BMW will Kunden künftig Services nach der Methode von Apple, Google und Co bieten und das Smartphone ins Auto integrieren. Die Fahrzeug-Funktionen werden nicht mehr über ein eigenes bis zu 3.000 Euro teures Multimedia-System gesteuert. "Connected Drive" soll künftig nur noch 350 Euro kosten. Ab Ende des Jahres sollen die ersten Modelle mit der neuen Hardware im Radioschacht ausgerüstet werden.
Wer mit dem System im Internet surfen will, der muss dann entsprechende Apps dazukaufen – wie Zubehör. Für ein Jahr kostet der Webzugang über das Display, den Dreh-Drück-Button und die Fahrzeugantenne 100 Euro. BMW verspricht überall die hohe Bandbreite des 3G-Netzes. Kunden können dann auch im Ausland ohne horrende Roamingkosten surfen. Sogar einen Musik-Streaming-Dienst mit integrierter Flatrate für sechs Länder haben die Bayern im Angebot (390 Euro im ersten Jahr, 220 für jedes weitere). Ein weiteres Smartphone braucht der Kunde dafür nicht.
Zum Start geht auch ein eigener Webstore an den Start: nach Art von Google-Play oder I-Tunes kann sich der Kunde dort Apps dazukaufen, die er drahtlos in seinem Auto installiert. Das kann zum Beispiel die Fernbedienung für seine Standheizung über das Smartphone sein (50 Euro) oder der Zugang zu Facebook, Twitter oder dem privaten Mail-, Kontakte-, Musik- und Kalender-Ordner. Alles wird über Cloud-Computing stets drahtlos aus dem Web synchron mit dem Stand auf dem Büro-PC, Tablet oder Smartphone gehalten. BMW selbst wird zu Beginn mit zehn Apps (zwischen zehn und 300 Euro) nur ein Anbieter unter mehr als 30 sein.
Wie in Asien oder den USA schon bei vielen Autofahrern unterschiedlichster Marken höchst beliebt, weiten die Münchener nun zudem hierzulande ihren sogenannten "Concierge-Service" aus: Der Kunde kann hier auf Knopfdruck mit einem BMW-Mitarbeiter Kontakt aufnehmen, der für 15 Euro im Monat oder 60 im halben Jahr etwa bei der Suche nach dem nächsten Hotel hilft oder einen Platz im Restaurant bucht. (se/sp-x)