Die bundesweit 130 Kfz-Schiedsstellen waren im vergangenen Jahr ein wenig öfter gefordert. Wie das Deutsche Kfz-Gewerbe am Dienstag mitteilte, stellten Werkstattkunden und Gebrauchtwagenkäufer insgesamt 11.818 Anträge, 149 oder 1,3 Prozent mehr als im Jahr 2013. Mit 90,2 Prozent (10.660 Anträge) wurde der weitaus größte Anteil bereits im Vorverfahren geregelt. Lediglich 1.158 Anträge gelangten vor die Schiedskommissionen. 2013 waren es noch 1.299 Anträge gewesen.
Von den 1.158 Anträgen, die vor eine Schiedskommission gelangten, wurden 523 Verfahren (45,2 Prozent) durch einen Vergleich beendet. In 171 Fällen (14,8 Prozent) entschied die Kommission für den Antragsteller, in 267 Fällen (23,1 Prozent) ging das Verfahren zugunsten des Betriebs aus. Die restlichen Verfahren (197 oder 17 Prozent) waren zum Ende des Berichtsjahres 2014 noch nicht abgeschlossen.
ZDK-Hauptgeschäftsführer Axel Koblitz betonte, "wie wirkungsvoll die Verantwortlichen in den Kfz-Innungen im direkten Dialog zwischen Kunde und Kfz-Betrieb agieren". Bei 67,5 Millionen Wartungs- und Reparaturaufträgen sowie über vier Millionen Gebrauchtwagenverkäufen, sei die Reklamationsquote mit 0,02 Prozent äußerst gering. Die Schiedsstellen seien ein anerkanntes und wirkungsvolles Instrument für aktiven Verbraucherschutz. Daran werde auch die für dieses Jahr von der Bundesregierung gesetzlich angestrebte Etablierung von so genannten Verbraucherschlichtungsstellen nichts ändern.
Rechnungshöhe sowie technische Mängel
Im Bereich Reparatur und Wartung gingen 2014 insgesamt 9.670 Anträge bei den Schiedsstellen ein (Vorjahr 9.914), das sind knapp 82 Prozent aller Anträge. Bei den Beweggründen steht laut ZDK die Rechnungshöhe mit 3.864 Fällen knapp vor dem Punkt "unsachgemäße Arbeit" (3.615). Um nicht in Auftrag gegebene und trotzdem durchgeführte Arbeiten ging es in 2.633 Fällen.
Bei den Gebrauchtwagen-Schiedsstellen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2.148 Anträge eingereicht (Vorjahr 1.755). Als Grund nannten die Verbraucher in 1.587 Fällen "technische Mängel". Bei 211 Anträgen führten die Kunden "Unfallschaden" und in 46 Fällen eine "fehlerhafte Gesamtfahrleistung" an. (se)
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