Rund zehn Jahre lang fingierten sie Autounfälle und kassierten dafür bei den Versicherungen ab. Jetzt ist der Drahtzieher hinter einem der spektakulärsten Fälle von Versicherungsbetrug in Sachsen am Dienstag vom Landgericht Zwickau zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges in 19 nachweisbaren Fällen muss der 39-jährige Gebrauchtwagenhändler zudem eine Geldstrafe von 14.400 Euro zahlen. Darauf hatten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung geeinigt. Die in der Öffentlichkeit als Vogtland-Bande und "Autobumser" bekanntgewordenen Betrüger hatten seit 1998 mindestens 200 Autounfälle fingiert und dafür rund 2,5 Mio. D-Mark kassiert. Das Urteil ist rechtskräftig.
Der Prozess hatte sich mehr als ein Jahr hingezogen. In dieser Zeit hatte der 39-Jährige fünf Verteidiger, deshalb mussten einige Zeugen erneut aussagen. Am Ende umfasste die Akte 250 Ordner mit jeweils 100 Seiten. Im Januar 2008 war der Verurteilte bereits wegen Betrugs im Zusammenhang mit einer Brandstiftung zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Neben den insgesamt zehn Bandenmitgliedern, die alle zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden, waren rund 200 Menschen aus Plauen und Umgebung in den Fall verwickelt. Sie erhielten in der Regel Strafbefehle und Geldstrafen. 2002 war das krumme Geschäft aufgeflogen. (dpa)
Peter Benz