-- Anzeige --

Vorstandsvorsitz: Bram Schot wird neuer Audi-Chef

12.12.2018 13:32 Uhr
Vorstandsvorsitz: Bram Schot wird neuer Audi-Chef
Der neue Audi-Chef Bram Schot bleibt zunächst auch für Vertrieb und Marketing verantwortlich.
© Foto: Audi

Seit einem halben Jahr war der Chefsessel beim größten Gewinnbringer des VW-Konzerns unbesetzt – Audi wurde nur kommissarisch geführt. Jetzt macht der Autobauer Nägel mit Köpfen.

-- Anzeige --

Von Roland Losch, dpa

Ein halbes Jahr nach der Verhaftung von Rupert Stadler hat Audi den Niederländer Bram Schot zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der bisherige Vertriebsvorstand werde seinen neuen Posten am 1. Januar 2019 antreten, teilte die VW-Tochter am Mittwoch in Ingolstadt mit. Der 57-jährige Schot hatte die Geschäfte des Autobauers seit Juni kommissarisch geführt. Stadler war im Oktober aus allen Ämtern ausgeschieden.

"Als kommissarischer Vorstandschef hat Bram Schot in den vergangenen Monaten bereits überzeugende Arbeit geleistet", sagte VW-Konzernchef Herbert Diess. "Er treibt den Kulturwandel in seiner Mannschaft voran und stellt sich den aktuellen Herausforderungen mit Bravour."

Audi-Betriebsratschef Peter Mosch lobte den künftigen Vorstandsvorsitzenden: "In seiner Interimszeit hat er bereits gezeigt, dass er unserem geforderten und eingeleiteten Neustart viel Schwung verleihen kann." Zugleich forderte der stellvertretende Aufsichtsratschef: "Diesen Weg muss er nun weiter verfolgen und Audi zurück an die Spitze führen. Das erwartet die Belegschaft."

Eigentlich hatte BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann als Wunschkandidat des VW-Konzernchefs und Audi-Aufsichtsratsvorsitzenden Diess für den Chefsessel in Ingolstadt gegolten. VW hatte den Manager im Juli in München abgeworben. Aber BMW gibt ihn bislang nicht frei, und Duesmann ist noch zwei Jahre lang vertraglich gebunden.

Eine jahrelange Übergangslösung an der Spitze mit der Doppelbelastung für Schot – der ja weiterhin Vertriebsvorstand war – wäre für Audi untragbar gewesen. Denn das Unternehmen muss jetzt die Weichen für milliardenschwere Investitionen in Zukunftstechnologien stellen und entscheiden, welche Autos in den nächsten fünf Jahren wo gebaut werden. Bei der Zulassung seiner Modelle nach dem neuen Abgasstandard WLTP hinkt Audi hinterher, der Absatz in Europa ist deshalb eingebrochen. Und auch mit den Folgen des Dieselskandals hat das Management noch gut zu tun.

Blitzkarriere in Ingolstadt

Schot hat bei Audi eine Blitzkarriere hingelegt: Erst seit September 2017 gehört er dem Vorstand in Ingolstadt an. Zuvor war er fünf Jahre lang Vertriebschef bei VW-Nutzfahrzeuge. In Rotterdam geboren, hatte der Niederländer in Großbritannien Betriebswirtschaft studiert, bei der ABN-Amro-Bank und dann lange bei Daimler gearbeitet. Als Italien-Chef des Stuttgarter Auto- und Lastwagenherstellers wechselte Schot 2011 zum VW-Konzern.

Er habe großen Rückhalt in der Belegschaft, hieß es in Unternehmenskreisen. Schon im Oktober, als VW und Audi Stadlers Vertrag beendet hatten, sagte Schot dem "Manager-Magazin": "Ich stünde langfristig als Audi-Chef bereit und hätte darauf auch große Lust."

Er nimmt bereits seit Juni als Gast auch an den Beratungen des VW-Konzernvorstands teil. Ob er demnächst auch Mitglied wird, ist offen. Stadler war 2007 Audi-Chef geworden und drei Jahre später in den VW-Konzernvorstand aufgerückt. Schot bleibt kommissarisch Vorstand für Vertrieb und Marketing.

Auch der Entwicklungsvorstand, Hans-Joachim Rothenpieler, ist ganz neu im Amt. Er kam am 1. November von VW zu Audi, weil sein Vorgänger Peter Mertens wegen schwerer Krankheit aufhören musste. Audi beschäftigt in Ingolstadt 44.000, im württembergischen Neckarsulm 17.000 Mitarbeiter.

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


asp AUTO SERVICE PRAXIS Online ist der Internetdienst für den Werkstattprofi. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Werkstatttechnik und Aftersales enthält die Seite eine Datenbank zum Thema RÜCKRUFE. Im neuen Bereich AUTOMOBILE bekommt der Werkstatt-Profi einen Überblick über die wichtigsten Automarken und Automodelle mit allen Nachrichten, Bildergalerien, Videos sowie Rückruf- und Serviceaktionen. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Außerdem gibt es im asp-Onlineportal alle Heftartikel gratis abrufbar inklusive E-PAPER. Ergänzt wird das Online-Angebot um Techniktipps, Rechtsthemen und Betriebspraxis für die Werkstattentscheider. Ein kostenloser NEWSLETTER fasst werktäglich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Das richtige Fachpersonal finden Entscheider auf autojob.de, dem Jobportal von AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS und Autoflotte.