Eine neue infrarote Leuchtdiode (IR-LED) der Siemens-Tochter Osram Opto Semiconductors soll den gefährlichen Sekundenschlaf bei Kraftfahrern rechtzeitig erkennen helfen. Sie ist einer Mitteilung zufolge in einer Kamera verbaut, die mit Hilfe einer Bildauswertungs-Software erkennt, ob der Fahrer ermüdet oder abgelenkt ist. Aufgrund ihrer geringen Größe und der integrierten Linse, die einen Winkel von 40 Grad ausleuchtet, könne die LED leicht z. B. in das Armaturenbrett eines Fahrzeuges eingebaut werden und beleuchtet so den Fahrer schattenfrei direkt von vorne.
Laut Statistiken des Deutschen Verkehrssicherheitsrates werden jährlich ca. 1.300 Menschen auf Deutschlands Straßen durch Alleinunfälle getötet - also Unfälle, an denen kein weiterer Verkehrsteilnehmer beteiligt war. Schätzungsweise gut 25 Prozent dieser Unfälle sind auf den so genannten Sekundenschlaf zurückzuführen. Das Müdigkeits-Erkennungs-System mit der IR-LED soll diese Zahlen reduzieren.
Als weitere mögliche Einsatzbereiche von solchen Hochleistungs-LED im Fahrzeug haben die Entwickler Sitzbelegungserkennung, Nachtsichtsysteme, Nahbereichserkennung und die Überwachung des toten Winkels identifiziert. Schlechte Nachricht für die Werkstätten: Die Lebensdauer der IR-LED beträgt den Angaben zufolge mehrere 10.000 Stunden und übertrifft damit die durchschnittliche Betriebsdauer eines Fahrzeuges um ein Vielfaches. Sie muss also während eines durchschnittlichen "Autolebens" nicht mehr ausgetauscht werden. (ng)