Die Anpassung des HU-Prüfberichtes soll schrittweise erfolgen - wie könnten die einzelnen Schritte aussehen?
Wir werden die Änderungen vermutlich doch in einem Schritt umsetzen. Es wäre aber zunächst denkbar, nur die Zahlen 1 bis 11 vor den entsprechenden Positionen des HU-Prüfberichtes voranzustellen. Und dann erst in einem zweiten Schritt komplett umzustellen.
Inwieweit betrifft die Veränderung des Aufbaus überhaupt die Werkstatt?
Der HU-Prüfbericht sieht künftig komplett anders aus. Der gewohnte Aufbau mit Fahrzeugdaten, Gesamtfeststellung und nachfolgenden Mängeln wird auf die von der EU vorgegebene Reihenfolge umgestellt. Diese Form gilt dann EU-weit einheitlich. Statt mit dem Kennzeichen beginnt der Prüfbericht mit der Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN). Der Sinn dahinter ist eine EU-weite Lesbarkeit der Berichte. So könnte ein Prüfer in Griechenland einen Prüfbericht aus Spanien interpretieren und verstehen, weil alle Informationen nach einem einheitlichen Schema und nach eindeutigen Nummerncodes aufgelistet sind.
Ist zu befürchten, dass der Prüfbericht für den Autofahrer im gleichen Zuge unverständlicher wird?
Es wird sehr wahrscheinlich eine Eingewöhnungszeit geben. Auf lange Sicht wird durch die technisch orientierte und eher unpersönliche Auslegung des HU-Prüfberichtes die Verantwortung des Halters in den Hintergrund treten. Der Bericht in seiner jetzigen Form spricht ja direkt den Fahrzeughalter persönlich an und ist vor allem auch an dessen grundlegendem Informationsbedürfnis ausgerichtet. Die EU-Harmonisierung in der periodischen Fahrzeugüberwachung ist ein erster Schritt hin zu einer "nackten" technischen Untersuchung. Die persönliche Einbindung des Fahrzeughalters entfällt dadurch stückweise.
- Ausgabe 12/2018 Seite 50 (324.7 KB, PDF)