Bosch-Chef Franz Fehrenbach befürchtet, dass Europa durch die Schuldenkrise in eine Rezession schlittert. Die Hoffnung, dass die Euro-Staaten mit ihren Rettungspaketen die Finanzmärkte beruhigen könnten, habe sich nicht erfüllt. "Das Chaos ist größer geworden und damit auch die Krise. Inzwischen befürchte ich daher, dass die Krisenstimmung die Nachfrage beeinträchtigt", sagte der Chef des weltgrößten Autozulieferers der "Welt am Sonntag". Eine Rezession sei nicht mehr auszuschließen. Bei Bosch gebe es bereits einen ersten Rückgang bei den Auftragseingängen. Damit sich die Situation entspanne, solle Griechenland zur Drachme zurückkehren, empfahl Fehrenbach. "Bislang hatte ich mich immer dafür ausgesprochen, Griechenland in der Euro-Zone zu halten. Doch angesichts der jüngsten Ereignisse halte ich es für wichtiger, die Währungsunion zu schützen, als Griechenland mit aller Macht in der Euro-Zone zu halten." Zugleich warnte er vor einer Ausweitung der Turbulenzen: "Es ist höchste Zeit, dass man sich mit Ländern wie Italien beschäftigt." Dort müsse schleunigst ein konsequenter Sparkurs einschlagen werden. Am Krisenmanagement der Regierung übte der Bosch-Chef Kritik: "Die bisherigen Einzelentscheidungen, die von den Politikern gefällt wurden, haben allesamt nicht den Kern der Probleme getroffen. Die nötigen Schritte waren nicht mutig genug, die richtigen Hebel wurden nicht angesetzt." Er forderte außerdem eine rigide Kontrolle der Finanzbranche.
Schuldenkrise: Bosch-Chef befürchtet Rezession
Franz Fehrenbach ist unzufrieden mit dem Krisenmanagement in Europa. Dies beeinflusse inzwischen auch die Nachfrage. Bosch verzeichnet einen ersten Rückgang bei den Auftragseingängen.