei kein Benzin verbraucht." Je niedriger die Drehzahl und das Tempo auf Autobahnen und Landstraßen, um so niedriger der Verbrauch. - Motor abstellen: An Ampeln, die länger als 20 Sekunden Rotlicht zeigen, Motor abstellen. Gleiches gilt für längere Stopps vor Bahnübergängen oder im Stau. - Richtig schmieren: Synthetische Leichtlauföle helfen ebenfalls, Kraftstoff zu sparen. (ng)
TÜV Rheinland Group gibt Benzinspartipps
Ab 2005 höhere Steuersätze für Fahrzeuge unter den Euro 2-Grenzwerten