-- Anzeige --

Studie: Hardware-Nachrüstungen zeigen kaum Wirkung

19.11.2019 15:04 Uhr
SCR-Nachrüstung HJS
Der Effekt von Hardware-Nachrüstungen bei älteren Diesel-Fahrzeugen dürfte laut einer Studie eher gering ausfallen.
© Foto: Dietmar Winkler

Wegen eingeschränkter Verfügbarkeit von Hardware-Nachrüstsystemen einerseits und großer Skepsis unter Fahrzeug-Besitzern von Euro-5-Dieseln andererseits dürfte der Effekt der Nachrüstungen einer Studie zufolge eher gering ausfallen.

-- Anzeige --

Der Effekt von Hardware-Nachrüstungen bei älteren Diesel-Fahrzeugen dürfte einer neuen Studie zufolge eher gering ausfallen. Experten des Instituts für Automobilwirtschaft gehen davon aus, dass sich das Niveau der Stickstoffdioxid-Emissionen (NO2) bis Ende 2023 nur um 3,4 bis 3,6 Prozent im Vergleich zu 2018 reduzieren lässt. In den sogenannten Intensivstädten, die besonders stark mit Luftschadstoffen belastet sind, wären es immerhin 6,4 bis 7,1 Prozent, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie.

Als Grund geben die Experten eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Nachrüstsystemen einerseits und eine große Skepsis unter den Besitzern der betroffenen Euro-5-Diesel andererseits an. Theoretisch kämen deutschlandweit bis 2023 rund 2,2 Millionen Fahrzeuge - Autos, aber auch Lastwagen oder Busse - für eine Nachrüstung in Betracht, haben sie errechnet. Das tatsächliche Marktpotenzial liege aus den genannten Gründen aber nur bei gut einem Drittel davon. Und selbst eine Nachrüstung aller 2,2 Millionen Fahrzeuge würde der Rechnung zufolge nur eine NO2-Reduktion von bundesweit 15 Prozent bringen.

Letztlich müsse geprüft werden, ob das den wirtschaftlichen Aufwand und den Ressourceneinsatz für die Nachrüstung rechtfertige, schreibt Studienleiter Stefan Reindl. Brauchbare Effekte ließen sich wohl nur mit einer Nachrüstung aller Euro-5-Diesel in Deutschland erreichen. "Hierzu wäre aber eine großzügige Förderung durch Bund und Länder nötig, um einerseits die Fahrzeughalter zur Umrüstung und andererseits die Systemanbieter zu umfassenden Angeboten in ausreichender Stückzahl zu motivieren", betonte Reindl.

Ähnlich sieht es auch der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes in Baden-Württemberg, der die Studie in Auftrag gegeben hatte. Die Förderung auf Intensivstädte zu beschränken und auf freiwillige Zahlungen der Hersteller zu setzen, funktioniere nicht. Für das Kfz-Gewerbe geht es bei Hardware-Nachrüstung auch um viel Geld. Laut Studie entgehen der Branche Milliarden an Umsatz, weil das Marktpotenzial nicht ausgeschöpft wird. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.