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Bühnenwechsel

21.04.2008 12:02 Uhr
Bühnenwechsel

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Verändertes Angebot

Hebebühnen zählen zu den am stärksten nachgefragten Produkten der Werkstattausrüster. Das Angebot hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Neue Anbieter, neue oder verbesserte Produkte sowie gestiegene Anforderungen prägen den Markt.

Zur absoluten Grundausstattung jeder Werkstatt gehört mindestens eine Hebebühne. Erst damit wird es möglich professionell Räder zu demontieren, von unten an die Technik des Fahrzeugs zu gelangen und viele routinemäßige Wartungsarbeiten auszuführen. Die Werkstattausrüster bieten Hebetechnik heute in einer großen Vielzahl unterschiedlicher Typen und Varianten an.

Am Anfang steigt die Anforderung

Je genauer vor dem Kauf festgelegt wird, was mit einer Hebebühne in der Werkstatt alles für Arbeiten durchgeführt werden sollen und welche Tragfähigkeit benötigt wird, desto einfacher fällt die Auswahl einer Bühne. Einbausituation und Investitionsvolumen grenzen anschließend die Wahl der individuell passenden Bühne für jede Werkstatt ein. Allerdings ist die Auswahl einer Hebebühne in den vergangenen Jahren schwieriger geworden, weil immer mehr unterschiedliche Anbieter auf den Markt drängen. Vor allem die großen internationalen Anbieter wie Rotary, Launch und Bend Pak ergänzen inzwischen das Angebot der angestammten Hebetechnik-Hersteller. Fast auf jeder größeren Messe sind neue oder bisher unbekannte Hebetechnikmarken zu entdecken. Vor allem Handelsmarken, die sich ihre Bühnen in Lohnauftrag fertigen lassen, treten verstärkt auf. Wie bei jedem Investitionsgut sollten auch bei der Anschaffung einer Hebebühne Service und Teileverfügbarkeit geprüft werden. Ohne ein entsprechendes Angebot ist selbst die billigste Bühne für den professionellen Einsatz nichts wert. Allerdings legen viele der neuen Anbieter großen Wert auf diese Punkte und stellen mit ihren Bühnen auch ein überzeugendes Service-Konzept vor. Das ist wichtig, wird eine Bühne doch nicht selten zehn und mehr Jahre alt.

Die Automobilentwicklung wirkt sich auch auf den Bereich Hebetechnik aus. Weil in den vergangenen Jahren viele besonders schwere Fahrzeuge auf den Markt gekommen sind, verschieben sich die Tragfähigkeitsklassen nach oben. Statt der lange Zeit üblichen 2,5 Tonnen Bühne in der Werkstatt kommen heute eher 3,0 bis 3,5 Tonnen Tragfähigkeit in Frage. Schließlich muss eine Hebebühne das maximal zulässige Gesamtgewicht eines Fahrzeugs abdecken können. Ähnliches gilt bei den Transportern. Hier sind es die 5,0 Tonnen-Bühnen, die schwerer tragenden Typen weichen müssen. Gerade bei den ganz großen Transporten mit langem Radstand scheint die Zwei-Säulenbühne an ihre Grenzen zu kommen. Fachleute empfehlen zunehmend diese Fahrzeuge besser mit Fahrbahnbühnen aufzunehmen oder eine Grube zu verwenden. Stabil ausgeführte Unterflurbühnen sind eine weitere Alternative für diese Gewichtsklasse.

Manche Automarken führen inzwischen vom Kleinwagen mit kurzem Radstand bis zur Luxuslimousine mit langem Radstand sehr unterschiedlich große Fahrzeuge in ihrem Pro-gramm. Eine Werkstatt muss sich darauf einstellen. Allerdings ist es wohl übertrieben, wenn jeder Arbeitsplatz alle Fahrzeuggrößen gleichermaßen gut aufnehmen kann. Nur einige Arbeitsplätze flexibel und die übrigen spezialisierter auszustatten, dürfte dem realen Fahrzeugaufkommen in den Werkstätten in der überwiegenden Anzahl der Fälle deutlich besser entsprechen.

Ein anspruchsvolles Thema in den Werkstätten ist seit langem die Fahrwerksvermessung. Gerade in den vergangenen Jahren hat dieses Thema erheblich an Bedeutung gewonnen. Erst kürzlich hat autop die offizielle Freigabe von BMW für den Quattrolift 4.50 F 480 "Achsvermessung" erhalten.

Unglaubliche Präzision gefordert

Diese 4-Stempel-Anlage stattet autop mit hoher Genauigkeit gefertigten Fahrbahnen aus, welche die geforderte Toleranz von +/- 0,5 mm in Längs- und Querrichtung abdecken. Die Bühne ist serienmäßig mit allem erforderlichen Zubehör für die Fahrwerksvermessung ausgestattet und kann mit jedem Fahrwerksvermessungssystem ausgestattet werden. Eine so hohe Präzision, vor Jahren noch für undenkaber gehalten, fordern neben BMW auch andere Automobilhersteller, damit ihre Fahrzeuge stets perfekt vermessen und eingestellt werden. Gleich mehrere Hebetchnik-Hersteller haben in den vergangenen Jahren Fahrwerksvermessungsgeräte auf den Markt gebrachat, welche über integrierte Fahrwerksvermessungssysteme verfügen. Der Vorteil solcher Konstruktionen ist die höhere erzielbare Präzision, weil das Gerät fest mit der Bühne verbunden ist. Nachteilig ist, dass eine solche Bühne kaum für andere Arbeiten in der Werkstattt eingesetzet werden kann. Weniger päzise, aber gerade im städtischen Raum enorm praktisch sind die kleinen Parkbühnen, wie sie zum Beispiel Bend Pack anbietet. Die Amerikaner haben an eine Einsäulen-Bühne statt Tragrahmen einfach eine Plattform montiert. Wird diese angehoben, entsteht darunter ein zusätzlicher Parkplatz. Gerade für Werkstätten, bei denen Parkraumknappheit ein Dauerthema ist, ist ein solches Parksystem eine Überlegung wert.

Überzeugende Problemlösungen

So unterschiedlich wie die Anforderungen der Werkstätten an die Aufnahmemöglichkeiten einer Hebebühne sind, so unterschiedlich sind auch die Einbauverhältnisse. Nicht jeder Hebebühnentyp lässt sich überall aufbauen. So benötigen Säulenbühnen einen stabilen und dicken Grund. Unterflurbühnen lassen sich zwar in Decken einhängen, bedürfen aber je nach Ausführung einer zusätzlichen Abstützung. Es gibt Unterflurbühnen, bei welchen zwischen den beiden Stempeln ein Träger verlaufen kann und solche, die sich auch bei hohem Grundwasserspiegel ebenerdig verbauen lassen, weil die Kassetten wasserdicht sind. Und mit dem Aqualift von Herrmann gibt es auch eine Unterflur-Hebebühne, welche selbst bei strengsten Umweltauflagen noch eingebaut werden kann, denn diese Bühne wird statt mit Hydrauliköl nur mit Wasser befüllt. Selbst bei einem Leitungsbruch ist es so ausgeschlossen, dass Öl in den Boden gelangen kann. Dieser Umweltaspekt spielt in manchen Märkten bereits eine wichtige Rolle. Auch bei den Hebebühnen hat in den vergangenen Jahren die Elektronik Einzug gehalten, auch wenn das meist gar nicht sichtbar ist. Profitiert hat davon die Präzision der Bühnen, denn ohne integrierte elektronische Messsysteme wären die extremen Vorgaben für die Achsvermessung bei vielen Bühnen kaum zu erreichen. Gleichzeitig unterstützt die Elektronik den Bedienkomfort der Bühnen und erhöht die Sicherheit. So werden beim Absenken der Bühne Warnsignale und Sicherheitsstopp elektronisch gesteuert. Mechanische Anschläge für die Endabschaltung einer Bühne und die Synchronisation zwischen beiden Seiten einer Bühne waren früher oft ein Problem. Mit der Elektronik sind diese dauerhaft beseitigt.Viele Hersteller haben auch eine Art Wartungsintervallanzeige in ihre Bühnen integriert, welche die Zahl der Hübe registriert und über Sensoren weitere Daten erfassen kann. Manche Bühnen bieten sogar eine Eigendiagnose für die wesentlichen Funktionen um bei einer Störung schnell Abhilfe schaffen zu können.

Die grundsätzlichen Konstruktionsprinzipien der Hebetechnik bringen es mit sich, dass viele Produkte auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen. Da ist es oft kaum zu erkennen, wenn ein Hersteller seine Bühnen einer technischen Überarbeitung unterzieht. So hat Consul zum Frühjahr die 2.40 Modula EL Multi XL im Bereich der Säulenabdeckung neu gestaltet. Die seitliche Abdeckung des Antriebsmotors nimmt jetzt auch die Bedienelektronik mit den Bedienelementan auf. Die Bühne wirkt durch das modifizierte Design wertiger. Ein Aspekt, auf den auch beim Investitionsgut Hebebühne immer mehr Werkstätten achten.

Völlig neu ist die GLP 30/35 von Rotary Lift. Diese Doppelscheren-Hebebühne entspricht dem neuesten Stand der Technik, sieht allerdings auch nicht wesentlich anders aus als ihre Vorgängermodelle. Dabei bietet die Bühne verschleißfreie induktive Näherungsschalter, welche auch im schmutzintensiven Werkstattumfeld einwandfrei arbeiten.

Qualität oft versteckt

Neu sind auch die hochwertigen, wartungsfreien Lager der GLP. Die Konstruktion wurde so optimiert, dass die Bühne mit möglichst wenigen Schweißnähten auskommt. Bei den Hydraulik-Komponenten kommen ausschließlich in Deutschland hergestellte Komponenten zum Einsatz.

Wie die beiden letztgenannten Beispiel zeigen, lohnt es sich bei Hebebühnen auf alle Fälle genau auf die Details zu achten, denn nur auf den ersten Blick sind viele Details nicht zu entdecken. Bernd Reich

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