Ein glanzvolles Jahr

19.12.2012 12:02 Uhr

Jahrespressegespräch des ASA-Verbandes

Mit seinem 40-jährigen Jubiläum, dem erfolgreichen Verlauf der Automechanika und einem wirtschaftlich stabilen Jahr für seine Mitglieder hätte 2012 für den ASA-Verband kaum besser laufen können. Kurz vor dem Jahreswechsel gab der ASA-Vorstand einen Ausblick auf die künftigen Herausforderungen der Verbandsarbeit.

Vor 40 Jahren wurde der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobilservice-Ausrüstungen e.V. gegründet. Damals wurden erstmals die Interessen der Werkstattausrüster gebündelt. Heute vertritt der ASA-Verband seine Mitglieder auf nationaler und europäischer Ebene. Wertvolle Dienste leitet der ASA-Verband, wenn es darum geht die nationalen und europäischen Gesetzgeber bei Regelungen rund um den Einsatz von Werkstattausrüstungen zu beraten. Das Jubiläumsjahr ist für den Verband und seine Mitglieder gut verlaufen, wie ASA-Präsident Klaus Burger beim traditionellen ASA-Jahrespressegespräch berichtete: „Wir hatten einen sehr guten Start in das Jahr 2012. Im ersten Quartal konnten wir noch von dem Auftragseingang aus 2011 profitieren. Doch schon im zweiten Quartal nahm die Nachfrage nach Werkstattausrüstungsprodukten ab. Von einem Abwärtstrend ist noch nicht die Rede. Die Auftragsbücher sind noch gut gefüllt. Für das nächste Jahr zeichnet sich jedoch eine Stagnation ab“, so Burger. Die wirtschaftliche Situation in Europa holt damit auch die Werkstattausrüster ein. Der positive Verlauf der Automechanika stimmt die Werkstattausrüster allerdings zuversichtlich. „Die technischen Highlights der Werkstattausrüster sind vom Fachpublikum sehr positiv aufgenommen worden. Unsere Produkte und Dienstleistungen bieten Kfz-Werkstätten und Prüforganisationen die Möglichkeit, mit der raschen Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik Schritt halten zu können. Die Qualität der Kundengespräche war sehr hoch“, so der ASA-Präsident.

Abwarten bei Investitionen

So wird erwartet, dass das Messenachgeschäft den Werkstattausrüstern bis ins zweite Quartal 2013 eine stabile Auftragslage bringen wird. Allerdings wird 2013 vermutlich ein schwieriges Jahr ohne Marktwachstum werden. „Wenn zu den sowieso schwachen Märkten in Südeuropa auch noch die Autoindustrie in Europa an Fahrt verliert, werden wir uns für das nächste Jahr eine Strategie zurechtlegen müssen, wie wir mit Stagnation oder sogar einem leichten Rückgang umgehen werden“, erklärte Burger. Dem Abbau von Zeitkonten sowie der zügigen Konsolidierung der Kosten und Personalstrukturen auf die zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklungen sieht Burger als Instrumente im Umgang mit der Stagnation.

Investitionshemmnisse

„Ein wachstumshemmender Faktor ist auch die abwartende Haltung bei vielen Entscheidern in der Kfz-Branche. Verantwortlich dafür sind nicht nur die Eintrübung der Konjunktur und die Schuldenkrise in Europa. Auch die Unsicherheiten aufgrund unklarer gesetzlicher Regelungen bezüglich neuer Prüfverfahren und der aktuellen Diskussion um die Markteinführung des Kältemittels R1234yf verhindern Investitionen“, beschreibt Burger die Situation. „Die Werkstattausrüster haben in den letzten Jahren hohe Summen in die Entwicklung neuer Prüf- und Servicegeräte investiert, deren Markteinführung immer noch nicht erfolgt ist“ sagte Burger mit Blick auf neue Messgeräte für die Abgasmessung bei modernen Dieselfahrzeugen und die neu entwickelten Klimaservicegeräte für das Kältemittel HFO-1234yf. „Kommt es zu weiteren Verzögerungen bei der Markteinführung der neuen Geräte, könnte das einige Werkstattaus- rüster empfindlich treffen“, so der ASA-Präsident.

Komplexe Aufgaben

ASA-Vizepräsident Harald Hahn, zugleich Fachbereichsleiter Diagnose, informierte über den aktuellen Stand und die Weiterentwicklung der AU. So wurde die gültige AU-Richtlinie den Vorgaben der EU angepasst. Sie wichtigste Änderung dieser Anpassung ist die Festschreibung des Plakettenwertes als Ersatz für den bisherigen Hersteller-Sollwert bei der Durchführung der AU. „Jeder, der eine AU durchführt, ist seit dem 01.07.2012 dazu verpflichtet, anstelle der bisherigen Herstellervorgaben den Plakettenwert als Grenzwert heranzuziehen. Die Fahrzeughersteller und Importeure von Fahrzeugen wurden mit einem offiziellen Schreiben des Bundesverkehrsministeriums und auch über die Verbände VDA und VdIK aufgefordert, die Plakettenwerte an die Datenlieferanten zu liefern“, sagt Hahn. Allerdings sind die aktuell eingesetzten Messgeräte in den Werkstätten noch nicht in der Lage die neuen, niedrigen Messwerte zu erfassen. Dazu bedarf es noch der Freigabe der inzwischen serienreifen Opazimeter II für den Einsatz der AU. Angesichts der Weiterentwicklungen bei der Fahrzeugtechnologie wird es erforderlich in absehbarer Zeit einen neuen Leitfaden für die AU zu erstellen. Erste Vorbereitungen dazu haben inzwischen begonnen, um den seit 2008 geltenden AU-Geräteleitfaden 4 zu ersetzen. „Insbesondere das Thema Euro VI bei Nkw und die in diesem Zusammenhang genannte WWH-OBD zieht zwangsläufig Änderungen im AU-Ablauf nach sich“, sagte Hahn.

Auswirkungen neuer Vorgaben

Über die Auswirkungen der neuen HU-Bremsenrichtlinie auf die Prüfstützpunkte in den Werkstätten referierte Frank Beaujean, Leiter des Fachbereichs Prüfstände. Eine wesentliche Änderung bei der Bremsenprüfung ist der Einsatz einer Methode, bei welcher Bremskräfte zu vorgegebenenBezugsbremskräften in Relation gebracht werden. „Die Bezugsbremskräfte basieren auf den Vorgaben des jeweiligen Fahrzeugherstellers. Sie setzen sich im Wesentlichen aus einer Bezugsgröße und der dazugehörigen Bremskraft, die pro Achse zu erreichen ist, zusammen. Die Bezugsgröße kann zum Beispiel die Pedalkraft oder eine äquivalente Größe, etwa der Bremsleitungsdruck sein,“ so Beaujean.

Außerdem stand ein Referat von Carsten Rohde, Leiter des Fachbereichs Hebetechnik, auf dem Programm. Er berichtete über die Probleme mit der europäischen Hebetechnik-Norm EN 1493:2010. Dieses Thema haben wir auf den Seiten 28f. dieser asp ausführlich dargestellt.

Mark Degenhardt, Leiter des neu gegründeten Fachbereichs Klimaservice, nahm zu den jüngsten Entwicklungen rund um die Einführung des Kältemittels R-1234yf Stellung. Schließlich haben die Hersteller der Klimaservicegeräte hohe Beträge in die Entwicklung der 1234-Geräte investiert, um diese an die VDA-Vorgaben anzupassen.

Die Problematik beim Lichttest moderner Scheinwerfersysteme wurde ebenfalls dargestellt. Nur mit elektronischen Systemen wird dies in Zukunft möglich sein. Darüber hat die asp bereits ausführlich berichtet.

Bernd Reich

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