Eine gute Nachricht für Toyota, eine peinliche Schlappe für amerikanische Politiker: Nach mehr als drei Monaten intensiver Ermittlungen haben Experten der US-Behörde für Verkehrssicherheit keine Anzeichen dafür finden können, dass die Pannenserie beim japanischen Autohersteller auf ein Versagen der Elektronik zurückgeht.
Inbesondere Verkehrsminister Ray LaHood hatte Toyota unterstellt, der Konzern verheimliche den wahren Grund für das ungewollte Beschleunigen in Dutzenden Fällen. "Wir haben es in der Tat nicht geschafft, einen Defekt im elektronischen Gaspedal-Kontrollsystem zu finden", gab Dan Smith von der Verkehrssicherheitsbehörde zu.
Smith unterrichte die Mitglieder eines Ausschusses der National Academy of Sciences über den Stand der Ermittlungen. Das "Wall Street Journal" berichtete am Mittwoch über das Treffen. Nach Angaben von Smith hat seine Behörde bislang nur zwei Gründe für das ungewollte Beschleunigen ausfindig machen können: klemmende Gaspedale und rutschende Fußmatten. Damit decken sich die Erkenntnisse der staatlichen Ermittler mit den Aussagen von Toyota. Der japanische Hersteller hatte rund acht Millionen Autos weltweit wegen der Probleme zurückrufen müssen und erlitt dabei einen massiven Imageschaden. Toyota musste eine Strafe zahlen, weil der Hersteller die Probleme nicht rechtzeitig gemeldet hatte.
Verkehrsminister LaHood spannte sogar die Raumfahrtbehörde NASA bei der Suche nach elektronischen Defekten ein. Auch die National Academy of Sciences stellt ein Expertenteam. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Zum Spätsommer soll ein endgültiger Bericht vorliegen.