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Chrom und Glanz: Mehr Oldtimer rollen auf Deutschlands Straßen

06.04.2018 09:07 Uhr
Der Anteil an Oldtimern auf Deutschlands Straßen wächst.

Nicht nur bei TV-Kommissaren sind Oldtimer wie der "Opel Diplomat" der "Ro80" oder der VW-Käfer als Cabrio beliebt. Die in die Jahre gekommenen Autos haben auch außerhalb von Film-Drehorten eine feste Fangemeinde. Das zeigt auch die zunehmende Zahl an H-Kennzeichen.

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Geschwungene Linien, viel Chrom, unbekümmerte Spritverbrauch - das zeichnet viele Oldtimer aus, deren Zahl stetig zunimmt. 477.386 Fahrzeuge mit Historien-Kennzeichen waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes zum Stichtag 1.1.2018 auf Deutschlands Straßen unterwegs - knapp elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das "H" am Ende des Kfz-Kennzeichens dürfen nur Fahrzeuge führen, die älter als 30 Jahre sind und als "historisches Kulturgut" gelten. Für den Halter kann dies Vorteile bei der Versicherung und dem Kfz-Steuersatz haben.

Allerdings hat nicht jeder Oldtimer ein H-Kennzeichen. Am Gesamtbestand von 63,7 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen (1.1.2018) - Autos, Motorräder, Anhänger - machen 30 oder mehr Jahre alte Fahrzeuge mit rund 600.000 einen Prozent aus. Bei besonders kleinem Hubraum zahlt sich das H-Kennzeichen steuerlich nicht wirklich aus. Die Oldtimer-Hochburg ist Nordrhein-Westfalen mit 107.876 historischen Kraftfahrzeugen, darunter Pkw (97 715), Lkw, Motorräder und auch Anhänger.

Laut ADAC hat die Zulassung als Oldtimer unter anderem den Vorteil eines pauschalen Steuersatzes von 192 Euro (Pkw/Lkw) beziehungsweise 46 EUR im Jahr für ein Motorrad. Die Liste der beliebtesten Oldtimer führen - auch wohl mangels Masse - keine Modelle von NSU, DKW oder Borgward an. Seit Jahren sei die Reihenfolge der Hersteller auf den Spitzenplätzen unverändert: Daimler führt vor Volkswagen und Porsche, so der Verband der Deutschen Automobilindustrie.

"Autos der Jugendträume"

Horst F. Beilharz hat nicht nur einen Jaguar Baujahr 1965 in der Garage, sondern auch ein elfenbeinfarbenes Mercedes-Coupé Baujahr 1957, das er vor Jahren in Schweden erwarb. "Sechs Zylinder, 2,2 Liter, 106 PS", nennt der 74 Jahre alte Präsident des Vereins Allgemeiner Schnauferl-Club Landesgruppe Niedersachsen die Eckdaten. Nur 1.900 Stück gab es von dem Modell. Sowohl der Jaguar als auch der Mercedes fahren mit H-Kennzeichen. "Das sind Autos, von denen man in der Jugend geträumt hat, die man sich dann, wenn man in Alter die Mittel hat, kauft."

Versicherungen bieten für Oldtimer auch deshalb günstigere Tarife an, weil sie wissen, dass deren Halter die Fahrzeuge hegen und pflegen und besonders achtsam mit ihnen umgehen. Bewahren der technischen Tradition und ein Erhalt in möglichst orginalem Zustand, sind zwei Ziele des im Jahr 1900 gegründeten Allgemeinen Schnauferl-Clubs (ASC). Für Beilharz sind die Oldtimer auch, aber nicht nur zum Anschauen da. "Das ist schließlich ein Automobil und kein Autosteher." Deshalb fährt er öfters mit dem Coupé nach Südengland durchs Cornwall. "Da ist beim Reisen dann der Weg das Ziel."

Dem stimmt auch Marion Kayser zu, die gleich vier Oldtimer der Marke Borgward aus den Baujahren 1956 bis 1961 in der Garage hat, darunter ein Isabella Coupé und einen Borgward Hansa 2400, von denen es weltweit wohl gerade noch ein Dutzend gibt. Alle fahren mit H-Kennzeichen. Die Vorsitzende des Borgward-Clubs e.V. mit Sitz in Bremen war 2016 mit der Isabella sogar in China unterwegs, wobei der Oldtimer zuvor mit dem Schiff auf Reise geschickt wurde. Die H-Kennzeichen seien nicht nur steuerlich von Vorteil, betonte Kayser. "Wir dürfen damit auch in Umweltzonen von Städten fahren." (dpa)

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