Renault-Nissan und PSA Peugeot Citroën haben am Donnerstag mit dem staatlichen Stromkonzern EDF getrennte Abkommen über die Entwicklung von Technik und Infrastruktur für Elektro- und Hybridautos in Frankreich abgeschlossen. In den nächsten 15 Monaten sollen Studien zu Stromspeicherung und -transport sowie zu den Rechtsrahmen erstellt werden, teilten die Unternehmen mit. EDF betreibt den Angaben zufolge mit 1.500 Fahrzeugen die weltgrößte Flotte von Elektroautos. Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn setzt dabei schon jetzt voll auf das emissionsfreie Elektroauto. Er stützt seine Strategie auf Prognosen, denen zufolge 2016 weltweit zehn Millionen E-Autos verkauft werden, davon zwei Millionen in Europa. Gemäß der Vereinbarung will der Autokonzern zusammen mit EDF bis 2011 eine entsprechende Infrastruktur aufbauen. Ein komplett neu entwickeltes E-Modell wird laut Ghosn 2012 auf den Markt kommen. Renault-Nissan hat bereits mit Israel, Dänemark, Portugal und dem US-Staat Tennessee Abkommen über die Einführung von E-Autos geschlossen (wir berichteten). PSA-Chef Christian Streiff sieht dagegen mittelfristig mehr Chancen für den Hybridantrieb. Er vereinbarte mit dem Energieversorger die Definition wirtschaftlicher Elektro- und Hybridfahrzeuge sowie die Entwicklung von Ladesystemen und Technik für die Kommunikation zwischen Station und Fahrzeug. PSA verkaufte nach eigenen Angaben zwischen 1995 und 2005 bereits 10.000 E-Autos und arbeitet mit Mitsubishi Motors an der Entwicklung von Elektroantrieben. Sarkozy macht die Kasse auf Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sagte den Autobauern am Donnerstag Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe für die Entwicklung von reinen Elektroautos und Hybridfahrzeugen zu. "Frankreich ist die Wiege der Autoindustrie. Wir werden in den nächsten vier Jahren mehr als 400 Millionen Euro öffentliche Mittel mobilisieren", sagte Sarkozy auf dem Pariser Autosalon. Wie bereits berichtet, stellen die USA ihrer Autobranche 25 Milliarden Dollar vergünstigte Darlehen zur Entwicklung treibstoffsparender und umweltschonender Automodelle bereit. Die europäische Autoindustrie verlangt entsprechende Staatshilfen. Frankreich fördert bereits den Kauf von Elektro-Autos mit einem Bonus von 5.000 Euro. (dpa/rp)
Industriebündnis: Frankreich forciert Elektroauto-Entwicklung
Renault-Nissan und PSA planen getrennt voneinander den Aufbau von Technik und Infrastruktur für Elektro- und Hybridfahrzeuge in Frankreich. Entsprechende Abkommen wurden am Donnerstag mit dem staatlichen Energiekonzern EDF geschlossen. Präsident Sarkozy versprach mehr als 400 Millionen Euro Staatshilfe.