Werbas AG
Das schwäbische Unternehmen hat den Anspruch, für jeden Organisationsgrad eine Lösung bereitzustellen. Die Kunden entscheiden, inwieweit sie die angebotene Software in die eigenen Prozesse einbinden.
Der Blick in die heiligen Hallen von Auto-Service Schürz offenbart: Der schwäbische Bosch Car Service-Partner befindet sich derzeit im Umbau. Die neue Lackieranlage und das eigene Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung und Abwärmenutzung sind bereits funktionsbereit; neue Büroräume sowie weitere Arbeitsplätze in der Werkstatt aber noch im Entstehen begriffen.
Doch die Neuordnung reicht weiter als das bloße Auge erkennen kann: Neben den Räumlichkeiten rüstet der Betrieb auch im Bereich EDV auf. Die Donzdorfer vertrauen seit 1993 auf Werbas und nutzen derzeit das Produkt „Werbas Classic“. Um Funktionsumfang und Bedienfreundlichkeit zu verbessern, steigt das Unternehmen bald auf die neue Software-Generation um, erklärte Geschäftsführer Robert Klein. Die Umstellung ist kostenfrei.
Wechselgründe
Zwar wurde „Werbas Classic“ kontinuierlich weiterentwickelt und stellt ein leistungsfähiges Programm dar, doch sind manche Funktionen den Angaben zufolge nicht mehr darstellbar. Hauptgründe für einen Wechsel sind (unabhängig davon, ob es sich dabei um einen Software- oder auch um einen Anbieterwechsel handelt):
Änderung der Umgebungsparameter (gesetzliche Vorgaben, Forderungen der Banken oder von Autoherstellern)
Neue Geschäftsfelder (Aufnahme von GW-Handel, Reifenservice) können mit der bisherigen EDV nicht mehr abgebildet werden
Neue Technologien kommen zum Einsatz (Archivierung digitalisierte Dokumente, webbasierte Lösungen)
Besonders interessiert ist Robert Klein am Themenbereich Digitalisierung. Durch das Einscannen wichtiger Dokumente vereinfachen sich Aufbewahrung und Auffinden wichtiger Dokumente. Zu diesem Zweck bietet Werbas das Produkt „Find-it!“. Damit gelingt ein optimiertes Dokumenten-Management, indem die Korrespondenz eingescannt, verschlagwortet und abgelegt wird, wie das Unternehmen wirbt. Auf der vergangenen Automechanika stellte Werbas zudem das Produkt „eSignatur“ vor. Damit unterschreibt der Kunde den Werkstattauftrag auf einem Unterschriftspad, wie man es vom Paketdienst kennt. Das signierte Dokument lässt sich dann beweissicher archivieren.
Bei aller Faszination und praktischem Nutzen, Robert Klein ist Geschäftsmann und muss wirtschaftlich kalkulieren: Derartige Neuerungen müssten selbstverständlich bezahlbar sein, erklärte er. „Werbas eSignatur“ kostet je nach Angebotspaket einmalig 450 Euro oder 535 Euro pro Arbeitsplatz (ohne Mehrwertsteuer). Dazu kommen noch monatliche Servicekosten von fünf Euro. Doch selbst wenn nicht jeder Kunde sofort von Produktneuerungen überzeugt ist und begeistert bucht, Werbas will die Prozesse im Autohaus vereinfachen. Zumindest dort wo es sinnvoll erscheint. Aus diesem Grund investieren die Holzgerlinger in die Entwicklung neuer Hard- und Software. Das Angebot ist dabei modular ausgerichtet. Zusatzlösungen – beispielsweise für Fahrzeughandel oder Reifenservice – sind einzeln buchbar. Dabei bietet das Unternehmen grundsätzlich drei Kaufmodi an: Kunden haben die Möglichkeit, zwischen dem klassischen Kauf, Leasing und einer monatlichen Finanzierung auszuwählen.
Wahlweise ohne Wartungsvertrag
Dazu können Servicekosten kommen. Die Einstiegsversion „Werbas Basis“ kann jedoch auch ohne Wartungsvertrag abgeschlossen werden. Nur müssen Kunden dann im Servicefall eine kostenpflichtige Hotline anrufen. Die Preise fallen pro Arbeitsplatz an. Das bezieht sich jedoch nicht auf die Anzahl der Computer, auf denen die Software installiert ist. Der praktische Vorteil: Betriebe, die nur einen lizensierten Arbeitsplatz besitzen, dürfen dennoch vom PC in Werkstatt, GW-Platz oder Büro zugreifen – nur nicht zugleich.
Manchmal erschließen sich Vorteile neuer Software erst mit der Zeit. Wenn ein Markenbetrieb z.B. vom Hersteller angehalten wird, bestimmte EDV-Kommunikationsprozesse abzubilden, dann führt der Weg selten an neuer EDV oder einer Erweiterung des bestehenden Systems vorbei. Beispiel: Das Autohaus Beck im baden-württembergischen Beuren ist seit fast 40 Jahren Opel-Partner. Im Zuge neuer Anforderungen aus Rüsselsheim rief der bisherige Software-Lieferant hohe Umstellungskosten auf. „Anfangs wollten wir die Umstellung nicht“, erklärte Sibylle Beck, die sich im dreiköpfigen Betrieb um die Datenverarbeitung kümmert. Einen Großteil der PC-Arbeit konnte mit dem vorhandenen System erledigt werden. Zwar gab es Kritikpunkte an der Zusammenarbeit mit und der Funktionalität beim ehemaligen Anbieter, doch befürchtete die Firma Beck einen hohen Umstellungsaufwand. Der hielt sich den Angaben zufolge aber in Grenzen. Als Neunutzer der eigens für die Opel-Partner entwickelten Werbas-Programme „Profi OSP“ bzw. „Profi OSP Plus“ kamen einmalige Kosten für Hardware, Datentransfer sowie Schulungen auf das Autohaus zu. Und obgleich es Anfangsschwierigkeiten gab und der Betrieb manche der angebotenen Leistungen nicht benötigt, hat die Umstellung offenbar sehr gut geklappt. Die Prozesse zur Lagerverwaltung, die Serienbrief-Funktion sowie das Garantietool erleichtern das Geschäft, so Sibylle Beck. Und dass viele der Marketing-Anregungen, die das System nahelege, für den ländlichen Raum unbrauchbar sind, sei zu verschmerzen. Hier kennt man sich eben und kommuniziert nicht per Flyer oder Brief, sondern von Angesicht zu Angesicht. Martin Schachtner
▶ Vorleistung: Werbas-Software bildet alle notwendigen Prozesse im Service- und Handelsbereich ab
▶ Opel-Partnerschaft: Profi OSP und OSP Plus synchronisieren Prozesse zwischen Autohaus und Opel