Warum gibt es eigentlich einen Stundenverrechnungssatz? Verkaufen wir eigentlich immer noch Zeit? Oder verkaufen wir nicht viel eher Know-how? Und muss sich der Preis nicht an diesem Know-how orientieren? Und wenn wir dann die Erkenntnis einfließen lassen, dass Kunden entweder nach Verfügbarkeit oder Preis suchen, müssen wir dann nicht zwingend über eine völlig dynamische Preisgestaltung nachdenken, bei der der Stundenverrechnungssatz nur noch eine betriebswirtschaftliche Plangröße darstellt? Und nicht zuletzt: müssten denn nicht auch wie bei den Hotels das Ambiente und die Servicestandards Einfluss auf den Preis haben? Wir haben also folgende Variablen, die auf den Preis einwirken: - Die Service-Kategorie - Fokusprodukt oder reguläre Leistung - Vorlauf bis zur Durchführung - u.U. auch noch die Auslastung der Werkstatt Zwischen diesen Variablen wird sich dann der Servicepreis definieren. Für die Planung setzt das voraus, dass wir unsere Kostensituation genau kennen und so festlegen können, welchen durchschnittlichen Stundenverrechnungssatz wir bei welcher Auslastung, Leistungsgrad und Effektivität wir brauchen, um wirtschaftlich sinnvoll zu handeln. Hieraus leitet sich die flexible Preisgestaltung ab. Dabei unerlässlich ist jedoch auch die zeitnahe - sprich tägliche - Controlling-Routine, um einen permanenten Überblick darüber zu haben, ob sich mein durchschnittlich erzielter Stundenverrechnungssatz noch im Limit bewegt. Gerade hier besteht sowohl von den Systemen als auch von den Prozessen her noch immenser Änderungsbedarf. Was wir also brauchen, ist zum einen die geistige und betriebswirtschaftliche Flexibilität und zum anderen Mitarbeiter, die diesen neuen Anforderungen gewachsen sind. Für beides wünsche ich Ihnen eine glückliche und konsequente Hand. (Georg Hensch)
Servicemarketing, Teil XII: Zukunftsaussichten
Warum gibt es eigentlich einen Stundenverrechnungssatz? Ein Plädoyer für den dynamischen Servicepreis.