Die Tage, in denen Autofahrer aus Angst vor dem krebserzeugenden und umweltbelastenden Benzol im Benzin beim Tanken nicht frei durchatmen konnten, sind möglicherweise bald endgültig gezählt. Mit Hilfe eines Modellprojektes, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 200.000 Mark finanziert, soll dieses Gift nun bereits bei der Herstellung von Kraftstoffen ausgefiltert werden. Benzol ist bereits im Erdöl enthalten. Bei der Produktion von Benzin sei es bisher jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad möglich, diesen für den Menschen so gefährlichen Stoff zu entfernen. Die Lösung, die die "Poly-An Gesellschaft" und ihr Kooperationspartner, das GKSS Forschungszentrum anstreben, wirkt einfach: Durch ein Schwingblatt, eine Membran, die im Herstellungsprozess zwischengeschaltet wird, wird aus dem Kraftstoff das Benzol herausgefiltert. Die Umsetzung ist jedoch kompliziert. "Der Clou des Projektes liegt in dem 'Film', der auf der Membran dafür sorgt, dass nur das Benzol und kein anderer Stoff aus dem Kraftstoff entfernt wird", erläutert DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde. Das Prinzip, Stoffgemische auf diese Weise wieder voneinander zu trennen, sei nicht neu, die chemische Rezeptur des 'Filmes', der das Benzol zurückhalten soll, hingegen schon. Das Konzept einer solchen Membran für Benzol liege bereits vor, bisher sei die Durchflussrate des Kraftstoffes jedoch noch zu gering, um im industriellen Betrieb wirtschaftlich zu sein. Trotzdem hätten die großen Mineralölkonzerne bereits Interesse an der neuen Technik gezeigt. Andere Anwendungen, die bisher das Benzol aus den Kraftstoffen lösen, seien weit teurer und energieintensiver als das einfache Filtern.
Bald benzolfreies Benzin?
DBU fördert entsprechendes Projekt mit 200.000 Mark