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Geschäftszahlen: Hella mit Sorgen

09.08.2019 09:27 Uhr
Hella Lippstadt
Der Lichtspezialist Hella hat im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem Strich deutlich mehr verdient.
© Foto: Hella

Trotz der schwächelnden Autoindustrie konnte der Zulieferer im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich verdienen als im vergangenen. Profitiert hat Hella vom Verkauf des Großhandelsgeschäfts. Die Aussichten sind aber nicht rosig.

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Der Autozulieferer Hella blickt pessimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Die globale Autoproduktion werde nach eigenen Erwartungen um fünf bis sechs Prozent runterfahren, sagte Konzernchef Rolf Breidenbach am Freitag in Düsseldorf. Das werde auch seine Firma zu spüren bekommen. Positiveren Prognosen, wonach der Markt sich bald erhole und es insgesamt nur ein kleines Minus geben werde, schenkt er vorerst keinen Glauben. Es sei möglich, dass der Hella-Jahresumsatz auf gleicher Basis erstmals seit etwa 15 Jahren schrumpfe, so der Manager. "Das wirtschaftliche Umfeld trübt sich aus unserer Sicht weiter ein." Gründe seien die China-Marktschwäche, Handelskonflikte und politische Unsicherheiten.

In dem abgelaufenen Geschäftsjahr, das bei Hella bis Ende Mai ging, verbuchte die Firma sieben Milliarden Euro Umsatz. Rechnet man ein während des Geschäftsjahres verkauftes Großhandelsgeschäft raus, sind es 6,8 Milliarden Euro. In diesem Jahr wird nur eine Spanne von 6,5 bis sieben Milliarden Euro angepeilt.

Im vergangenen Jahr konnte Hella immerhin ein Umsatzplus von fünf Prozent einfahren. Allerdings wurde das Wachstum stark gebremst - hatte es im ersten Quartal noch rund zehn Prozent Plus gegeben, waren es im vierten und letzten Quartal 2018/19 nur noch etwa zwei Prozent Plus gewesen. Angesichts des Marktumfeldes habe man insgesamt "sehr gut abgeschlossen", betonte Breidenbach. Der Nettogewinn stieg sogar von 390 auf 630 Millionen Euro. Ein Großteil entfiel auf den Verkauf des Großhandelsgeschäfts, was 395 Millionen Euro einbrachte.

Große Erwartungen beim Autonomen Fahren

Große Erwartungen verknüpft Hella mit dem Thema Autonomes Fahren - aus Sicht des Unternehmens wird der Bedarf an Lichtern, Sensoren und Kamerasoftware weiter steigen. Bisher ist autonomes Fahren nur in abgespeckter Version im Straßenverkehr vorhanden - etwa über Stau- und Spurassistenten oder Einparkhilfen, wenn also das Lenken dem Fahrer zumindest zeitweise abgenommen wird.

"Das ganze Thema Licht wird beim autonomen oder assistierten Fahren im Innenraum und an der Außenkarossiere eine größere Rolle spielen", sagte Breidenbach. Denkbar sei, dass Lastwagen, die automatisch hintereinander herfahren, eine andere Außenbeleuchtung haben als einzeln fahrende Lkw, so der Manager. Dies könnte den anderen Verkehrsteilnehmern helfen.

Ein weiteres Beispiel für zusätzliches Geschäftspotenzial von Hella: Autonom fahrende Autos könnten Fußgängern mit speziellem Licht signalisieren, dass sie erkannt wurden - bisher trauen sich Passanten bisweilen erst nach Blickkontakt über den Zebrastreifen.

Hella hat weltweit 39.000 Mitarbeiter, davon 10.000 in Deutschland. Die Zentrale samt Werk ist in Lippstadt, wo 5.300 Menschen für Hella tätig sind. Unlängst hatte die Firma beschlossen, in Lippstadt 200 Stellen in der Produktion abzubauen. Perspektivisch wird die Beschäftigung in den deutschen Werken abnehmen, der Rückgang soll aber durch Aufbau in der Forschung und Entwicklung in etwa ausgeglichen werden. (dpa)

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