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Profiltiefe messen

21.11.2019 11:00 Uhr
Profiltiefe messen

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Eine einwandfreie Bereifung ist ein maßgeblicher Faktor für die Sicherheit eines Fahrzeugs. Kaum eine Werkstatt oder ein Autohaus lässt den Kunden vom Hof fahren, ohne den Zustand der Reifen gewissenhaft kontrolliert zu haben. Der Reifencheck wird dabei in der Regel als kostenfreier Service an jedem Kundenfahrzeug durchgeführt. Bei kleinen bis mittleren Werkstätten sind das schon mal 20 bis 30 Kundenfahrzeuge am Tag. Die Reifenkontrolle beansprucht bei manuellem Vorgehen rund fünf Minuten pro Fahrzeug. So gehen bis zu 2,5 Arbeitsstunden täglich verloren. Es wundert daher nicht, dass die Mitgliedsunternehmen des ASA-Verbands schon länger nach Möglichkeiten gesucht haben, einerseits diesen Prozess deutlich zu verkürzen und andererseits die Fehlerquote durch falsche Übertragung in die Kundendatenbank effektiv zu reduzieren.

Leistungsstarke Systeme

Moderne Reifen-Diagnosesysteme können heute einfach und schnell die Profiltiefe von Pkw, Nfz und Sonderfahrzeugen durch einfaches Überfahren von Sensoren, die in einer Bodenplatte eingebaut sind, in Sekundenbruchteilen messen und hieraus den Zustand aller Reifen am Fahrzeug ableiten. Die so bereits beim Einfahren des Kundenfahrzeugs in die Dialogannahme ermittelten Daten lassen sich in Echtzeit am Bildschirm vom Servicemitarbeiter ablesen, bevor der Kunde überhaupt sein Fahrzeug verlassen hat. Die Lasermessung der Profiltiefe gibt dabei ein detailliertes Bild, wie weit der Verschleiß vorangeschritten ist und ob akuter Handlungsbedarf besteht. Moderne Reifen-Diagnosesysteme diagnostizieren dabei auch unterschiedlich abgenutzte Profile, erkennen Schrägverschleiß und Flankenschäden und weisen so auf eine verstellte Spur oder einen Fahrwerksschaden hin.

Ungenutzte Möglichkeiten

So beeindruckend diese Möglichkeiten auch sind: Es war bisher ein Problem, dass diese von den Reifen-Diagnosesystemen ermittelten Daten kaum oder nur wenig für das Werkstattgeschäft genutzt werden konnten. Das lag einerseits daran, dass sie mühsam per Hand in das DMS der Werkstatt übertragen werden mussten, und andererseits schlicht daran, dass sie nicht "just in time" dem Kundenberater zur Verfügung standen, wenn er gerade mit dem Kunden im Gespräch ist. Hinzu kam bisher bei der nachträglichen Übertragung der Reifendaten eine nicht unerhebliche Fehlerquote, die viele dieser Daten unbrauchbar machte. Der hohe Zeitaufwand, der hiermit verbunden war, rechnete sich daher bisher für viele Werkstätten nicht. Mit dem neuen Datenstandard "Profiltiefe" von Asanetwork lassen sich jetzt aber alle sich auf dem Markt befindenden Reifen-Diagnosesysteme in das DMS der Werkstatt einbinden.

Hoher Kundennutzen

Die von den Profiltiefen- und zum Teil auch schon Reifenluftdruck-Messgeräten erhobenen Daten lassen sich so in Kombination mit einer videobasierten Kennzeichen- oder Fahrzeugnummer-Erkennung kundenspezifisch mithilfe aller gängigen oder bereits vorhandenen Kunden-, Fuhrpark- und Werkstattmanagement-Systeme auswerten. Damit wird es unter anderem möglich, sie etwa mit dem Reifenlagerbestand abzugleichen und Angebote oder Bestellungen automatisch zu generieren. Bei Bedarf kann der Kundenberater auch die ermittelten Reifen-Messergebnisse am Flatscreen dem Kunden zeigen und auf Wunsch ausdrucken. Diese Option lässt sich vor allem nutzen, wenn Reifenersatz notwendig ist und dieser gegenüber dem Kunden belegt werden muss.

Weitere Möglichkeiten sieht man bei Asanetwork in der Langzeitdiagnose, die im Verbund mit dem DMS jetzt möglich wird. Wurde zum Beispiel ein Kundenfahrzeug bereits mehrmals erfasst, kann anhand der gefahrenen Kilometer leicht abgeschätzt werden, wann der nächste Reifenwechsel ansteht. Damit lässt sich quasi auf Knopfdruck der kundenspezifische Bedarf genau bestimmen. Der Effekt beim Kunden ist zudem groß, wenn man ihm, ohne am Fahrzeug gewesen zu sein, sagen kann, in welchem Zustand sich die Reifen seines Fahrzeugs befinden. Gerade dieser Überraschungseffekt wird vom Kunden als Kompetenz gewertet und erlaubt dem Servicemitarbeiter einen leichteren Einstieg in das Kundengespräch und bei Reifenersatzbedarf in die Angebotsphase. Doch der Hauptnutzen des neuen Asanetwork-Kommunikationsstandards für die Werkstattmitarbeiter liegt ohne Zweifel in der enormen Zeitersparnis. Falschmessungen, Zahlendreher und menschliche Unzulänglichkeiten sind zukünftig gänzlich ausgeschlossen. Hierdurch erhöht sich vor allem auch die Wirtschaftlichkeit aller Arbeitsprozesse im Reifenservice.

Kurzfassung

Fast jedes Diagnosegerät kann mit dem Werkstatt-DMS kommunizieren - nun können das auch Profiltiefen-Messgeräte. Asanetwork hat den Datenstandard "Profiltiefe" vorgestellt. Er verkürzt unproduktive Arbeitszeit.

Frank Beaujean Geschäftsführer der Asanetwork GmbH

asp: Warum sah man bei Asanetwork Handlungsbedarf den neuen Datenstandard "Profiltiefe" zu entwickeln?F. Beaujean: So um das Jahr 2014 erschienen die ersten Anbieter mit Profiltiefen- bzw. Reifendiagnosesystemen auf dem Markt. Dieser Trend setzte sich fort, so dass inzwischen mehrere Anbieter zuverlässige Systeme anbieten können. In Folge beklagten sich zahlreiche Werkstätten, dass die meisten Profiltiefen- bzw. Reifendiagnosesysteme nicht mit dem DMS der Werkstatt kompatibel seien. Wer sie dennoch einbinden wollte, musste die Software-Entwicklungskosten für die Anbindung selber tragen. Im Einzelfall waren das deutliche fünfstellige Beträge. Und dann hatte man nicht mal die Garantie, dass alles einwandfrei funktioniert. So haben wir 2018 bei der Asanetwork beschlossen, den neuen Standard einzuführen.asp: Welchen Nutzen haben freie Werkstätten vom neuen Datenstandard Profiltiefe?F. Beaujean: Neben einer deutlichen Beschleunigung bei der Erfassung von fahrzeugspezifischen Daten liegt einer der wichtigsten Vorteile darin, dass wertvolle Arbeitszeit hiermit für andere produktivere Tätigkeiten genutzt werden kann. Vor allem in Zeiten von chronischem Fachkräftemangel trägt dies zur Entlastung bei.asp: Worin sehen Sie die Vorteile des Datenstandards Profiltiefe in Hinblick auf den Kundenservice?F. Beaujean: Der Reifenservice ist mit das wichtigste Kundenbindungsinstrument. Je kompetenter die Werkstatt hier gegenüber den Kunden auftritt, desto leichter wird es ihr fallen, diesen als Stammkunden zu gewinnen. Der neue Datenstandard trägt hierzu wesentlich bei.asp: Was müssen Werkstätten tun, die bereits ein Reifenprofilmessgerät haben, um in den Genuss der Schnittstelle zu kommen?F. Beaujean: Einerseits benötigt man den Asanetworkmanager, andererseits muss das Profiltiefenmessgerät Asanetwork-fähig sein. Dann benötigt man lediglich ein Softwareupdate vom Profiltiefenmessgerät-Hersteller. Für die meisten Geräte ist dieses bereits erhältlich, da die Hersteller entsprechende Lizenzvereinbarungen mit Asanetwork abgeschlossen haben.asp: Funktioniert der Standard nur für Überfahrmessgeräte oder auch für mobile Schnellmesser?F. Beaujean: Der Datenstandard Profiltiefe hat einen dynamischen Aufbau. Mit ihm können alle Typen Profiltiefenmessgeräte betrieben werden - auch Schnellmessgeräte.asp: Mit welchen Kosten muss die Werkstatt für den Datenstandard Profiltiefe rechnen?F. Beaujean: Wer den Asanetworkmanager noch nicht hat, muss diesen installieren. Er kostet 829 Euro. Für den Datenstandard Profiltiefe können von Seiten der Gerätehersteller verschieden hohe Freischaltgebühren anfallen.

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