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Zulieferindustrie: Kein schnelles Ende der Krise in Sicht

20.05.2009 11:21 Uhr
Zulieferindustrie: Kein schnelles Ende der Krise in Sicht
Von den weltweit 4.000 Automobilzulieferern mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro erwarteten die befragten CEOs die Insolvenz von bis zu 500 bis Ende 2010
© Foto: Continental

Die Absatzkrise in der Automobilindustrie führt 2009 weltweit zu einem massiven Stellenabbau bei den Zuliefererbetrieben. So zumindest lautet das Fazit einer am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Studie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) und der Unternehmensberatung Oliver Wyman.

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Die Absatzkrise in der Automobilindustrie führt 2009 weltweit zu einem massiven Stellenabbau in der Zulieferindustrie. So lautet das Fazit einer am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Studie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) und der Unternehmensberatung Oliver Wyman, für die 120 Manager aus der Industrie befragt wurden. Von den weltweit 7,4 Millionen Stellen der Branche könnten demnach bis Jahresende 15 Prozent abgebaut werden, heißt es in der Untersuchung mit dem Titel "Anhaltende Krise oder Neuanfang der Automobilzulieferindustrie". Derzeit fokussierten sich die Gegenmaßnahmen bei den meisten Zulieferern auf die Sicherstellung der Liquidität, hieß es in einer Mitteilung. Dies geschehe insbesondere durch Einsparungen im Bereich Personal- und Sachkosten. Die Befragten gaben an, ihre Stammbelegschaft bis Ende März bereits um zehn Prozent reduziert zu haben. 70 Prozent der Zulieferfirmen hätten zudem Kurzarbeit beantragt. "Aktuell eingeleitete Maßnahmen wie Kurzarbeit verschaffen den Unternehmen kurzfristig Luft, bieten aber keine langfristige Lösung," erklärte Jan Dannenberg, Partner und Zulieferexperte bei Oliver Wyman. Das Geld wird knapp Trotzdem die befragten Unternehmer eine Wettbewerbsverzerrung ablehnen, befürworteten sie Bürgschafts- oder Hilfskreditprogramme. Allerdings sind sich die Zulieferer darüber einig, dass es die Bürgschaften nur für gesunde Unternehmen geben sollte. Aufgrund der Wirtschaftskrise und der hohen Risikobewertung der Automobilindustrie scheuten sich viele Banken vor einer Kreditvergabe oder seien nicht gewillt, bestehende Kreditlinien zu den bisherigen Konditionen auszuweiten oder zu verlängern. Doch auch ein erleichterter Zugang zu Kapital helfe nur kurzfristig: Ohne Anspringen der Märkte seien der Untersuchung zufolge Personalabbau, Standortschließungen und die Veräußerung einzelner Unternehmensteile unvermeidlich. Doch selbst damit ließe sich die drohende Zahlungsunfähigkeit für etliche Firmen nicht abwenden, teilten die Autoren mit. Von den weltweit 4.000 Automobilzulieferern mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro erwarteten die befragten CEOs die Insolvenz von bis zu 500 bis Ende 2010. In Deutschland könnte es bis zu 70 Unternehmen treffen, wovon allerdings ein Großteil nach der Restrukturierung weitergeführt werden dürfte. Schätzungen zufolge könnten 2009 bis zu 15 Millionen Fahrzeuge weltweit weniger produziert werden als im Vorjahr. Nach mehreren guten Jahren in Folge mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 3,2 Prozent zwischen 2004 und 2008 werde die Branche im laufenden Jahr rund drei Prozent am Umsatz einbüßen. Eine Rückkehr auf das Niveau von 2007 werde frühestens im Jahr 2014 erreicht. (msh/dpa)

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