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21.10.2008 12:02 Uhr
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Automechanika 2008

Die Dimension der Automechanika ist nur schwer zu fassen. 4.680 Aussteller, 305.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und 166.000 Besucher sind kaum zu übersehen. Alle Stände abzulaufen hätte einen Weg von 40 Kilometern ergeben, wie die Messe Frankfurt ausrechnete. Damit hatte 1971 niemand rechnen können, als die IAA ausfiel und Werkstattausrüster und andere nach einem Forum suchten ihre Produkte präsentieren zu können. Die Grundidee alle wesentlichen Firmen, die mit dem Service des Autos zu tun haben, international an nur einem Ort zusammenzuziehen, hat ihren Charme bis heute behalten. Dabei gibt es die Automechanika in kleinerem Rahmen inzwischen zusätzlich in fast allen Kontinenten neben der Frankfurter Veranstaltung. Die Automechanika ist die Leitmesse der Branche und bietet international den besten komprimierten Überblick zu Trends rund um Service.

Eines der am stärksten nachgefragten Produkte der Werkstattausrüstung sind traditionell Hebebühnen. Hier überraschte MAHA mit einem für Hebetechnik völlig neuen technischen Ansatz. Die Haldenwanger stellten den Prototyp einer Gurt-Hebebühne vor. Dabei handelt es sich um eine Säulenbühne, bei der die Tragarme aber nicht von Spindeln oder Hydraulikzylindern bewegt werden, sondern an Gurten, welche oberhalb der Säulen wie auf einer großen Spule aufgewickelt werden. Vorteil dieser kostengünstigen Konstruktion sind die wenigen bewegten Teile und die robuste Ausführung, welche diesen Bühnentyp für den Einsatz in Schwellenländern interessant machen. Sparen auf hohem Niveau bietet Nussbaum mit der neuen Hebebühnenbaureihe Basic-Line, welche für die internationalen Märkte bestimmt ist. Basic-Line steht dabei für sicher, preiswert, qualitativ hochwertig und wartungsarm. Die ausschließlich mit hydraulischem Antrieb ausgestatteten Bühnen sind in der Standardausführung als Unterflur-, Scheren-, Zwei- und Viersäulenbühnen erhältlich. Serienmäßig sind sie mit Oxygencare, einer wiederstandsfähigen Pulverbeschichtung ausgestattet.

Das Auge kauft mit

Solide Technik ansprechend verpackt hat Consul. Aus einer vor zwei Jahren auf der Automechanika präsentierten Design-Studie ist inzwischen ein Serienprodukt geworden. Die Spindelbühnen weisen schlanke Säulen mit seitlich integrierten Motoren auf. Auch autop aus Rheine hat bei seinem neuen Check-In-Lift auf die Optik geachtet. Die neue Bühne ist komplett in hochglänzendem Riffelblech ausgeführt. Sogar die Abdeckplatte zwischen den Stempeln ist aus Riffelblech gefertigt. Der Check-in-Lift ist mit einem integrierten Radfreiheber ausgestattet, der längsverstellbar ist. An den Innenseiten der Fahrschienen sind Beleuchtungseinheiten für die Unterbodenbeleuchtung integriert. Ein unübersehbares Thema auf der Messe war der Klimaservice. ATT präsentierte sein völlig neu entwickeltes, technisch ausgefeiltes Gerät mit PC-Steuerung. Bosch und Beissbarth präsentierten ebenfalls eine neue Geräteserie aus eigener Konzernfertigung. Außerdem stellte Beissbarth den seriennahen Prototyp eines CO₂-Klimaservicegerätes vor, welcher in Zusammenarbeit mit dem dänischen Spezialisten Agramkow entstand. Auch Robinair präsentierte neben einem neuen Modell für R134a-Anlagen ein spezielles CO₂-Klimaservicegerät. Noch ist nicht ganz klar, welches Kältemittel zukünftig eingesetzt wird.

Waschen, montieren und wuchten

Die Welt des Reifenservice wird immer raffinierter. Tip Top präsentierte eine neue Radwaschmaschine, welche nur mit Wasser und Druckluft arbeitet. Der Turbo Wash 2700 genannte Typ lässt sich durch ein Wasseraufbereitungskit ergänzen, welches nach jeweils 300 gewaschenen Rädern Schmutzpartikel zu entfernen hilft. Die Software lässt sich über ein Smartcard-System aktualisieren. Beim Radauswuchten wird die Technik immer ausgefeilter. Corghi setzt bei seiner neuen Maschine mit Blue-Light-Funktion auf eine Felgenschüsselkamera. Damit kann der Anwender die Montage der Klebegewichte bequem auf dem Bildschirm verfolgen. Snap-on Equipment testete mit einem seriennahen Modell einer Radauswuchtmaschine mit Display, ob die berührungslose Datenübernahme mittels Laserabtastverfahren im Standardsegment auch auf Interesse stößt. Diese Technik wird zum Beispiel in der Hofmann geodyna Optima eingesetzt. Die ebenfalls von Snap-on Equipment vorgestellte automatische Reifenmontiermaschine Quadriga ist im asp-Spezial Räder&Reifen beschrieben, welches dieser asp beiliegt. Bei der Fahrwerksvermessung stellte Beissbarth in diesem Jahr einen Prototypen seines dreidimensional arbeitenden Kamera-Systems vor. Bei diesem Gerät, welches im kommenden Frühjahr auf den Markt kommt, wird auf jedes Rad ein gemusterter Reflektor montiert. Zwei zwischen den Achsen montierte Messwertaufnehmer erfassen mit ihren Kameras die Reflektoren. Aus der Stellung der Reflektoren errechnet sich die Einstellung der Räder. Beide Messwertaufnehmer halten über ein Referenzsystem Kontakt zueinander. Beissbarth zeigt auch ein System zur Justage von Abstandssensoren, welches mit einem Fahrwerksvermessungssystem arbeitet.

Neuentwicklungen

Launch Europe präsentierte auf der Automechanika erstmals das komplett neu entwickelte Fahrwerksvermessungssystem X-631 mit einem achtfach CCD-System. Bei der Konstruktion wurde besonders auf die Robustheit der Messwertaufnehmer geachtet, die jeweils auf einem Aluminium-Grundträger aufbauen. Die Bedienung des X-631 ist von allen Messköpfen aus möglich, die Messwertanzeige übersichtlich. Bemerkenswert ist der Preis von 7.500 Euro.

Ein Bremsenprüfstand zählt zur Standardausrüstung jeder Werkstatt, welche TÜV-Prüfungen im eigenen Haus anbietet. Hier setzt sich zunehmend die Bauweise mit komplett in der Kassette integrierter Zentralelektronik durch. AHS Prüftechnik stellte die überarbeiteten Anzeigeeinheiten der Multiflex-Reihe vor. Die übersichtlich gestalteten Analog-Displays können zwischen zwei Messbereichen umgeschaltet werden. Kontrovers diskutiert bleibt weiterhin die Allradbremsenprüfung. Hier bieten die Werkstattaus-rüster sehr unterschiedliche Konzepte an, während bei der Fahrwerksprüfung das Lehrsche Dämpfungsmaß Theta inzwischen weitgehend Standard ist. Die Bemühungen die Fahrwerksprüfung mit in die HU zu integrieren sind ungebrochen und finden viel Unterstützung.Es sind allerdings nicht immer nur die großen Geräte, welche die Arbeit in der Werkstatt erleichtern. Auch handliche Produkte weisen zum Teil bemerkenswerte Innovationen auf.

Raffiniertes Handwerkszeug

So stellte GL Werkstatttechnick aus Frickenhausen einen digitalen Reifenfüller vor. Gegenüber vergleichbaren mechanischen Produkten stiegen Präzision und Robustheit erheblich. Das modern gestaltete Gerät lässt sich außerdem gut bedienen. Der C-Teile-Spezialist Berner präsentierte zur Automechanika gleich eine Fülle neuer Produkte. Darunter abwinkelbare Torx-Steckschlüssel für verwinkelt angebrachte Schrauben. Praktisch dabei ist, dass diese Werkzeuge als normale Steckschlüssel weiter verwendet werden können, wenn die Spitze nach zu hoher Belastung abbricht. Ebenfalls neu im Programm bei Berner ein kostengünstiges, berührungslos arbeitendes Digitalthermometer in robuster Ausführung für den Werkstatteinsatz.

Bernd Reich

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