Anfang 1921 begann der Automobilzulieferer Bosch mit dem Aufbau des eigenen Servicenetzes. Der Vertrag mit dem Hamburger Reparaturbetrieb Max Eisenmann & Co. war am 1. Januar unterzeichnet worden und der erste in einer langen Reihe: Heute zählt das Werkstattsystem weltweit 15.000 Betriebe in 147 Ländern, meldete Bosch anlässlich des Jubiläums.
Der Automobilzulieferer hatte sich zu der Zeit bereits in der Erstausrüstung einen Namen gemacht und lieferte zahlreiche Komponenten, u.a. Zündsysteme, Lichtmaschinen, Anlasser und Scheinwerfer, an die Fahrzeugbauer. Die Geschäfte liefen für das 1886 gegründete Unternehmen offenbar ganz ordentlich: Schließlich hatte sich die Zahl der Fahrzeuge in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg deutlich gesteigert– in den Jahren zwischen 1910 und 1925 verfünffachten die Hersteller ihre Produktion. Die Stuttgarter erkannten: Mehr Fahrzeuge auf den Straßen ließen die Nachfrage nach Reparaturmöglichkeiten ansteigen.
Als Konsequenz arbeitete das Unternehmen am Aufbau eines flächendeckenden Servicenetzes. Zwar verfügte Bosch bereits über Verkaufshäuser in den deutschen Ballungsgebieten. Darüber hinaus gab es die Niederlassungen mit so genannten Einbauhallen in Budapest, Genf, Mailand und Wien. Doch stand ab den 1920er Jahren die Spezialisierung der Betriebe, die Fokussierung auf Wartung und Reparatur sowie eine Expansion in die Fläche im Fokus. In der Folge meldete das Unternehmen den Namen Bosch-Dienst mit eigenem Warenzeichen, der "Bosch-Dienst-Laterne", im Jahr 1926 bei der Gewerbeaufsicht an.
Herkunft und Zukunft
Unter dem Motto "90 Jahre Bosch Service – Herkunft schafft Zukunft" beging das Unternehmen das Jubiläum und blickte optimistisch voraus, hieß es in einer Mitteilung. Geplant seien zahlreiche Angebote und Aktionen, zum Beispiel Teile und Services zu Sonderkonditionen. (msh)