Energiesparen
Der Blick auf die Nebenkostenrechnung lässt Betriebe erschaudern. Teure Rohstoffpreise sind der Grund. Die LC Auto Consult bietet eine Energieeffizienzberatung und auch beim TÜV SÜD gibt es Tipps sowie eine Zertifizierung in Sachen Energie.
Vielen Autohäusern sowie Werkstätten wird bewusst, welches Einsparpotenzial der Energiebereich bietet. Grundsätzlich lassen sich die Energiekos-ten auf zwei Arten senken. Einmal gibt es Tricks, um den Stromverbrauch allgemein zu reduzieren. Außerdem können Service-betriebe den Stromanbieter wechseln und von billigeren Tarifen profitieren. Zwar fehlt häufig das Wissen, mit welchen konkreten Maßnahmen die eigene Energiebilanz nachhaltig verbessert werden kann, doch informieren sich Betriebe zunehmend über Einsparmöglichkeiten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die LC Auto Consult GmbH, eine TÜV SÜD Tochter, eine kostenlose Beratung zur Strompreisoptimierung im Angebot. Dabei wurden bestehende Verträge mit Versorgungsunternehmen genau geprüft und mit anderen Angeboten verglichen. Laut LC Auto Consult lassen sich dadurch bis zu 30 Prozent der Stromkosten sparen. Seit diesem März bietet das Unternehmen in Kooperation mit der findhouse AG, einem unabhängigen Energieberatungsunternehmen, eine branchenspezifische Energieeffizienzberatung an. Integrierter Bestandteil ist die Stromtarifoptimierung – auch ohne Versorgerwechsel. Das Angebot ist auf Servicebetriebe zugeschnitten und soll Wege aufzeigen, wie sich Energiekosten einfach und effektiv einsparen lassen. Ziel der Beratung ist es, Informationsdefizite auszuräumen und Investitionsmöglichkeiten in Richtung einer verbesserten Energieeffizienz aufzuzeigen.
Die Beratungsleistung kostet pro Tag 800 Euro, wird jedoch von der KfW-Bankengruppe (www.kfw.de) bezuschusst. So erhalten Unternehmen für die ein- bis zweitägige Initialberatung einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent des maximal förderfähigen Tageshonorars – also 640 Euro pro Beratungstag. Somit bleiben 160 Euro – unter dem Strich eine lohnenswerte Investition, wenn man die Einsparmöglichkeiten einkalkuliert. Die Beratungsleistungen werden bis zu zehn Tagen mit immerhin 60 Prozent oder 480 Euro des maximal förderfähigen Tageshonorars bezuschusst. Kleine und mittlere Unternehmen wagen den Anbieterwechsel laut infratest nur sehr selten. Ursache dafür ist häufig eine ungenügende Marktkenntnis. Welche Alternativen gibt es, was muss beim Wechsel beachtet werden?
Doch auch ohne einen Wechsel bieten sich reichlich Einsparmöglichkeiten: Dazu zählen eigentlich selbstverständliche Verhaltensregeln, etwa das Schließen der Werkstatttore im Winter, nachdem das Fahrzeug auf der Hebebühne steht oder das Vermeiden des Stand-by-Betriebs elektrischer Geräte. Auch technische Neuerungen verringern den Energiebedarf: Mit dem Einbau moderner Stromsparanlagen beispielsweise, die die Eingangsspannung umwandeln. Denn die Netzspannung liegt im Allgemeinen über der eigentlich benötigten Spannung. Der Einbau lohnt sich bereits bei geringem Stromverbrauch, ist also auch für kleine Betriebe interessant.
Sparen mit moderner Technik
Des Weiteren kann sich die Anschaffung von Energiesparlampen sowie TFT-Bildschirmen lohnen: Untersuchungen zeigen, dass beide Technologien weniger Energie verbrauchen, meist weniger Wärme abgeben und eine höhere Lebensdauer haben. Mit Unterstützung von professionellen Dienstleistern, etwa der LC Auto Consult GmbH können kleine und große Stromfresser identifiziert und ausgeschaltet werden. Viele Kunden honorieren diese Bemühungen gleichfalls. TÜV SÜD bietet eine Zertifizierung an, die sich zu Werbezwecken einsetzen lässt. Das verliehene TÜV SÜD Oktagon wird von den Kunden durchaus als Beleg für einen Ressourcen schonenden Umgang wahrgenommen und geschätzt. TÜV SÜD zertifiziert Betriebe als "Energieeffiziente Unternehmen". Teil der Zertifizierung ist es, die Betriebe bei der Aufdeckung von vorhandenen, noch nicht genutzten Optimierungspotenzialen zu unterstützen. Diese Dienstleistung bietet die Prüforganisation auch für Kfz-Werkstätten und Autohäuser an. Allerdings sei die Zertifizierung aufgrund des Kosten-/Nutzenverhältnisses nur für größere Unternehmen wirklich sinnvoll, wie Dr. Gerd Streubel von der TÜV SÜD Industrie Service GmbH in Dresden erklärt. Martin Schachtner
- Ausgabe 4/2008 Seite 50 (444.2 KB, PDF)