Der Technikkonzern Bosch will mit Produkten und Dienstleistungen um das Internet neue Märkte erschließen. "Ob Autos, Gebäude, Smartphones, Kleidung und Uhren - alles wird vernetzt sein", kündigte Bosch-Chef Volkmar Denner zur Veröffentlichung vorläufiger Zahlen am Freitag in Stuttgart an. Bosch liefert dazu u.a. die nötigen Sensoren, etwa für Haushaltsgeräte, Fitness-Armbänder oder Smartphones. Aber auch im Kfz-Bereich wollen sich die Schwaben die zunehmende Vernetzung mit dem Internet zunutze machen.
Für 2015 stellte Denner weiteres Wachstum bei Umsatz und Gewinn in Aussicht, ohne konkreter zu werden. 2014 hatte der Konzern seinen Umsatz vor allem dank Zuwächsen im Kraftfahrzeugbereich um 6,2 Prozent auf fast 49 Milliarden Euro gesteigert. Der operative Gewinn legte deutlich auf rund drei Milliarden Euro zu, nachdem der Ausstieg aus dem Solargeschäft das Ergebnis im Vorjahr belastet hatte. Damals hatten vor Steuern und Zinsen 1,5 Milliarden Euro in den Büchern gestanden.
Geschäftsmodelle rund um das Internet will Bosch Denner zufolge künftig u.a. bei Dienstleistungen stärker vorantreiben - etwa mit Lösungen für Großkunden oder Versicherungen. Dazu zählen Flottenbetreiber, die Bosch durch Vernetzung der Autos mit Informationen über nötige Wartung oder Reparaturen versorgen will. Auch Versicherungen sind Denner zufolge eine Zielgruppe, da sie auf Basis internetbasierter Daten etwa spezielle Tarife anbieten könnten.
Zuletzt hatten die Schwaben neben BSH das Gemeinschaftsunternehmen ZF Lenksysteme komplett vom Partner ZF Friedrichshafen übernommen (wir berichteten). Am Freitag gaben sie bekannt, dass auch die Kartellbehörden dem Zukauf zugestimmt haben. Das einstige Joint Venture soll künftig ein eigenständiger Geschäftsbereich mit dem Namen Robert Bosch Automotive Steering GmbH werden. Bosch will dadurch nach eigenen Angaben seine Position beim automatisierten Fahren stärken. Auch an weiteren Übernahmen ist der Konzern interessiert. Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer kündigte an: "Wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist, werden wir weiter akquirieren." (dpa)