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Werkstattbau: Wachsen im Speckgürtel

19.04.2018 11:00 Uhr
Werkstattbau: Wachsen im Speckgürtel

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Leipzig zählt derzeit zu den gefragtesten Adressen in Deutschland. Auch die Region wächst stark. Im Speckgürtel siedeln sich viele Logistik- und Handwerksbetriebe an. Rund 20 Kilometer vom Leipziger Zentrum entfernt, sitzt im Gewerbegebiet der Stadt Brandis das Autohaus Graupner. Der VW-, Audi- und Seat-Händler mit Nutzfahrzeugsparte profitiert seit Jahren von der zunehmenden Gewerbeansiedlung. Zuletzt stieß der Betrieb in vielen Bereichen an seine Kapazitätsgrenzen. Geschäftsführer Ingo Graupner erklärt: "Nicht nur aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums, sondern auch wegen der wachsenden Fahrzeugabmessungen platzte unser Betrieb aus allen Nähten. Eine Erweiterung unserer Kapazitäten durch eine zusätzliche Werkstatthalle war unausweichlich."

Neubau statt Anbau

Der aus einer Kfz-Werkstatt entstandene Betrieb hat bereits einige Ausbaumaßnahmen hinter sich. 1993 bis 1994 entstand mit dem VW-Händlervertrag der heutige Betrieb in seiner Grundform, bereits 1997 wurde die Nutzfläche auf 2.000 Quadratmeter verdoppelt. Eine Vergrößerung der Showrooms erfolgte 2006 gemeinsam mit Generalbauunternehmer Borgers. Für den aktuellen Erweiterungsbau griff man aufgrund guter Erfahrungen wieder auf den Spezialisten zurück. Gemeinsam mit der VW-Bauberatung begann im Herbst 2015 die Planung für die neue Werkstatthalle.

Zunächst dachte man an einen Anbau an das vorhandene Werkstattgebäude, doch wegen umfangreicher Brandschutzmaßnahmen verwarf man diese Idee und entschied sich für einen separaten Neubau. "Damit wollten wir Räumlichkeiten schaffen, um der gestiegenen Nachfrage und den aktuellen Herstellervorgaben an die Werkstattarbeitsplätze gerecht zu werden, aber auch für ein erweitertes Leistungsspektrum unseres Betriebes", begründet Graupner den Entschluss. Bei der Planung standen die Bereiche Fahrzeugaufbereitung, Gebrauchtwagen, Nutzfahrzeug-Service und Rädereinlagerung sowie ein neuer Achsmessstand im Vordergrund. Ein wesentlicher Teil des Anforderungskatalogs beruhte auch auf Anregungen der einbezogenen Mitarbeiter. So entstand ein hochmoderner Werkstattbau. Da man sowieso zusätzliche Reparaturplätze brauchte, entschied man sich gleich für eine Auslegung als Nutzfahrzeug-Plätze, plante diese größer als vom Hersteller verlangt und damit zukunftssicher. So weisen die beiden neuen Hebebühnen eine Tragkraft von 6,5 statt geforderten 5,5 Tonnen auf, die Plätze sind zwölf statt zehn Meter lang. Mit einer lichten Höhe von 6,90 Metern lässt die Halle genügend Luft nach oben. Die benötigt man auch für das neue Einlagerungsregal für Räder und Reifen. Rund 1.500 Kundenradsätze lagerte Graupner bislang in Containern und einem Außenlager ein, mehr ging nicht. Deshalb wurde das Thema seit zwei Jahren auch nicht mehr aktiv vermarktet. Mit dem neuen Regal wurde die Kapazität auf 2.400 Radsätze erhöht.

Einzigartiges Regalsystem

Der eigentliche Clou des derzeit in Deutschland einzigartigen Regalsystems des schwedischen Herstellers Svenska Lager sind die elektromechanisch verfahrbaren Regalreihen, die bei weniger Platzbedarf mehr Lagerfläche bieten. Die Räder werden dabei theoretisch nur noch in die Hand genommen, wenn sie vom Fahrzeug abgenommen werden. Ein Hubwagen mit spezieller Gabel nimmt die vier gestapelten Räder auf und verbringt sie an den zugewiesenen, mit Barcode gekennzeichneten Lagerplatz. Die Anordnung von Räderregal, zwei Hebebühnen sowie Computerarbeitsplatz in unmittelbarer Nähe zueinander ermöglicht kurze Wege, einfaches Handling und flüssige Arbeitsabläufe.

Ein weiteres Highlight des Neubaus ist die Gebrauchtwagen-Vermarktung. Eine Christ-Waschanlage ersetzt die bisherige Handarbeit, von da geht es direkt auf einen der drei Aufbereitungsplätze. Ist der Gebrauchtwagen perfekt aufpoliert, rollt er geradewegs auf den Fotoplatz. Dabei handelt es sich um eine Drehscheibe von Nußbaum mit perfekter Ausleuchtung. Hier werden die Fahrzeuge aus allen Winkeln für das Internet fotografiert und wahlweise auch ein 360-Grad-Video erstellt, bevor es zur Halle hinaus auf den Ausstellungsplatz geht.

Eine Photovoltaik-Anlage mit 97,5 kW Spitzenleistung versorgt neben der neuen Halle auch den Altbestand sowie die zwei vorhandenen 22-kW-Ladestationen mit Strom. Die Halle selbst wurde nach KfW-55-Standard gebaut, was sich dank Zuschüssen durch die KfW-Bank günstig auf die Finanzierung auswirkte.

Kurzfassung

Nach einem Jahr Bauzeit gibt das Autohaus Graupner den offiziellen Startschuss für die neue Werkstatthalle. Sie weist einige Besonderheiten auf, die das Leben der Mitarbeiter erleichtern. Die Halle selbst wurde nach KfW-55-Standard gebaut.

Kennzahlen

Autohaus Graupner Gewerbeallee 2 04821 BrandisMaßnahme:Neubau einer WerkstatthallePlanung und Bauausführung:Borgers GmbHFlächengrößen:Grundstück gesamt: 10.493 qm Grundfläche Bestand: 2.019 qm Grundfläche Neubau: 1.148 qm Nettogeschossfläche Neubau: 1.365 qmKosten:Grundstück: vorhanden Reine Baukosten: 1,2 Mio. Euro Werkstatteinrichtung: 600.000 Euro Baunebenkosten: 100.000 EuroFunktionsflächen (Neubau):Fläche mechanische Werkstatt: 250 qm Fläche Räderlager und -service: 650 qm Aufbereitung: 200 qm Sozial-/Pausenraum: 110 qm Technik- und Funktionsräume: 110 qmKennzahlen:Mitarbeiter gesamt: 60Mechanische Werkstattarbeitsplätze (neu): 5Werkstattdurchgänge/Tag: 40

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