Der Markt für Austauschkatalysatoren wird nach Beobachtungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) derzeit "regelrecht überschwemmt" mit Billigprodukten ohne ausreichende Edelmetallbeschichtung und mit krebserregenden Fasermatten. Darauf hat der Verband am Freitag in einer Mitteilung hingewiesen und gleichzeitig vor einem "zweiten Filterskandal" gewarnt. Seriöse Anbieter hätten mit ihren Produkten so gut wie keine Marktchancen mehr.
Seit längerer Zeit fordert die DUH, dass Teilehandel und Werkstätten entweder Originalersatzteile der Fahrzeughersteller oder Austauschkatalysatoren mit dem "Blauen Engel" verkaufen (wir berichteten). Sechs Hersteller hätten Produkte mit diesem Gütesiegel im Angebot. Doch nur einer von 25 befragten Teilegroßhändlern, die Stahlgruber GmbH, setze die Forderung konsequent um, beklagt der Verband.
Auch der Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) unterstützt die "Blaue Engel"-Kampagne. "Als Verband können wir unseren Mitgliedsunternehmen aber natürlich keine Vorschriften machen, welche Teile sie zu verwenden haben", erklärte Verbandspräsident Hartmut Röhl gegenüber asp-Online. Er betonte, dass sich alle Mitglieder innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen bewegten. "Sollte sich in der Praxis zeigen, dass gesetzlichen Anforderungen unzureichend sind, ist der Gesetzgeber gefragt, zu handeln und die Rechtslage ggf. anzupassen. Ein solcher Weg wäre unseres Erachtens einer Skandalisierung vorzuziehen."
Die Warnung vor einer Wiederholung der Vorgänge vor sieben Jahren ist nicht unbegründet, denn der so genannte "Rußfilterskandal" wühlte die Branche 2007 auf (s. "Mehr zum Thema" unten in der Infobox). Damals hatte die Firma GAT mangelhafte Produkte in großem Stil verkauft, was einen Millionenschaden auslöste. Die DUH hatte die Vorgänge aufgedeckt. In Folge des Skandals ging das Unternehmen insolvent und musste einer der Geschäftsführer wegen Betrugs ins Gefängnis. (ng)
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Schmidt