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Überteuerte Ersatzteile: Vorwürfe gegen französische Autobauer

31.05.2018 15:18 Uhr
PSA-Pressetermin
Bei den Ersatzteilen geht es um sichtbare Stücke wie Kotflügel oder Scheinwerfer.
© Foto: PSA

Laut Medien sollen PSA und Renault mit Hilfe einer besonderen Software die Preise bestimmter Ersatzteile nach oben getrieben haben. Von einem Konzern kam bereits ein klares Dementi.

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Der französische Autokonzern PSA mit den Marken Peugeot, Citroën, DS und Opel hat Medienberichte dementiert, wonach er mit Hilfe einer besonderen Software bestimmte Ersatzteilpreise nach oben getrieben haben soll. Die Anschuldigungen seien unbegründet, teilte ein Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Paris mit. "PSA weist sie vollständig zurück."

Nach Informationen von "Mediapart", "Spiegel Online" und dem Mediennetzwerk European Investigative Colloboration (EIC) erhielten PSA und der ebenfalls französische Hersteller Renault die betreffende Software von der Unternehmensberatung Accenture. Die Preissteigerungen hätten den beiden Herstellern hohe Extra-Gewinne eingebracht – es seien über zehn Jahre hinweg weltweit zusammen rund 1,5 Milliarden Euro zusammengekommen. Renault war zunächst nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Accenture teilte mit, die Berichte enthielten "zahlreiche Ungenauigkeiten und Interpretationsfehler". Diese Wettbewerbsthemen seien schon seit Jahren Gegenstand eines Gerichtsprozesses. Laut "Mediapart" beschuldigt der Erfinder der Software Partneo, Laurent Boutboul, die Unternehmensberatung und die beiden Hersteller, sein System zur Abstimmung von Preiserhöhungen benutzt zu haben.

Die Unternehmensberatung wies den Vorwurf von Absprachen zurück. "Accenture tauscht nicht sensible und/oder vertrauliche Informationen zwischen seinen Kunden aus." PSA teilte mit, der Konzern halte sich an das Wettbewerbsrecht.

Wettbewerbsbehörde stellt Untersuchung ein

Laut "Mediapart" hatte sich die französische Wettbewerbsbehörde im vergangenen Jahr eingeschaltet, eine Untersuchung wurde demnach aber schon nach einigen Monaten wieder eingestellt. Bei den Ersatzteilen gehe es um sichtbare Stücke wie Kotflügel oder Scheinwerfer. Den Berichten zufolge gibt es in Frankreich für diese Teile immer noch ein Herstellermonopol. (dpa)

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KOMMENTARE


Hartmut P. Röhl

31.05.2018 - 16:59 Uhr

Das sind dann "Software-optimierte Monopolpreise" für sichtbare Ersatzteile. Die deutschen Hersteller benötigen zur Ausreizung der Schmerzgrenze der deutschen Verbraucher wohl gar keine gemeinsame software.Es genügt, das Werkzeug des Designrechts zu nutzen - der Wettbewerb ist ausgeschaltet und der Verbraucher kann sich nicht wehren.


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