Bilanz 2011: Weniger Werkstattpleiten

08.03.2012 10:11 Uhr
Der Pleitegeier kreiste 2011 deutlich seltener über Kfz-Betrieben als 2010.
© Foto: ddp / Christian Gelpke

Das Statistische Bundesamt hat die Insolvenz-Bestandsaufnahme für das vergangene Jahr veröffentlicht. Die Zahlen des Kfz-Gewerbes liegen über dem Bundesdurchschnitt, wie auch die Bilanz des ZDK und ZDH beweist.

Die Zahl der Firmpleiten ist im vergangenen Jahr dank der guten Konjunktur gesunken. Die deutschen Amtsgerichte meldeten 30.099 Unternehmensinsolvenzen und damit 5,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Auch für die Kfz-Branche sieht die Statistik freundlich aus: Die Zahl der Verfahren sank im Vergleich zu 2010 um 17,3 Prozent auf 938.

Der Bereich Autohandel trug deutlich stärker zu diesem Rückgang bei: Hier gab es mit 445 fast ein Viertel weniger Insolvenzverfahren als im Vorjahr. Dagegen meldeten mit 338 Werkstätten nur elf Prozent weniger Zahlungsunfähigkeit an; 78 davon wurden mangels Masse sofort abgewiesen. 831 Werkstatt- und 574 Autohaus-Mitarbeiter waren von der wirtschaftlichen Schieflage ihres Arbeitgebers betroffen. Die Gläubigerforderungen an Werkstätten lagen bei 78,8 Mio. Euro, an Kfz-Händler bei 253 Mio. Euro.

Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ging zurück - um 5,1 Prozent auf 103.289 Fälle. Es war erst das zweite Mal seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999, dass es weniger Verbraucherpleiten gab.

ZDK: 8,2 Prozent Umsatzplus

Gute Nachrichten gab es am Donnerstag auch vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Das Kfz-Gewerbe mit seinen 38.000 Betrieben setzte insgesamt 140,7 Milliarden Euro und damit 8,2 Prozent mehr um als im Jahr 2010. Zuwachs war auch im Servicegeschäft zu verzeichnen. Auf hohem Niveau legte der Umsatz um 1,2 Prozent auf 29,3 Milliarden Euro zu. Die Rendite der Betriebe lag im Händlerdurchschnitt bei etwa zwei Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. "Die Rendite ist erfreulich, aber in einem Bilderbuchjahr wie 2011 hätte sie eigentlich deutlich über zwei Prozent liegen müssen", sagte ZDK-Präsident Robert Rademacher. Details zur Bilanz finden Sie auf unserem Partnerdienst AUTOHAUS Online und unten in der Infobox unter "Mehr im Netz".

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) geht von einem Umsatzplus von sechs bis sieben Prozent aus - das ist noch mehr als zuletzt erwartet. "2011 war quer durch alle Gewerke ein sehr erfolgreiches Jahr", sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke am Donnerstag, wenige Tage vor dem Beginn der Internationalen Handwerksmesse (14. - 20. März) in München. Die genauen Zahlen gibt das Statistische Bundesamt in der kommenden Woche bekannt. Im laufenden Jahr rechnet das Handwerk, das mit mehr als fünf Millionen Beschäftigten zu den größten Wirtschaftszweigen in Deutschland zählt, auch dank der Energiewende mit weiterem Wachstum. "Alle Umfragen zeigen den Optimismus der Betriebe", sagte Schwannecke. Nach der Aufholjagd im vergangenen Jahr erwartet er 2012 ein Plus von 1,5 bis 2 Prozent. (dpa/ng)

Die detaillierte Insolvenz-Bilanz des Statistischen Bundesamtes für 2011 finden Sie unten in der Infobox unter "Mehr im Netz".

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