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Festnahme: Schlag gegen betrügerische Autovermittler

08.04.2008 17:58 Uhr
Festnahme: Schlag gegen betrügerische Autovermittler
Die "EU-Car Zentrale" hat laut LKA seit über einem Jahr im Internet mit Preisabschlägen von 30 Prozent und mehr für Neuwagen, Jahreswagen und Jungwagen aller Marken und Modelle.
© Foto: Michael Gottschalk/ddp

Die Polizei hat einen Autovermittler aus dem Bodenseekreis wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs vorläufig festgenommen. Er soll mittels eines "Schneeballsystems" eine noch unbekannte Anzahl von Kunden im In- und Ausland geprellt haben.

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Dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg und der Staatsanwaltschaft Ravensburg ist ein Schlag gegen betrügerische Autovermittler gelungen. Wie die Behörden mitteilten, wurde Ende vergangener Woche ein Verantwortlicher der Firma "EU-Car Zentrale" in Tettnang wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betruges vorläufig festgenommen. Insgesamt durchsuchten die Ermittler zwölf Wohnungen und Büroräume von drei Tatverdächtigen in Baden-Württemberg, Hessen und Österreich. Sie stellten umfangreiches Beweismaterial, darunter Computer, Datenträger und Schriftstücke sowie fünf hochwertige Kraftfahrzeuge und Bargeld sicher. Dem 33-jährigen mutmaßlichen Drahtzieher aus dem Bodenseekreis wird laut Mitteilung vorgeworfen, als faktischer Geschäftsführer der "EU-Car Zentrale" betrügerisch Neuwagen vermittelt und damit eine noch nicht abschließend bekannte Anzahl von Kunden finanziell geschädigt zu haben. Allein für das Bundesgebiet und angrenzende Länder gehen die Behörden von einem Gefährdungsschaden im Millionenbereich aus. Nach Angaben des LKA wirbt das Unternehmen seit über einem Jahr im Internet mit Preisabschlägen von 30 Prozent und mehr für Neuwagen, Jahreswagen und Jungwagen aller Marken und Modelle. Den Interessenten werden dabei zwei Abwicklungsmodelle angeboten: Eine Variante ist der Barkauf mit Eigentumsübergang auf den Kunden nach zwölf- oder 24-Monaten; die zweite Variante der Mietkauf mit bis zu 60-monatiger Finanzierungsdauer. Den Interessenten wird jeweils versprochen, die Fahrzeuge innerhalb der marktüblichen Lieferfrist zur Verfügung zu stellen, sobald eine 30-prozentige Anzahlung auf den Kaufpreis nach Vertragsschluss erfolgt ist. Die Behörden wurden aktiv, nachdem mehrere Kunden aus dem In- und Ausland Anzeige erstatteten. Sie hatten Anzahlungen geleistet, innerhalb der Lieferzusagen aber keine Fahrzeuge bekommen. Da die "EU-Car Zentrale" die angebotenen Autos zum Teil im eigenen Namen bei deutschen Händlern kauft bzw. finanziert, kann der Kunde, dem dieses Fahrzeug nur überlassen wird, daran kein Eigentum erwerben. Die Staatsanwaltschaft und das LKA sehen darin ein "typisches, schneeballartiges Betrugssystem". Die wenigen ausgelieferten Fahrzeuge würden mit den Geldern von Neukunden bezahlt, hieß es. Erste Hinweise im August 2007 Laut Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK) zählt auch eine Vielzahl von Vermittlern zu den Geschädigten. Bei ihnen sei die "Grenze zwischen Täter und Opfer verschwommen", erklärte der Verband in einer Mitteilung. Die Vermittler müssten auch damit rechnen, möglicherweise für den entstandenen Schaden haftbar gemacht zu werden. Der BVfK warnte nach eigenen Angaben bereits im August 2007 vor den Geschäftspraktiken der Tettnanger Firma. (rp)

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