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Weider & Sohn, Bremen: Die K+L-Werkbank für die Region

22.11.2018 11:00 Uhr
Weider & Sohn, Bremen: Die K+L-Werkbank für die Region

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Auf dem bestehenden Betriebsgelände zu wachsen ist immer schwer - gerade, wenn es gut läuft und die Kapazitäten bereits voll ausgeschöpft sind wie bei der Markenwerkstatt Weider & Sohn in Bremen. Unternehmenschef Christian Schwohn hat daher Geld in die Hand genommen und auf der "grünen Wiese" einen neuen K+L-Betrieb gebaut.

Das Familienunternehmen reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Schwohn übernahm die Firma, die seit 1972 am Hohweg 7 im Bremer Norden angesiedelt ist, 2008 von seinem Schwiegervater. 15 Mitarbeiter hatte das Autohaus damals, heute betreuen 48 Fachleute die Servicekunden der Marken VW, Audi und VW Nutzfahrzeuge. Zudem ist Weider & Sohn Partner der Innovation Group und des Versicherers HUK Coburg.

Da die Pacht für den K+L-Zweigbetrieb in Delmenhorst auslief, sah sich Schwohn 2017 nach einem neuen, größeren Standort um. Fündig wurde er gleich "um die Ecke" des Firmensitzes in einem neuerschlossenen Teil des Gewerbegebietes. Bei der Planung musste der Bauherr allerdings einige Schwierigkeiten überwinden. Die ursprüngliche Konzeption der Volkswagen-Bauberatung war gut gemeint, aber nicht umsetzbar. Das Grundstück hatte vor der Erschließung der angrenzenden Kleingartenanlage angehört. Hier war nicht nur ein erhöhter Emissionsschutz nötig. Der Boden mit viel Humus darin war zudem wenig belastbar, wie ein Gutachten ergab. Der zunächst angedachte zweigeschossige Bau kam daher nicht in Frage.

Rettung brachte die Firma Borgers, an die sich Schwohn schließlich wandte. Gerold Urmelt, Projektleiter bei dem Generalunternehmer, konnte den Bauherrn mit einem funktionalen Konzept überzeugen, das auch im Kostenrahmen blieb. "Die Zusammenarbeit war unkompliziert und lief exzellent ab", sagt Schwohn. Nicht nur der Zeitplan wurde eingehalten, es konnten auch regionale Gewerke aus dem Kundenstamm der Werkstatt eingebunden werden.

Kurze Wege, schlanke Prozesse

Das neue Gebäude ist in einer Art Schachtelbauweise konzipiert. So beherbergt der eingeschossige Haupttrakt alle Funktionsbereiche. Um auch schon auf die neuen Verträge bei Volkswagen vorbereitet zu sein, wurden alle Vorgaben der Marken VW und Audi umgesetzt. Schwohn ist mit dem Markenservice-Geschäft zufrieden, wichtig sind ihm aber auch ein starkes Standing als freier Unternehmer und eine Eigenmarke, die in der Region für Kompetenz steht. "Ziel war es immer, den Betrieb auch selbständig betreiben zu können und daher möglichst ganz auf unsere Bedürfnisse hin zu gestalten."

Der neue Standort stellt sicher, dass alle Arbeiten rund um das Karosserie- und Lack-Geschäft abgebildet werden können. "Wir haben hier eine Stundengröße weit über dem durchschnittlichen VW-Händler, daher sind kurze Wege, schlanke Prozesse und professionell ausgerüstete Arbeitsbereiche extrem wichtig für uns", betont Schwohn.

Richtbänke mit 3D-Vermessung

Der Weg, den ein Kundenfahrzeug vor Ort durchläuft, startet in der eigenen Dialogannahme, in der auch Unfallbegutachtungen mit einem externen Sachverständigen sowie Hauptuntersuchungen gemacht werden. Die Werkstatt ist mit zwei festen Bühnen, einer mobilen Bühne, einer Nutzfahrzeug-Bühne, einem Fahrerassistenten-Arbeitsplatz (FAS) und einer mobilen Ersatzteilversorgung umfassend ausgestattet. Herzstück sind die beiden Richtbänke mit 3D-Karosserie-Vermessung. Effiziente Arbeitsprozesse mit kurzen Wegen und einfacher Logistik ermöglichen einen hohen Durchlauf.

Streng getrennt vom schwarz gefliesten Karosserie-Bereich ist die "weiße" Lackiererei mit der Anlage Taifuno von Wolf Geisenfeld. Durch den durchgängigen Bodenrost wird die Abluft nach unten abgesaugt. Im Arbeitsprozess durchläuft das Auto die Lackierkabine, die Trockenkabine und den Finish-Bereich im Querverschub. Die Mitarbeiter sind auch für die Bearbeitung von Elektroautos geschult.

Technik auf dem Dach

Für Lacktechnik, Belüftung und Heizungstechnik, für die üblicherweise im Raum ein Platz gefunden werden muss, haben die Borgers-Planer eine elegante Lösung gefunden: Sie wurde auf das Dach der Lackiererei ausgelagert und dann mit einem eigenen Würfel umschlossen. Innen ist der Bereich über eine eigene Scherenhubbühne erreichbar. Die Lösung spart nicht nur Platz, sondern hilft auch, den Bereich sauber zu halten.

Clever ist auch das energetische Konzept am Standort. So nutzt die Heizung die Abwärme der Lackieranlage. In der Werkstatt kommen effiziente direktbefeuerte Gas-Dunkelstrahler zum Einsatz.

Hohe Anforderungen an Planung und Umsetzung stellte auch die Waschanlage. Diese muss vor allem streng von der Lackiererei getrennt werden - bautechnisch wie auch in der Nutzung. So dürfen keine Verunreinigungen und Pflegemittel in den Lackierprozess gelangen. Zudem ist ein aufwendiges Umweltsystem notwendig: Neben Benzinabscheider und Schlammfang arbeiten in der Waschanlage eine Wasseraufbereitung, aus der wieder Brauchwasser entnommen werden kann, sowie ein starkes Abluftsystem.

Besonders wichtig ist für Schwohn der Service am Kunden. 40 Euromobil-Fahrzeuge sowie bereits seit fünf Jahren auch sechs eigene VW eUp Elektroautos stehen als Ersatzwagen bereit. Dafür wurde sogar eine eigene E-Ladestation eingerichtet. Die Kunden sind begeistert, und das wiederum trägt zur guten Stimmung im Team bei.

Weiteres Wachstum

Mit dem neuen Standort hat Schwohn das K+L-Geschäft schon jetzt um 35 Prozent ausgebaut. Weitere Wachstumspläne mit einer zusätzlichen Filiale hat er bereits im Kopf. "Ich bin froh, dass der Laden brummt. Wir könnten aber auch größer sein, Potenzial ist vorhanden", sagt der Unternehmer. Viele VW-Partner hätten kein eigenes Karosserie- und Lack-Angebot: "Wir sind da sozusagen die verlängerte Werkbank in der Region."

Kennzahlen

Autohaus Weider + Sohn GmbH, Loosesweg 3, 28219 BremenMaßnahme:Neubau eines K+L-BetriebesPlanung:Volkswagen / Borgers, StadtlohnBauausführung:Borgers, StadtlohnFlächengrößen:Grundstück: 4.554 qm Überbaute Grundstücksfläche: 2.100 qm Nettogeschossfläche: 2.375 qmKosten (ohne MwSt.):Grundstück (erschlossen): 258.000 Euro Reine Baukosten: 1.372.000 Euro Werkstatteinrichtung: 730.000 Euro Inneneinrichtung + Mobiliar: 25.000 Euro Kommunikationsanlagen, IT: 40.000 Euro Werbeanlage, Signalisation: 10.000 Euro Außenanlage (ohne Begrünung): 96.000 Euro Baunebenkosten: 47.500 Euro Gesamtinvestition: 2.578.500 EuroFunktionsflächen:Karosseriewerkstatt: 500 qm Lackiererei: 550 qm Teilelager: 100 qm Direktannahme-Plätze: 1 Fahrzeug-Stellplätze: 30 Kundenparkplätze: 10Kennzahlen:Mitarbeiter (davon Azubi) am K+L- Standort: 16 (1); im Gesamtbetrieb 44 (3) Mechanische Werkstattarbeitsplätze: 2 Karosseriearbeitsplätze: 5 Lackierarbeitsplätze: 5 Werkstattdurchgänge pro Tag: 15

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