Die Elektromobilität hat das "Plateau der Produktivität" erreicht. Dies ist zumindest die Überzeugung von Robert Metzger, Geschäftsführer der Munich Expo GmbH, die vom 21. bis 23. Oktober die Fachmesse Ecartec ausrichtet. Nach einer Phase übertriebener Erwartungen und einer anschließenden Phase übertriebener Enttäuschung über den Fortschritt beim strombasierten Individualverkehr, sei nun Realismus eingekehrt.
Das gilt auch für die Ausstellerzahlen der Messe, die in diesem Jahr zum sechsten Mal in München stattfindet. Große Wachstumszahlen erwartet der Veranstalter nicht, wie auf einer Pressekonferenz am Donnerstag deutlich wurde. Und so dürften Ende Oktober wieder um die 475 Aussteller in zwei Messehallen etwa 12.000 Besuchern ihre Produkte und Dienstleistungen zum Thema präsentieren. Vor drei Jahren war noch von über 700 Ausstellern und 20.000 Besuchern die Rede. Trotzdem sei die Ecartec nach wie vor mit weitem Abstand die weltweit größte Messe ihrer Art, betonte Metzger.
Erfreulich ist aus Metzgers Sicht auch die wachsende Internationalität der Messe. Ein Drittel der Aussteller und ein Fünftel der Besucher kämen aus dem Ausland. Dort habe das Thema auch deutlich mehr Dynamik als bei uns: Weltweit hat sich laut Metzger allein im vergangenen Jahr der Bestand an Elektrofahrzeugen auf 400.000 verdoppelt. Hierzulande zwar (fast) auch, aber auf sehr niedrigem Niveau von 12.000 Einheiten. Deutschland drohe hier den Anschluss zu verpassen, mahnte der Messemanager.
Seiner Bedeutung als Fachmesse gerecht werden will die Ecartec erneut durch zahlreiche Seminarveranstaltungen im Rahmenprogramm. Neben den klassischen Themen rund um die Elektro- und Hybrid-Mobilität sowie der Leichtbautechnik der parallel stattfindenden Messe Materialica findet diesmal auch ein internationaler Fahrradentwickler Kongress statt. Denn nach der Absetzung der Messe ISPO Bike sind nun auch Elektrofahrräder ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung. Viele der zwei- bis vierrädrigen Exponate lassen sich wie schon in den Vorjahren auf einer Teststrecke in Halle und Außengelände ausprobieren. (ng)