Waschanlagen-Neuheiten der Automechanika 2010
Im Fokus der Waschanlagenhersteller standen auf der Automechanika die Betreiber, die Umwelt und die Endkunden. Schnellere Durchlaufzeiten, mehr Energieeffizienz und hoher Bedienkomfort sollen für mehr Geschäft und weniger Kosten sorgen.
Verfeinerungen im Detail, geringerer Energieverbrauch, zweckdienliche Anlagen für jeden Bedarf und kundenfreundliche Bedienterminals waren die Highlights im Waschanlagen-Sektor auf der diesjährigen Automechanika. „Das Rad neu erfunden haben wir nicht!“, lautete der einstimmige Tenor der Waschanlagenhersteller auf der weltgrößten Messe für die Kfz-Branche. Dennoch gab es viel Neues zu entdecken, auffällig waren vor allem neue, ansprechende De-signs der Anlagen und hochmoderne Bedienterminals. Waschen soll sich von der lästigen Pflicht zum Erlebnis wandeln und gleichzeitig in der Bedienung so einfach und sicher wie noch nie werden. Die Formel für mehr Umsatz ist einfach: mehr Komfort bedeutet höhere Kundenzufriedenheit und schnellere Durchlaufzeiten, daraus ergibt sich mehr Durchsatz, mehr Stammkunden und mehr Ertrag. Eine bessere Energieeffizienz der Anlagen soll außerdem die Kosten für die Betreiber senken. Vor allem im Bereich der Fahrzeugtrocknung wurden durch geänderte Luftführung, oszillierende Düsen und exakte Erfassung der Fahrzeugkonturen Verbesserungen im Trockenergebnis bei deutlich reduziertem Strombedarf erzielt. Washtec zeigte mit dem Smart Operating ein innovatives Bedienkonzept, bei dem der Kunde zum Starten des Waschprogramms nicht mehr aussteigen muss und während des Waschvorgangs bequem im Auto sitzen bleiben kann. Am Bedienterminal CP5 wird die Wäsche aus dem Auto heraus mittels Touchscreen-Bedienung, Barcode-Scanner oder Waschkarte aktiviert, die Menüführung auf dem 10-Zoll-Display erfolgt in einfachen Schritten und wird durch akustische Ansagen unterstützt. Bei den Portal-Waschanlagen ergänzt Washtec sein Portfolio durch das neue Einsteigermodell EasyWash, das mit einem attraktiven Preis-/Leistungs-Verhältnis und allen notwendigen Basisfunktionen besonders für die Servicewäsche in kleineren Fuhrparks oder Kfz-Betrieben ausgelegt ist. Die New SoftWash-Anlage ist durch eine neue Rahmenkonstruktion in der Höhe variabel und damit in nahezu allen vorhandenen Waschhallen einsetzbar. Besonders hohe Wirtschaftlichkeit, attraktives Design und LED-Anzeigen zeichnen die SoftCare Evo aus, die für 400 und mehr professionelle Fahrzeugwäschen im Monat ausgelegt ist. Die zweite Generation des Premium-Modells SoftCare² Juno gehört zu den schnellsten Doppel-Portalwaschanlagen am Markt und absolviert einen Wasch- und Trocknungslauf in weniger als drei Minuten. Ebenfalls für besonders hohen Durchsatz ab 600 Wäschen pro Monat ausgelegt ist das Schwestermodell SoftCare² Pro mit verbreiterter Einfahrspur mit 2.050 mm, einem Radwäschersystem, das Felgen bis 21 Zoll vollflächig abdeckt und der Möglichkeit, mit dem vom ADAC ausgezeichneten Bürstenmaterial SofTecs² bestückt zu werden. Weitere WashTec-Neuheiten: die Waschstraße SoftLine² für bis zu 120 Fahrzeuge vom Kleinwagen bis zum Transporter in der Stunde, die neueste Generation der HobbyWash-SB-Anlage mit noch mehr Programmen bis hin zum ShineTec-Pflegeprogramm mit „Repair-Effekt“, die SB-Anlage MotoWash speziell für Motorräder, sowie die AquaX², ein neues Brauchwasserfiltersystem für mehr Wasserrückgewinnung bei 75 Prozent Energieeinsparung.
Neues aus dem Allgäu
Unter dem Motto „We know carwash“ stellte die Otto Christ AG die neuesten Anlagen- und Systemkonzepte vor. Neben der überarbeiteten Varius wurden drei neue Portalwaschanlagen präsentiert. Ein optimiertes Trocknungskonzept verbessert die Trocknungsleistung bei deutlich geringerem Energieverbrauch in allen Anlagen. Die neue Primus verfügt über zustellbare Seitengebläse sowie „Opti-Air“, ein neues Trocknungssystem für die Dachgebläseeinheit, welches die Karosserieform abscannt und die Gebläsesteuerung optimal anpasst. Optional gibt es höhere Seitengebläse für SUV und Vans für noch bessere Trocknungsergebnisse. Auch bei der Varius 1+1 im Hochgeschwindigkeitssegment stand die Steigerung der Energieeffizienz im Vordergrund. Die optimierte Gebläsegeometrie ermöglicht eine verringerte Leistungsaufnahme und so geringere Betriebskosten bei gleicher Leistung. Ein neues Schaum- und oszillierendes Hochdrucksystem verkürzt außerdem die Waschzeit für mehr Waschleistung und Umsatz. Speziell für Tankstellen und Autohäuser ist die Sirius konzipiert, bei der hohe Materialqualität für lange Laufzeit sorgt. Auch hier kommt die optimierte Trocknungstechnik zum Einsatz, die für beste Ergebnisse bei geringer Leistungsaufnahme und schnelle Trocknung sorgt, so dass bis zu 1.200 Durchgänge pro Monat möglich sind. Auch bei den Christ-Anlagen kommt ein neues Bedienterminal mit einfacher Verbraucherführung zum Einsatz. Vorgestellt wurden auch Skywing, ein modernes Waschplatzsystem mit Schaumzusatzprogramm für höhere Durchschnittswaschpreise, die Zentralstaubsaugeranlage Hurricane, eine Edelstahlwaschstraße mit Hybridtechnik sowie das Kassen- und Kundenbindungssystem Wash-Manager.
Kärcher erweitert Waschportal-Serie
Kärcher hat seine Waschportal-Serie um die Taktanlage CB Takt erweitert. Hier sind Waschvorgang und Trocknung räumlich getrennt, so dass zwei Fahrzeuge gleichzeitig die Anlage nutzen können. Vorteil: Bis zu 30 Prozent höherer Durchsatz und ein Platzbedarf von nur 18 Metern und damit eine günstige Alternative zur Kurzwaschstraße. Eine neue kompakte SB-Hochdruckwaschanlage für den Zwei- bis Vierplatzbetrieb ist auch für Tankstellen interessant, da die komplette Technik auf einer Grundfläche von nur 2,65 mal 0,9 Meter untergebracht ist. Die SB MB 5/10 verfügt über bis zu elf Waschprogramme, unter anderem mit dem Kärcher Trockenschaum, für den rund 90 Prozent weniger Wasser und Reinigungsmittel und bis zu 75 Prozent weniger Strom benötigt werden. Für Waschparks stellte Kärcher ein Niedrigenergiekonzept mit Fotovol-taik und Erdwärme vor, die den völligen Verzicht auf fossile Brennstoffe beim Betrieb ermöglicht.
Ceccato präsentierte mit der MiniMax eine äußerst platzsparende Waschstraße mit nur neun Meter Länge, die gleichzeitig ein optisches Highlight ist und so die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich zieht. Sie erzielt ähnliche Waschergebnisse wie hochklassige Portalwaschanlagen, schafft aber den doppelten Durchsatz. Die Auswahlmöglichkeiten für Zubehör und optionale Arbeitsgruppen ermöglichen eine individuelle Gestaltung nach den Bedürfnissen des Betreibers. Die Portalwaschanlagen Pegasus und Hydrus erlauben ebenfalls individuelle Ausstattungen. Dank Konturerfassung sind Wäschen bei Autos mit Dachboxen möglich.
Istobal zeigte die neue Generation der Portalwaschanlage M´Nex. Das Einzelportal M´Nex 22 und die Doppel-Portalanlage M´Nex 25 mit neuem Hochdrucksystem zeigten sich auf dem neuesten Stand der Technik und in hochmoderner Optik, die durch M´Tuning-Design mit Vinylfolien mit beliebigem Aufdruck zusätzlich individualisiert werden kann. Interessant auch das neue Walzensystem link-it, mit dem verschiedenste Bürstenmaterialien in vielen Farben beliebig kombiniert und dank einfachster Montage auf vorhandene Walzen angebracht werden können. Bunt ging es im Bereich des SB-Waschplatzkonzeptes n´joywash zu. Die Versionen Pack und Premium sind kompakte Lösungen für einen Waschplatz, die mit dem mehrfarbigen Schaum Colorfusions die SB-Wäsche zum farbigen Vergnügen machen. Für Ordnung bei bis zu acht SB-Plätzen sorgen die Modul-Box-Schränke, die auf kleinstem Raum die komplette Technik sicher und sauber unterbringen.
Bürsten und bürstenlos
Die Tammermatic Group aus Finnland zeigte mit der UltraLux eine High-End-Portalanlage, die die Vorrichtungen für eine Bürsten- als auch bürstenlose Wäsche kombiniert. Dazu wird die Bürstenwaschanlage Ultra mit dem bürstenlosen Portal UltraJet zusammengeführt. Über die vielfältigen Waschprogramme kann der Kunde bestimmen, ob er sein Auto berührungslos mit einem Druck von 85 bar, herkömmlich mit Bürste, mit beiden Optionen oder mit abschließender Bürstenpolitur reinigen lässt. Der Vertrieb und Service in Deutschland läuft über die Firma Tittel, die seit 30 Jahren Waschanlagen vertreibt und wartet.
Berührungslose Technik präsentierte auch Ehrle mit der SHP PowerPlant. Schwenkbare, rotierende Düsen, heißes und enthärtetes Wasser sowie PowerPearlMicroPulver sorgen für Sauberkeit und Glanz ohne Bürsten. Die Anlage ist in vier unterschiedlichen Höhen von 2,1 bis 2,5 Meter und verschiedenen Breiten, auch für enge Waschhallen, erhältlich. Das Doppelportal Ehrport S111 schafft eine Komplettwäsche in weniger als vier Minuten, mit Hochglanzpolitur in unter sechs Minuten. Statt Bürsten aus PU-Schaum können auch Bürsten aus dem neuen Material Granwasher des italienischen Herstellers Favagrossa geordert werden, deren samtartiger Überzug besonders schonend zum Lack ist. Dieter Väthröder