Zugewinn

20.05.2011 12:02 Uhr

DAT-Report 2011

Wartungs- und Reparaturaufträge nahmen im vergangenen Jahr deutlich zu. Davon profitiert haben Vertragsbetriebe, aber vor allem auch Schwarzarbeiter.

Seit rund vierzig Jahren sammelt die Deutsche Automobil Treuhand im Rahmen einer repräsentativen Umfrage der Nürnberger GfK Marktforschung unter fast 4.000 Autofahrern Informationen zum deutschen Neu- und Gebrauchtwagen-, sowie zum Servicemarkt. Für 2010 haben die Marktbeobachter eine ordentliche Bilanz vorgelegt. „Was die Zahl der Aufträge betrifft, konnten die Werkstätten 2010 insgesamt zufrieden sein. Dies gilt […] in ganz besonderem Maße für die Vertragswerkstätten“, heißt es in der aktuellsten Ausgabe des DAT-Reports, die Anfang April veröffentlicht wurde. In Zahlen sind das insgesamt 32 Millionen Reparatur- und 39,9 Millionen Wartungsaufträge, welche die deutschen Kfz-Betriebe im vergangenen Jahr erhielten – ein Plus von 7,6 Prozent gegenüber 2009. Das macht insgesamt 71,9 Millionen Aufträge oder 90 Prozent vom gesamten Service-Kuchen.

Mehr Do-it-yourself

Darüber hinaus wurden nach Angaben der Fahrzeughalter 2010 etwa acht Prozent oder rund 6,2 Millionen aller Arbeiten von den Haltern selbst oder von „Bekannten“ erledigt. Rechnet man dem Do-it-yourself-Bereich auch die rund 1,7 Millionen Arbeiten zu, zu denen die befragten Autofahrer keine Angaben machten, dann kann man von rund 7,9 Millionen Aufträgen ausgehen, die an den Kfz-Betrieben vorbeigehen. Dies sind deutlich mehr als noch ein Jahr zuvor, aber immerhin weniger als 2008. Auch die nächste Zahl zaubert den Kfz-Unternehmern kein Lächeln ins Gesicht: Nur 69 Prozent aller Pkw wurden 2010 in irgendeiner Form gewartet. Ausschlaggebend dürften in erster Linie wirtschaftliche Gründe sein.

Der Gesamt-Marktanteil der Vertragswerkstätten im Servicemarkt lag 2010 bei 54 Prozent – nach 53 Prozent in 2009. Die „sonstigen Werkstätten“ mussten dagegen ein leichtes Marktanteils-Minus auf 35 Prozent hinnehmen, wobei die Anzahl der erteilten Aufträge trotzdem von 27,1 auf 28,6 Millionen anstieg. Die Einzelauswertung von Verschleißreparaturen weist einen steigenden Marktanteil der Freien Werkstätten aus: Er liegt wie bei den Vertragswerkstätten bei 43 Prozent (2009: 40 Prozent). Nicht neu ist die Feststellung, dass mit steigendem Fahrzeugalter der Marktanteil der „Freien“ wächst. Auch wenden sich Kunden eher bei Stoßdämpferreparaturen an einen unabhängigen Betrieb als beispielsweise bei Problemen mit der Motorelektrik.

Der durchschnittliche Aufwand je Pkw von 230 Euro für die Wartung und 201 Euro für die Beseitigung von Verschleißschäden ergibt, ohne Unfallreparaturen, einen Gesamtumsatz von rund 20,55 Milliarden Euro. Von weiteren rund 15,8 Milliarden Umsatz kann man nach vorläufigen Zahlen der Versicherungswirtschaft für die Reparatur von Unfallschäden ausgehen. Ein erheblicher Teil des Gesamtumsatzes von rund 36,35 Milliarden Euro kommt laut DAT-Report nicht in den Kassen der Werkstätten an. Die Marktbeobachter gehen daher für die Betriebe von einem Umsatz bei Wartungs-, Verschleiß- und Unfallreparaturen in Höhe von rund 32,63 Milliarden Euro aus.

Der DAT-Report fragt auch die Ölwechselgewohnheiten der deutschen Autofahrer ab. Demnach wurden 2010 genau 0,91 Ölwechsel je Fahrzeug pro Jahr durchgeführt. Bezogen auf die durchschnittliche Jahreslaufleistung pro Fahrzeug von 14.800 Kilometern bedeuten die 0,91 Ölwechsel, dass statistisch alle 16.264 Kilometer das Motoröl gewechselt wurde (2009: alle 16.205 km). Der Gesamtanteil aller Werkstätten an den Ölwechseln lag 2010 bei 85 Prozent und ist damit weiter angestiegen. Der Report geht aber natürlich auch hier noch ins Detail: „Wie Wartungs- und Reparaturarbeiten werden auch Ölwechsel mit zunehmendem Fahrzeugalter immer seltener in Vertragswerkstätten durchgeführt. So lag deren Marktanteil bei den unter zwei Jahre alten Fahrzeugen bei 85 Prozent (2009: 83 Prozent); ganz kontinuierlich sinkt dieser Anteil auf 32 Prozent (2009: 28 Prozent) bei den mindestens acht Jahre alten Fahrzeugen.“ Der Gebrauchtwagen-Durchschnittspreis lag 2010 bei 8.790 Euro und damit über dem des Vorjahres (8.590 Euro). Bundesweit lag der Anteil des Neuwagenhandels am GW-Markt bei 38 Prozent, der Gebrauchtwagenhandel verkaufte 17 Prozent der Fahrzeuge und auf dem Privatmarkt wurden 45 Prozent gehandelt. Damit wuchs der Privatmarkt um vier Prozent. Niko Ganzer

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