Insolvenzverwalter: Melkus-Rettung gescheitert

11.01.2013 21:33 Uhr
Keine Rettung mehr gibt es offenbar für den ostdeutschen Sportwagenbauer Melkus.

Laut der Anwältin Grit Rademacher hat sich Inhaber Sepp Melkus geweigert, mit dem Übernahmeinteressenten in Zukunft zusammenzuarbeiten.

Der geplante Verkauf der angeschlagenen Melkus Sportwagen GmbH ist im letzten Moment geplatzt. Das teilte Insolvenzverwalterin Grit Rademacher am Freitag in Dresden mit. Inhaber Sepp Melkus habe sich geweigert, mit dem Übernahmeinteressenten in Zukunft zusammenzuarbeiten. Neben der Regelung der Namensrechte sei eine Weiterbeschäftigung aber eine zentrale Bedingung des Verkaufs gewesen. Rademacher: "Jetzt bleibt allenfalls noch die Verwertung einzelner Vermögenswerte."

Melkus war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Ein Sprecher der Insolvenzverwalterin sagte unserem Partnerdienst Autohaus Online auf Anfrage: "Wir kennen die Beweggründe von Melkus nicht. Es hätte eine Rettung geben können. Das ist schade." Der Name des Kaufinteressenten wurde nicht genannt.

Der sächsische Hersteller hatte Mitte August Zahlungsunfähigkeit angemeldet (wir berichteten). Davon betroffen waren zehn Mitarbeiter. Die Umsätze hätten nicht ausgereicht, um sich im internationalen Wettbewerb durchzusetzen, hieß es damals zur Begründung. Rademacher verhandelte von Beginn des Verfahrens an mit potenziellen Käufern. Ein erfolgreicher Abschluss der Gespräche stand nach ihren Angaben Ende November unmittelbar bevor.

Heinz Melkus hatte 1969 den Sportwagen RS 1000 entwickelt und mit dem "Ost-Ferrari" die Motorsportfans in der DDR begeistert. An jene Tradition wollte sein Enkel Sepp anknüpfen, als er 2006 den neuen Betrieb gründete. Zunächst wurde eine limitierte Neuauflage des einzigen DDR-Rennwagens mit Straßenzulassung produziert, bevor 2009 die Herstellung des Nachfolgemodells RS 2000 begann. Geplant war ursprünglich die Handfertigung von jährlich 25 Fahrzeugen. Der angegebene Preis lag oberhalb von 100.000 Euro. (rp)

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