Citroen C4 Cactus
Der C4 Cactus ist rund 200 kg leichter als der auf der gleichen PSA-Plattform gebaute C4. Als gewichtsreduzierende Maßnahmen nennt Citroen die Verwendung von Dreizylinder-(Otto)Motoren und Leichtbaumaterialien sowie den Verzicht auf Komfortdetails wie versenkbare Scheiben in den Fondtüren und mehrteilig umklappbare Rückbank.
Als „echte Alternative zu den tra-ditionellen Kompaktlimousinen“ des C-Segments bezeichnet man bei Citroen den Neuling C4 Cactus. Die Unterschiede liegen vor allem in Karosseriedesign und Bedienungskonzept.
Zugleich Blickfang und Parkrempler-Schutz sind die so genannten Airbumps, großflächige unlackierte Verkleidungen an Türen und Stoßfängerecken. Mehrteilig aufgebaut (Trägerschale + Oberteil), besitzen sie Hohlräume, die den Oberteilen nach dem Eindrücken das Zurückspringen erlauben. Bleibt ein Kratzer zurück, ist der auf dem durchgefärbten Kunststoffmaterial kaum sichtbar. Das Material stammt von BASF, verarbeitet vom Schweizer Zulieferer Rehau.
Das Bedienkonzept des C4 Cactus ist „100 Prozent digital und intuitiv“, sagt Citroen. Tatsächlich ersetzt ein 7-Zoll-Bildschirm mit Touchscreen-Bedienung nahezu alle Tasten. An der Position des Kombiinstruments tritt ein zweiter, kleinerer Bildschirm (vgl. Bild Seite 21).
Auch für eine andere Neuheit zeichnet ein Zulieferer verantwortlich: TRW Automotive hat einen im Dach platzierten Beifahrerairbag konstruiert, der erstmals beim C4 Cactus zum Einsatz kommt. Direkt im Anschluss an die Frontscheibe eingebaut, entfaltet sich der Luftsack im Crashfall an der Frontscheibe entlang, was dessen Kompatibilität mit Insassen unterschiedlicher Statur verbessern soll. Ein anderer Grund für den Einsatz des Dach-Frontairbags sind die damit geschaffenen neuen Möglichkeiten bei der Gestaltung des Armaturenbretts.
Bei den Motoren haben C4 Cactus-Käufer die Wahl zwischen drei Otto- und zwei Dieselmotoren mit jeweils gleichem Hubraum. Die Diesel sind 1,6 Liter große Vierzylinder, während die Benziner mit 1,2 Liter, verteilt auf drei Zylinder, auskommen müssen. Die Drehmoment- und Leistungsstufen der Benziner lauten 118 Nm/55 kW, 118 Nm/60 kW und 205 Nm/ 81 kW. Der stärkste Ottomotor ist als einziger ein Direkteinspritzer. Bei den Dieselvarianten sind es die Nennwerte 230 Nm/68 kW und 254 Nm/73 kW.
Vergleichsweise eingeschränkt ist die Wahl der Getriebebauart. Der schwächere Diesel wird mit einem automatisierten Sechsgang-Schaltgetriebe (ASG, Citro-en-Jargon: Efficient Tronic) kombiniert, beim mittleren Benziner besteht die Wahl zwischen diesem und einer Fünfgang-Handschaltung, alle anderen Motoren werden per Hand geschaltet. Dabei sitzt der Fahrer auf einem lange nicht mehr gebräuchlichen Konzept. O-Ton: „Ihre Gestaltung (beider Vordersitze; Anm. d. Red.) erinnert an ein Sofa – mehr Komfort und Wohlbefinden inbegriffen.“
Durch die Verwendung von Dreizylindern bei den Ottomotoren sowie andere Maßnahmen konnte das Leergewicht des C4 Cactus gegenüber dem auf der gleichen PSA-Plattform (genannt Plattform 1) basierenden C4 um rund 200 kg verringert werden. Andere Maßnahmen, das sind u. a. Aluminium als Material für die Motorhaube und beide Stoßfängerträger, Ausstellfenster statt manuell oder elektrisch versenkbare Scheiben an den Fondtüren (laut Citroen 11 kg Gewichtsersparnis) und die nur einteilig umklappbare Rücksitzbank (minus 6 kg).
Die Bruttopreise des im spanischen PSA-Werk Villaverde gefertigten und seit Mitte September in Deutschland verkauften C4 Cactus beginnen bei 13.990 Euro für die Version Pure Tech 75 Start (mit schwächstem Ottomotor und Basisausstattung). Das obere Ende der Basispreise markiert der 68-kW-Diesel mit ASG und Top-Ausstattung „Shine“, für den rund 22.500 Euro aufgerufen werden.
Peter Diehl
- Ausgabe 10/2014 Seite 20 (3.8 MB, PDF)