Der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG) hat massive Kritik an einem am 14. April gesendeten Beitrag des ZDF-Magazins "Frontal21" geübt, in dem über vermeintliche Verunreinigungen im LPG-Kraftstoff berichtet wurde. Es handele sich dabei um "Angriffe ohne Realitätsbezug" betonte der Verband am Freitag.
"Etwa 75 Prozent der rund 5.000 deutschen Autogastankstellen werden von Mitgliedsunternehmen des DVFG beliefert. Diese Firmen beziehen das von ihnen gelieferte Flüssiggas entweder aus deutschen Raffinerien oder über Nordsee-Terminals in Deutschland und Holland. Sowohl bei den deutschen Raffinerien als auch bei den Terminals gibt es zertifizierte Managementsysteme, die für die Qualität des Flüssiggases umfangreiche Analysen vorsehen", hieß es in einer Mitteilung.
In dem Beitrag des ZDF wurde die Behauptung aufgestellt, "weit über 10.000 geschädigte" Autogas-Fahrer hätten Probleme mit verunreinigtem Kraftstoff. Zudem wurde darüber spekuliert, dass Gaslieferanten dem LPG Abfallstoffe untermischen würden. "Beweise für diese Verleumdung wurden von der Sendung allerdings nicht erbracht", zeigte sich der DVFG erbost. "Vielmehr wurden unsachgemäß eingebaute Anlagen oder Anlagen mit nicht den Vorschriften entsprechenden Teilen gezeigt."
Auch Autogasexperte und asp-Autor Dr. Marcel Schoch, der mit der Redaktion Frontal 21 im Vorfeld ein informelles Gespräch führte, zeigte sich von dem gesendeten Bericht enttäuscht. Statt über die Probleme unterschiedlicher Mischungsverhältnisse von Propan und Butan im LPG einzugehen (asp berichtete erstmals in der September-Ausgabe des Jahres 2006 darüber), habe man sich auf Olefin-Ablagerungen, die in einem Naturprodukt kaum zu vermeiden seien, und Pfusch bei der Umrüstung konzentriert, bemängelte Schoch. Die Olefin-Problematik sei aber durch spezielle Filter in den Griff zu bekommen. Schochs Fazit: "Von einem sauber recherchierten Beitrag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen hätte ich mir erwartet, dass 'schwarze Schafe' klar benannt werden, insbesondere wenn diese tatsächlich beim Sprit panschen." (ng)
Der "Frontal21"-Beitrag ist auf der Internetseite des Magazins abrufbar. Den Link dorthin finden Sie unten in der Box unter "Mehr im Netz". asp berichtete zuletzt in der Februar-Ausgabe über aktuelle Probleme bei der Autogas-Nachrüstung. Eine Probeheftbestellung finden Sie ebenfalls unten in der Box.
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"der autodoc"
Peter Ziegler
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