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Billigprodukte: Umwelthilfe sagt zweiten Filterskandal vorher

21.11.2014 15:05 Uhr
DUH Umwelthilfe Feinstaubkontrolle Partikelfilter Umweltzone
Kommt mit dem Comeback der Filterförderung auch ein Comeback des Filterskandals? Die DUH warnt wieder vor unwirksamen Billigprodukten.
© Foto: DUH

Kurz vor Beginn der neuen Förderrunde werde der Markt mit Billigprodukten geflutet, beklagt die DUH. Wie 2007 hätten seriöse Anbieter kaum eine Chance im Wettbewerb.

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Der Markt für Austauschkatalysatoren wird nach Beobachtungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) derzeit "regelrecht überschwemmt" mit Billigprodukten ohne ausreichende Edelmetallbeschichtung und mit krebserregenden Fasermatten. Darauf hat der Verband am Freitag in einer Mitteilung hingewiesen und gleichzeitig vor einem "zweiten Filterskandal" gewarnt. Seriöse Anbieter hätten mit ihren Produkten so gut wie keine Marktchancen mehr.

Seit längerer Zeit fordert die DUH, dass Teilehandel und Werkstätten entweder Originalersatzteile der Fahrzeughersteller oder Austauschkatalysatoren mit dem "Blauen Engel" verkaufen (wir berichteten). Sechs Hersteller hätten Produkte mit diesem Gütesiegel im Angebot. Doch nur einer von 25 befragten Teilegroßhändlern, die Stahlgruber GmbH, setze die Forderung konsequent um, beklagt der Verband.

Auch der Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) unterstützt die "Blaue Engel"-Kampagne. "Als Verband können wir unseren Mitgliedsunternehmen aber natürlich keine Vorschriften machen, welche Teile sie zu verwenden haben", erklärte Verbandspräsident Hartmut Röhl gegenüber asp-Online. Er betonte, dass sich alle Mitglieder innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen bewegten. "Sollte sich in der Praxis zeigen, dass gesetzlichen Anforderungen unzureichend sind, ist der Gesetzgeber gefragt, zu handeln und die Rechtslage ggf. anzupassen. Ein solcher Weg wäre unseres Erachtens einer Skandalisierung vorzuziehen."

Die Warnung vor einer Wiederholung der Vorgänge vor sieben Jahren ist nicht unbegründet, denn der so genannte "Rußfilterskandal" wühlte die Branche 2007 auf (s. "Mehr zum Thema" unten in der Infobox). Damals hatte die Firma GAT mangelhafte Produkte in großem Stil verkauft, was einen Millionenschaden auslöste. Die DUH hatte die Vorgänge aufgedeckt. In Folge des Skandals ging das Unternehmen insolvent und musste einer der Geschäftsführer wegen Betrugs ins Gefängnis. (ng)

Wie ist Ihre Vorgehensweise beim Thema Filternachrüstung? Bis zum 30.11. können Sie bei unserer "Frage der Woche" in der rechten Box abstimmen.

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KOMMENTARE


Zenger

23.11.2014 - 11:53 Uhr

Obwohl letztendlich sowohl die - leider masslose und manchmal auch rücksichtslose und damit den Menschen (Mitarbeitern eines Unternehmens) und der Umwelt schadende - Suche nach dem billigsten Produkt als auch die ebenso schädliche Profitsucht der Unternehmer solche Vorgänge erst ermöglichen, darf dieses nicht zum Maßstab eines Marktverhaltens werden. Die Regelung ist damit über weitere vernünftige und übergeordnete Organe notwendig und sinnvoll.


Schmidt

24.11.2014 - 16:00 Uhr

Das Thema lässt sich doch einfach lösen. Die Hersteller der blauen Engel Produkte und der DUH können doch einfach per Testkauf prüfen, welcher Händler Kats mit falscher Deklaration und evtl. gefälschtem Prüfzeichen, bzw. Produkten, die nicht der angegebenen Prüfung entsprechen, kaufen, vom TÜC/Dekra etc. testen lassen und die Inverkehrbringer verklagen. Die aufgerufenen Streitwerte könnten dann sehr schnell dén Händlern das Handwerk legen, die sich strafbar machen. Nur wilde Parolen reichen leider nicht aus. Auch die Empfehlung OE Teile zu verbauen erfreut den soliden Autoteilehandel wenig.


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