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Volkswagen: Lockere Bundmuttern und offene Gurtschlösser

10.09.2018 14:07 Uhr
VW Polo (2018)
VW ruft die beiden Modelle Polo (Bild) und Tiguan zurück.
© Foto: VW

VW hat zwei Rückrufe für die Modelle Polo und Tiguan gestartet. Beim Polo können sich hintere Gurtschlösser unbeabsichtigt öffnen, beim Tiguan kann sich der Querlenker lockern.

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Volkswagen ruft den Polo (Modelljahr 2018 und 2019) sowie den Tiguan LWB des Modelljahres 2018 zurück. Beim Polo kann es bei extremen Fahrmanövern (Ausweichmanöver nach rechts) mit Insassen auf dem mittleren und linken Sitz der Rücksitzbank zum unbeabsichtigten Öffnen des linken, hinteren Gurtschlosses kommen. In diesem Fall könnten die zwischen den Sitzen angeordneten Gurtschlösser übereinander gedrückt werden, wobei das Gurtschloss des mittleren Sitzes durch das Gurtschloss des linken Sitzes möglicherweise aufspringt. Würde das unbeabsichtigte Aufspringen des Gurtschlosses nicht bemerkt werden, könne der hinten links sitzende Insasse durch das Rückhaltesystem nicht geschützt werden und somit Verletzungen nach sich ziehen.

Weltweit trifft der Rückruf rund 219.800 Fahrzeuge, davon in Deutschland etwa 40.250. In einem ersten Schritt werden in der Werkstatt die Gurtschlösser des Doppelgurtschlosses miteinander verbunden, sodass die Schlossunterkante des mittleren Schlosses nicht mehr auf die Entriegelung des linken Gurtschlosses gedrückt werden kann. Die Fixierung wird etwa 30 Minuten dauern. In einem weiteren Schritt (voraussichtlich November 2018) wird dann ein Abstandshalter zwischen den beiden Gurtschlössern angebracht. Der hintere, mittlere Sitz lässt sich dann wieder normal nutzen.

Eine durchgeführte Reparaturmaßnahme wird bei Fahrzeugen mit digitalem Serviceplan nach erfolgter Durchführung aller erforderlicher Arbeiten im digitalen Serviceheft unter "Eintragung der Werkstatt" im Textfeld "durchgeführt" eingetragen. Anschließend ist der Komplettnachweis der Serviceergebnisse auszudrucken und dem Bordbuch beizulegen.

Bei Fahrzeugen ohne digitalem Serviceplan wird nach erfolgter Durchführung aller notwendiger Arbeiten die Eintragung "Aktions-Nr./Datum/Stempel" im Service-Plan unter "Raum für Eintragungen der Werkstatt" vorgenommen.

Die Fahrzeuge können bis zur Nachrüstung weiter genutzt werden. Aus Sicherheitsgründen sollte die mittlere hintere Sitzposition der Rücksitzbank bis zur Instandsetzung des Doppelgurtschlosses nicht mehr genutzt werden. VW bittet die Kunden, diese Information auch an andere Nutzer ihres Fahrzeugs weiterzugeben. Außerdem rät der Konzern, für die Reparatur einen Termin zu vereinbaren, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Die Aktion mit den Aktions-Nummern 69W3 (Fixierband/Sperrung Mittelsitz hinten) und 69W5 (Briefwarnung und Aufkleber) wurde in KW 20 gestartet.

Verschraubungsfehler beim Tiguan

Ein Verschraubungsfehler ist der Grund für den Rückruf des Tiguan LWB des Modelljahres 2018. Hier ist der Umfang mit weltweit 742 Fahrzeugen (in Europa 136 und in Deutschland 43) deutlich überschaubarer. Durch einen Fehler im Nacharbeitsprozess beim Lieferanten wurden mikroversiegelte Muttern ein zweites Mal, statt wie vorgeschrieben nur einmal, verwendet. Dadurch kann der Festsitz nicht gewährleistet werden, die Mutter kann sich lösen. In der Folge kann sich das Gelenk des Querlenkers lösen und zu einer Beeinträchtigung des Fahrverhaltens bis hin zum Kontrollverlust des Fahrzeugs führen.

Der Fehler kann sich durch ein unruhiges Fahrverhalten äußern oder auch durch ein schief stehendes Lenkrad bei der Geradeausfahrt. Das Fahrzeug kann bis zur Reparatur weiter genutzt werden, sollte aber schnellstmöglich in einer Werkstatt repariert werden. In dieser werden bei den betroffenen Fahrzeugen die Mutter der Kugelgelenke an den Querlenkern ausgetauscht, das soll etwa eine Stunde dauern. Die Aktion wurde in KW 20 gestartet und trägt das interne Kürzel "40N4".

Eine durchgeführte Reparaturmaßnahme wird bei Fahrzeugen mit digitalem Serviceplan nach erfolgter Durchführung aller erforderlicher Arbeiten im digitalen Serviceheft unter "Eintragung der Werkstatt" im Textfeld "Aktion xxx durchgeführt" eingetragen. Anschließend ist der Komplettnachweis der Serviceergebnisse auszudrucken und dem Bordbuch beizulegen.

Bei Fahrzeugen ohne Serviceplan ist nach erfolgter Durchführung aller notwendiger Arbeiten die Eintragung "Aktion xxx/Datum/Stempel" im Service-Plan unter "Raum für Eintragungen der Werkstatt" vorzunehmen. Auch hier rät VW, vorab mit der Werkstatt einen Termin zu vereinbaren. (tm)

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