Weil mit Austauschkatalysatoren ausgestattete Pkw die vorgeschriebenen Abgasgrenzwerte in vielen Fällen überschreiten, arbeitet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) an der Einführung des "Blauen Engels" im Bereich Nachrüsttechnik. Das Umweltzeichen solle helfen, mangelhafte Austauschkatalysatoren schnell vom Markt zu verdrängen, teilte der Verband heute bei einer Pressekonferenz in Frankfurt mit. Hersteller von Austauschkatalysatoren könnten es voraussichtlich schon zum Jahresbeginn 2013 für ihre Produkte beantragen.
Laut DUH sind viele der auf dem Markt angebotenen Ersatzteile so schlecht verarbeitet, dass sie schon nach kurzer Zeit ausfallen. Trotz steigender Kosten bei den eingesetzten Edelmetallen gebe es auf dem Markt für Austauschkats einen regelrechten Preisverfall. Dies sei ein Indiz dafür, dass an den teuren Edelmetallen gespart werde – mit negativen Auswirkungen auf die Funktion der Kats.
Begünstigt werde dieses Vorgehen durch zu lasche staatliche Kontrollen, kritisierte der Verband. Weder sehe die Zulassungsvorschrift (UN/ECE R103) eine Prüfung auf Dauerhaltbarkeit vor, noch gebe es Kontrollen der Produktion von Abgasnachbehandlungstechnik. Neben einer schärferen Überwachung fordert die DUH auch eine grundlegende Reform der Abgasuntersuchung (AU).
Von Teilehändler und Werkstätten fordert der Verband, nach Einführung des "Blauen Engels" nur noch solche zertifizierten Kats anzubieten oder die Originalkatalysatoren der Fahrzeughersteller zu verwenden. Der Vorstoß der DUH für den "Kat-Engel" und auch das gemeinsam von DUH und TÜV Nord ausgearbeitete Prüf- und Auditierungsverfahren seien bei den Institutionen, die den "Blauen Engel" vergeben, positiv aufgenommen worden, hieß es. (ng)
Deutsche Umwelthilfe: "Blauer Engel" für Austauschkatalysatoren
Angesichts schwächelnder Reinigungssysteme fordert der Verband von Werkstätten, ab Frühjahr 2013 ausschließlich zertifizierte Kats zu verkaufen und einzubauen.