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Verband: Reifengeschäft bleibt schwierig

23.03.2015 07:16 Uhr
Verband: Reifengeschäft bleibt schwierig
Im Jahr 2014 hat der deutsche Handel knapp über 51 Millionen Reifen verkauft.
© Foto: Nokian

Im Jahr 2014 hat der deutsche Handel knapp über 51 Millionen Reifen verkauft. Das sind rund 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

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Im Jahr 2014 hat der deutsche Handel knapp über 51 Millionen Reifen verkauft. Wie der Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) in Bonn mitteilte, sind das rund 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

"Hinter dem Großteil des deutschen Reifeneinzel- und Großhandels liegt erneut ein schwieriges Jahr", resümierte der geschäftsführende Vorsitzende Peter Hülzer. "Angesichts der verhaltenen konjunkturellen Aussichten dürfte mit 2015 das vierte Jahr in Folge für die Branche schwierig werden."

Im stückzahlmäßig größten Segment Pkw konnte der Handel im vergangenen Jahr rund 41,65 Millionen Reifen verkaufen, davon waren 22,32 Millionen Sommer-, der Rest Winterreifen. Der Absatz lag damit erneut um rund 3,4 Prozent niedriger als im Vorjahr. Dabei konnte ein rund vierprozentiges Plus im Stückabsatz von Sommerreifen den knapp elfprozentigen Einbruch im Winterreifenabsatz wegen des milden Winterwetters nicht kompensieren..

Auch der Stückverkauf von Leicht-Lkw-Reifen (Llkw) sank in 2014 um weitere 1,8 Prozent auf nun 3,20 Millionen. Das Segment Off-Road-Reifen erwies sich hingegen erneut als Wachstumsträger, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Jahren zuvor. Knapp 3,4 Millionen Stück wurden 2014 verkauft, das entsprach einem dreiprozentigen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr.

Wachstum bei Off-Road-Reifen

"Nimmt man das letzte aus unserer Sicht 'gute Reifenjahr' 2011 als Basis, so ist die Produktgruppe Off-Road-Reifen mit 8,3 Prozent Plus die einzige, die in den vergangenen drei Jahren im Segment Consumer-Reifen überhaupt eine positive Entwicklung gezeigt hat", sagte Hülzer. Zum Vergleich: Auf Basis 2011 verbuchten die Produktgruppen Pkw-Reifen ein Minus von gut 16 Prozent und Llkw-Reifen einen Rückgang von gut neun Prozent. "Eine zweifelsohne dramatische Entwicklung, die unsere Branche erheblich negativ tangiert."

Für das laufende Geschäftsjahr 2015 hält der BRV derzeit über alle Segmente hinweg moderate Absatzzuwächse für möglich: Pkw-Reifen plus 2,5 Prozent, Off-Road-Reifen plus 3,0 Prozent, Llkw-Reifen plus 2,5 Prozent, Lkw-Reifen plus 1,9 Prozent, Motorradreifen plus 2,8 Prozent, FARM-Reifen plus 5,3 Prozent und EM-Reifen plus 2,5 Prozent.

Autohäuser legen zu

Dass der BRV trotz dieser positiven Absatzprognose für das Reifenersatzgeschäft erneut mit einem "schwierigen Jahr" rechnet, liegt unter anderem am hohen Konkurrenzdruck. So zeigt die aktuelle Distributionsanalyse des Verbandes, dass im Endverbrauchergeschäft 2014 allein der Absatzkanal markengebundener Autohäuser gewonnen hat (plus zwei2 Prozent), der Anteil des E-Commerce B2C stabil geblieben ist und alle anderen Kanäle Marktanteile am Reifenersatzgeschäft verloren haben. Dazu gehört neben freien Kfz-Werkstätten, Fachmärkten und "Sonstigen" (Tankstellen, Baumärkte) auch der Reifenfachhandel.

"Leider ist der von uns für das spezialisierte Reifengewerbe erhoffte positive Effekt aus dem Inkrafttreten der allgemeinen RDKS-Pflicht zum 1. November letzten Jahres nicht eingetreten", analysiert BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler. "Obwohl der Reifenfachhandel technisch, handwerklich und organisatorisch zum Thema RDKS sehr gut aufgestellt ist, ließ sich dies bislang nicht in steigende Absatz- und Umsatzzahlen umsetzen."

Immerhin sei es gelungen, Einbußen im Endverbrauchergeschäft durch ein deutlich gewachsenes Geschäft mit Flotten- und Leasingkunden zu kompensieren. Daran konnte insbesondere der Reifenfachhandel, zum Teil aber auch der Vertriebskanal Autohaus partizipieren. Das Reifengewerbe konnte trotz aller Probleme gut 43 Prozent Marktanteil erzielen und hat damit sein Position als Marktführer im Ersatzgeschäft mit Pkw-Reifen einstweilen behauptet, doch der Vorsprung gegenüber Kfz-Werkstätten schwindet seit Jahren. (asp)

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