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VDA gegen EU: Neue Klimaziele nicht zu erreichen

29.03.2018 13:48 Uhr
Auf lange Sicht: Eine Umweltorganisation meint, dass die meisten Autohersteller es schaffen, den CO2-Ausstoß drastisch bis 2021 zu senken. Einige müssen sich jedoch sputen, ihre Modelle sauberer zu machen.
Bis 2021 müssen die Hersteller die Fahrzeuge nach geltenden Regelungen so verbessern und sparsamer machen, dass neue Modelle im Flottenschnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen.
© Foto: stockWERK/Fotolia

Die Diesel-Neuzulassungen sind seit Monaten auf Talfahrt. Das hat massive Auswirkungen für die Autohersteller. Ihr Verband hält geplante CO2-Vorgaben der EU-Kommission für nicht vertretbar.

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Der Verband der Automobilindustrie hält die verschärften Klimaschutzziele der EU-Kommission auch wegen der Dieselkrise für nicht erreichbar. Dabei geht es um die Verringerung des Kohlendioxid (CO2)-Ausstoßes bis 2025. Ein solches verbindliches Ziel sei "technisch und wirtschaftlich kosteneffizient nicht erreichbar", heißt es in einem nun vorgelegten Positionspapier.

Die EU-Kommission hatte ihre Pläne im November vorgestellt. Kern des Pakets sind schärfere Kohlendioxid-Grenzwerte für Autos bis 2030. Bis 2021 müssen die Hersteller die Fahrzeuge nach geltenden Regelungen so verbessern und sparsamer machen, dass neue Modelle im Flottenschnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen.

Ab 2022 soll es dann bis 2030 noch einmal um 30 Prozent herunter gehen. Für 2025 wird ein Etappenziel von minus 15 Prozent vorgegeben. Werden die Ziele verfehlt, drohen den Autobauern empfindliche Strafen. Die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre trägt wesentlich zur Erwärmung des Erdklimas bei.

In dem VDA-Positionspapier heißt es, es könne heute nicht seriös abgeschätzt werden, wie sich der Markt für Elektrofahrzeuge tatsächlich entwickle. Der Hochlauf hänge maßgeblich von der Ladeinfrastruktur, den Steuersystemen in den Mitgliedsstaaten, der Ölpreisentwicklung und anderen Größen ab. Diese Faktoren seien ungewiss.

Dieselkrise sorgt für "zusätzliche Anspannung"

Eine "zusätzliche Anspannung" resultiere außerdem aus dem aktuellen Trend zum Rückgang des Dieselmarktanteils. Dies führe zu erhöhten Flottenemissionen bei den rein konventionellen Antrieben, weil der Diesel bei vergleichbarer Leistung rund 15 Prozent weniger CO2 ausstoße als ein Benziner. Die Diesel-Neuzulassungen sind angesichts des Abgasskandals und drohender Fahrverbote für Diesel wegen schlechter Luft in Städten seit Monaten auf Talfahrt.

Bei der Vorlage der Pläne der EU-Kommission im November hatte der VDA erklärt, der Entwurf stelle die Automobilindustrie vor "extreme Herausforderungen". Ob die vorgeschlagenen CO2-Zielwerte zu erreichen seien, sei aus heutiger Sicht "mehr als fraglich". Das verbindliche Zwischenziel für 2025 überspanne die Anforderungen. Umweltschützer dagegen hatten die Pläne der EU-Kommission als unzureichend kritisiert.

Bei der Verringerung der CO2-Emissionen in Deutschland hatte es 2017 nur langsame Fortschritte gegeben. Laut einer vorläufigen Prognose des Umweltbundesamtes wurden insgesamt 904,7 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Während die CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung demnach sanken, stiegen sie in der Industrie und im Verkehr. "Im Verkehrsbereich geht die Entwicklung leider immer noch in die falsche Richtung", hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) gesagt. (dpa)

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