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Räder- und Reifengeschäft: Sportlich bleibt gefragt

23.06.2017 11:00 Uhr
Räder- und Reifengeschäft: Sportlich bleibt gefragt
Räderfabrikanten machen insbesondere mit überdimensionierten Alufelgen Kasse.
© Foto: VDAT

Die Saison der Veredelungs-Shows startete mit der Tuning World Bodensee Anfang Mai. Die Branchenstimmung passt. Räderfabrikanten machen insbesondere mit überdimensionierten Alufelgen Kasse.

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Überwiegend mittelmäßig - so beurteilten die Felgenhersteller die Situation ihrer Branche im vergangenen Geschäftsjahr. Die Schulnote 3,07 ist das Ergebnis des Frühjahrs "Felgen/Räder-Sell-In-Panels" der Unternehmensberatung BBE Automotive. Auftraggeber des zweimal pro Jahr durchgeführten Stimmungsbarometers ist der Arbeitskreis Felgenhersteller innerhalb des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV). Der Vertriebskanal "Sell-In" betrifft laut BRV den Verkauf der Radhersteller in den deutschen Ersatzteilmarkt und schließt Verkäufe an Fahrzeughersteller und -importeure aus.

Der Trend geht zu Budgetfelgen

Die Prognose der Panelteilnehmer fällt ebenfalls mittelprächtig aus. Differenziert man die Einschätzung hinsichtlich der Preissegmente, sehen Hersteller preisgünstiger Räder die kommenden Monate entspannt: Die besten Entwicklungschancen liegen demnach bei den "Budget"-Rädern. Die Durchschnittsnote erreicht 2,57. Im Abstand von je etwa einer halben Note folgen das Preissegment "Premium"-Räder (3,07; Vorjahr 3,36) und - als Schlusslicht hinsichtlich der Entwicklungsaussichten - das Mittelpreis-Segment mit der Note 3,50, ging aus einer BRV-Mitteilung hervor. Wenig überraschend liegen weiterhin Alufelgen im Trend. Bei der Betrachtung nachgefragter Größen gilt: Je größer die Räder, desto mehr Wachstum. Analog zu den Ausstellungsstücken der meisten Automessen bzw. den Neuzulassungszahlen bevorraten sich Teilehändler mit Equipment für Geländewagen, SUV und Utilities, hieß es in der BRV-Mitteilung. Während das volumenmäßig größte Segment 16 Zoll anteilmäßig eher stagnierte, wuchs der Sell-In-Anteil der Aluräder in Größen von 17 bis 20 Zoll zum Teil deutlich. Am unteren Ende sieht es dagegen mau aus: Mit unter einem Prozent des Sell-In-Absatzes an Alurädern ist die kleinste Dimension 13 Zoll faktisch nicht mehr vorhanden.

Tuningverband zufrieden

Die Tuning World Bodensee (TWB) beging in diesem Jahr ein Jubiläum: Seit 15 Jahren steigt die PS-Party an den Ufern des größten deutschen Sees. Zwar doppelt so alt, aber nicht weniger in Feierlaune zeigte sich der Verband der Automobil Tuner (VDAT e.V.) in Friedrichshafen. Im Rahmen der TWB gab es eine Sonderausstellung zum 30. Geburtstag des Tuningverbands. Die Tuningbranche zog im Vorfeld der Messe Ende März eine positive Bilanz. Einer Mitteilung zufolge berichteten die Mitglieder 2016 von einem zufriedenstellenden Geschäftsverlauf. Der Gesamtumsatz mit Tuningteilen und sportlichem Autozubehör wird mit 1,8 Milliarden Euro beziffert, wovon rund 700 Millionen Euro den freien Anbietern zugerechnet werden. Die Erlöse hätten sich damit in Deutschland ab dem Jahr 2013 wieder deutlich stabilisiert, hieß es. Geholfen habe die ausgeprägte Exportorientierung und das Ende der Finanzkrise. Während der Tagung wurden Mathias R. Albert (MediaTel) als stellvertretender Vorsitzender und Hans-Jörg Köninger (Elia Tuning) als Beisitzer für weitere zwei Jahre bestätigt. Der neue Vertreter der Industrie in der Vereinsspitze ist Michael Schneider, der bei Continental Reifen seit 2002 als Key Account Manager für die Tuner in Deutschland zuständig ist. Bodo Buschmann von Brabus (Vorsitzender), Klaus Wohlfarth von KW automotive und Angelika Kresch von Remus komplettieren den Vorstand.

Die Lobbyarbeit geht auch im aktuellen Jahr nicht aus: Aktuell beteiligt sich der VDAT auf nationaler Ebene an der Umstellung von Teilegutachten und ABE zur neuen Teiletypgenehmigung. Auf europäischer Ebene befassen sich die Interessenvertreter gemeinsam mit der European Tuning Organisation (ETO) mit der "Rahmenrichtlinie für die EG-Typgenehmigung von Neufahrzeugen". VDAT-Geschäftsführer Harald Schmidtke mahnte zur Wachsamkeit:

"Bestimmte politische Gruppen wollen ohne Rücksicht auf unterschiedliche Stückzahlen zwischen OEM und Aftermarket auch der Tuningbranche die Typgenehmigungsvorschriften der Großserie überstülpen." Das würde die Branche vor erhebliche Probleme stellen.

Kurzfassung

Die Tuningsaison startet, die Felgen blitzen auf den Messen wieder um die Wette. Die Geschäftsaussichten hinken laut einer aktuellen BBE-Umfrage etwas hinterher. Dennoch geht der Tuningverband von einem zufriedenstellenden Verlauf 2017 aus.

Stabiles Reifenersatzgeschäft

Knapp 52,5 Millionen Reifen wurden im Reifenersatzgeschäft in Deutschland im vergangenen Jahr verkauft. Das entspricht einem leichten Plus von 0,5 Prozent im Durchschnitt aller Produktsegmente, meldet der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV, Bonn) nach Auswertung der Marktzahlen 2016. Mit knapp 92 Prozent der abgesetzten Stückzahlen sind dabei die sogenannten Consumer-Reifen aus den Bereichen Pkw, Off-Road und Leicht-Lkw mit großem Abstand das größte Segment. Danach folgen Lkw-Reifen (5,2 Prozent) und Motorradreifen (2,67 Prozent). "Insgesamt ist festzustellen, dass eine gewisse Stabilisierung im Reifenersatzmarkt Einzug gehalten hat. Jedenfalls ist es zu keinen weiteren signifikanten Stückzahlverlusten im Pkw-Reifensegment gekommen, so wie das leider in den zurückliegenden Jahren weitestgehend konstatiert werden musste", kommentierte Yorick M. Lowin, BRV-Geschäftsführer. Mit einem Anteil von knapp 85 Prozent an der Produktgruppe Consumer-Reifen und gut 77 Prozent am Reifenersatzgeschäft insgesamt bestimmt das Segment Pkw maßgeblich die Gesamtentwicklung im Markt. In den beiden größten Produktgruppen des Reifenersatzgeschäftes konnte sich der Reifenfachhandel im engeren Sinne, d. h. Unternehmen, die den überwiegenden Teil ihres Umsatzes mit Produkten und Dienstleistungen rund um Räder und Reifen erzielen, mit einem Marktanteil von unverändert 42,3 Prozent gegenüber den konkurrierenden Distributionskanälen Autohaus/markengebundene Kfz-Werkstätten (24,1 Prozent), freie Werkstätten (17,3 Prozent), Fachmärkte (6,7 Prozent) und Sonstige (Tankstellen/Baumärkte, 0,2 Prozent) behaupten, ließen die Bonner verlautbaren.

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