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Lagertechnik: Mit dem Reifenlager zum Ertragsplus

15.02.2018 11:00 Uhr
Lagertechnik: Mit dem Reifenlager zum Ertragsplus

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Rund 35 Kilo wiegt das Rad, das Werkstattleiter Chris Wanzke in der Soester Niederlassung des Autohaus Erwin Schmidt aus dem Reifenregal auf einen kleinen Rollwagen wuchtet. Es gehört zu einem BMW X5, der wie alle SUV gerade bei älteren Fahrern sehr beliebt ist. Die Räder bei solchen Autos jedes halbe Jahr selbst zu wechseln kommt für sie aber in der Regel nicht in Frage - selbst junge Menschen wie Wanzke würden ohne Montagemaschine an dieser sprichwörtlich schweren Aufgabe scheitern. Auch deshalb ist das Reifenlager des Autohauses prall gefüllt. Dabei ist es erst seit September 2017 in Betrieb und fasst immerhin 1.000 Radsätze - eine recht hohe Kapazität für vergleichsweise ländliche Gegenden wie die Region um Soest. "Die Menschen gehen immer mehr dazu über, ihre Räder nicht mehr selbst zu lagern und zu wechseln", sagt Filialleiter Bernd Tolle. Als Autohaus oder Werkstatt lasse sich damit anders als bei Neu- oder Gebrauchtwagen, wo die Marge beständig sinkt, nach wie vor gut Geld verdienen. "Räderlagerung ist außerdem ideal zur Kundenbindung", ergänzt Tolle.

Als der Soester Standort des Autohauses im vergangenen Jahr für rund drei Millionen Euro an einer stark frequentierten Ausfallstraße neu gebaut werden sollte, fiel daher der Entschluss, dass auf der Lagerfläche von 370 Quadratmetern neben sämtlichen Ersatzteilen mindestens 1.000 Radsätze untergebracht werden müssten. Gleichzeitig sollte das Maximum an Effizienz, Ergonomie und Flexibilität realisiert sowie eine räumliche Trennung des Reifenbereichs vom Werkstattbereich gegeben sein. "Wir wollten den Dreck, den Räder beim Wuchten, Reinigen und Lagern unweigerlich produzieren, aus dem Werkstattbereich heraushalten und die Arbeitsprozesse trotzdem effizient gestalten", sagt Tolle.

Bis zu 500 zusätzliche Radsätze

Der Lagerbereich verfügt darum über mehrere separate Eingänge von außen und ist sowohl vom Verkaufsraum als auch von der Werkstatt aus direkt erreichbar. Im Lager selbst ist eine stählerne Zwischenbühne eingezogen. Eine Wand teilt den Bereich in drei Räume auf: Das Teilelager im Erdgeschoss mit zwei Arbeitsplätzen für die Lageristen, das Reifenlager, das sich über zwei Etagen erstreckt, sowie ein variabel nutzbarer Erweiterungsbereich im Obergeschoss. Dieser Bereich des Teilelagers ist auch vom Räderlager nebenan aus erreichbar. Das Autohaus könnte ihn bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit mit weiteren Reifenregalen einrichten und so Platz für 500 weitere Radsätze schaffen.

Im Gegensatz zu einem Hochregallager lassen sich sämtliche Regale dank ihrer geringeren Höhe sowie dank der nicht erforderlichen Verankerung im Boden jederzeit umstellen und anpassen. Das modulare Stecksystem, nach dem die Regale aufgebaut sind, erleichtert den Um- und Aufbau zusätzlich. "Das Lager ist ein Investment mit einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren. In dieser Zeit können sich die Anforderungen an das Lager enorm verändern", sagt Tolle. Beispielsweise könnten sich mit dem Vormarsch der Elektromobilität Größe, Art und Anzahl der Teile radikal wandeln. Dementsprechend müssten auch Anordnung, Regaltiefe, Fächerhöhe und Gangbreiten variierbar sein.

Den Auftrag, das Räder- und Teilelager einzurichten, erhielt die Aczent Lagertechnik GmbH & Co. KG. "Die Vorgaben an Kapazität, Flexibilität und Effizienz waren sehr ambitioniert und nur deshalb umsetzbar, weil wir bereits während der Planung des Lagergebäudes einbezogen wurden", sagt Aczent-Vertriebsleiter André Kesse. "Wir haben uns zum Teil täglich vor Ort getroffen", ergänzt er. Auf diese Weise konnte Kesse mit seinem Team die Wünsche von Tolle und seinen Mitarbeitern etwa nach einer Zwischenbühne aufnehmen, sie ausführlich beraten und mit dem Architekten die Raumplanung und Ausstattung des Lagers entsprechend ausrichten. Denn diese hätte bei einem Hochregallager ganz anders ausgesehen als beim nun gebauten Lager mit Zwischenbühne und Etagenheber.

Mitarbeiterideen umgesetzt

Auch die Anforderung, dass die Lageristen von ihren Arbeitsplätzen alle Eingänge des Teilelagers im Blick haben oder der Wunsch nach extrabreiten Laufwegen im Reifenlager wären nicht umsetzbar gewesen, wenn Aczent erst nach Fertigstellung des Gebäudes hinzugezogen worden wäre. "All unsere Ideen wurden umgesetzt. Das erleichtert die Arbeit enorm", sagt Wanzke zufrieden. Die Kosten der Lagerausstattung in Höhe von 95.000 Euro machen sich daher für den Betrieb schnell bezahlt: "Wir sind in unseren Prozessen im Vergleich zu früher erheblich schneller geworden und haben so mehr Zeit für die Kundenfahrzeuge", sagt Tolle.

Das wiederum führt zu einer höheren Zahl an Durchläufen und damit zu einem Umsatzplus. "Wir sind sehr zufrieden und mit unserem neuen Standort sehr optimistisch für die Zukunft", sagt der Filialleiter.

Kurzfassung

Rund 1.000 Radsätze passen in das neue Reifen- und Ersatzteillager am Soester Standort des Autohaus Erwin Schmidt. Bei Bedarf kann die Kapazität um 500 weitere Radsätze aufgestockt werden. Dank einer Zwischenbühne sowie modular zusammengesteckten Regalen kann das Lager jederzeit umgebaut werden.

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