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Sonderabgabe für Autofahrer: Viel Kritik an Albig-Forderung

22.04.2014 16:15 Uhr
Torsten Albig erhält gerade viel Gegenwind für seine Forderung nach einer Straßenverkehrsabgabe.

Wer als Politiker eine höhere Belastung für den Straßenbau fordert, kann sich auf etwas gefasst machen. Das merkt gerade der Kieler SPD-Regierungschef Albig.

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Die von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) vorgeschlagene Sonderabgabe aller Autofahrer zur Reparatur maroder Straßen hat vorerst keine Chance. Sowohl aus der SPD-Spitze als auch vom Koalitionspartner Union kamen am Dienstag klare Absagen. SPD-Chef und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel stellte klar: "Im Koalitionsvertrag findet sich dazu nichts." Albig verteidigte seinen Vorstoß dennoch.

Auch die SPD-Bundestagsfraktion sowie SPD-geführte Landesregierungen lehnten den Vorschlag Albigs ab, der einen Jahresbetrag von etwa 100 Euro ins Spiel gebracht hatte. CDU und CSU sehen für die Abgabe keine Grundlage. Unterstützung kommt dagegen von den Kommunen, die seit längerem darauf dringen, Nutzer der Straßen stärker zur Kasse zu bitten. Das CSU-geführte Bundesverkehrsministerium wollte sich zunächst nicht äußern.

Albig argumentierte dagegen am Dienstag, Deutschland stehe vor dem Infarkt seiner Infrastruktur: "Wenn wir kneifen, wird uns die Realität einholen." Er verwies auf einen Länderbeschluss, wonach jedes Jahr sieben Milliarden Euro zusätzlich zur Sanierung verfallender Straßen bereitgestellt werden sollten. Die große Koalition in Berlin habe lediglich fünf Milliarden für die gesamte Legislaturperiode vereinbart. Das sei einfach zu wenig. Albig plädierte erneut für einen Sonderfonds. Diesen hatten auch eine Expertenkommission und die Länder vorgeschlagen. Er sollte vom Bund gespeist werden.

"Völlig inakzeptabel"

Der SPD-Finanzpolitiker Joachim Poß nannte Albigs Vorschlag einer Sonderabgabe auf seiner Facebookseite aus sozialdemokratischer Sicht "völlig inakzeptabel". Der SPD-Haushaltsexperte Johannes Kahrs sagte: "Wir wollen keine wie auch immer gestaltete Pkw-Maut." CDU-Generalsekretär Peter Tauber erklärte, im Koalitionsvertrag seien fünf Milliarden Euro für die dringend notwendigen Investitionen in die öffentliche Verkehrsinfrastruktur vereinbart worden. Albigs Idee müsse daher nicht vertieft werden. Nach den Worten von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer gibt es in der schwarz-roten Koalition dafür keine Mehrheit.

Rheinland-Pfalz würde laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dem Vorschlag "in keinster Weise folgen". Der Bund nehme an allen Ecken und Enden Geld über die Autofahrer ein, darüber müsse er die Kosten stemmen. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) mahnte in der "Mitteldeutschen Zeitung", der Staat müsse lernen, mit den bestehenden Einnahmen auszukommen.

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